Paul Joos
Valendas. Die Welt im Dorf
Mit Texten von Christoph Schwyzer
September 2011
978-3-85791-646-5
Paul Joos begleitete knapp 300 Einwohner von Valendas GR mit der Kamera. Die eindrucksvollen Schwarz-Weiss-Fotografien zeigen, wie im Dorf gelebt, gearbeitet, gefeiert wird. Christoph Schwyzer lässt Menschen zu Wort kommen. Sie erzählen von Hoffnungen und Wünschen, erinnern sich an das alte Valendas und machen sich Gedanken über die Zukunft. In literarischen Skizzen erhalten auch das Dorf und die Landschaft eine Stimme. Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung lebt in Berggebieten, die rund zwei Drittel der Landesfläche ausmachen. Viele Bergregionen haben mit Abwanderung zu kämpfen, Post und Schule schliessen - zurück bleiben ältere Menschen und Erinnerungen an bessere Zeiten. Das Bergdorf Valendas oberhalb der Rheinschlucht zeigt: Das muss nicht so sein. Die Einwohner retteten den Dorfladen und das einzige Gasthaus vor dem Untergang, sie engagieren sich für die Renovation altehrwürdiger Häuser und pflegen in zahlreichen Vereinen die Dorgemeinschaft.
© Limmat Verlag
Paul Joos
Paul Joos, geboren 1944, lebt in Wil SG. Er ist gelernter Kaufmann und arbeitet seit 2002 als Fotograf. Buchveröffentlichung "Hauterive - Leben im Kloster", sowie Beiträge für die Zeitschrift "ferment". Ausstellungen in der Schweiz und Deutschland.© Paul Joos
Christoph Schwyzer
Christoph Schwyzer (*1974) lebt mit seiner Familie in Luzern. Er arbeitete an der Volksschule, im Altersheim und bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Studienaufenthalt in Hildesheim «Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus», Umzug nach Berlin, danach Fusswanderung von Hamburg nach Basel. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit tritt Christoph Schwyzer als Rezitator auf. Für seinen ersten Roman «Wenzel» war er für den Rauriser Literaturpreis 2012 nominiert.Nicht hinnehmen, sondern handeln
René Weber , Dipl. Kult. Ing. ETH, Bundesamt für Landwirtschaft BLW
Die Kleinheit bietet Chancen
Theo Maissen, Ständerat, Präsident Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB)
Der Flimser Bergsturz
Ruedi Zuber, Dipl. Forstingenieur ETH
Die Ruinaulta - Ein Edelstein in der
Monica Kaiser-Benz, WWF Graubünden Surselva
Es geht vorwärts
Benedikt Müller, Gemeindepräsident
Klein und fein
Ralf Petter, STW AG für Raumplanung
Der Verein Valendas Impuls
Walter Marchion, Präsident Verein Valendas Impuls
Das Projekt Engihuus
Dr. Martin Pfisterer, Präsident Stiftung Valendas Impuls
Ferien im über 500 Jahre alten Türralihuus
Monika Suter, Stiftung Ferien im Baudenkmal
Das Geschlecht (von) Marchion in Valendas
Regula Ragettli und Walter Marchion
Die Familie Berlepsch und Dutjen
Klaus Berlepsch
Wälder und Waldbewirtschaftung
Ruedi Zuber, Dipl. Forstingenieur ETH
Der Wald - Schutz und Symbol
Ruedi Zuber, Dipl. Forstingenieur ETH
Pro Safiental
Lukas Ott, Präsident Pro Safiental, Liestal
Enjoy Switzerland
Felicia Montalta, Projektleiterin Enjoy Switzerland im Berggebiet in der Region Safiental
Mit dem Krokodil durchs Niemandsland
Peider Härtli, Mediensprecher bei der Rhätischen Bahn
Es geht vorwärts
Benedikt Bühler, Gemeindepräsident Valendas
«Wir leben nicht am Ende der Welt, sondern in einer der schönsten Ecken des Kantons.» Dieser Slogan aus dem Werbeprospekt der Region Safiental umschreibt die Gemeinde Valendas treffend. Unser grösstes Gut liegt in der Schönheit und Unberührtheit der Landschaft, speziell der Rheinschlucht. Das Naturwunder zieht vor allem im Sommer viele Besucher an: Wanderer, Kanu- und Radfahrer. Auch der grösste historische Holzbrunnen Europas, der auf unserem Dorfplatz steht, oder die höher gelegenen Fraktionen sind eine Reise wert. Wer von der Imschlacht den Blick ins Churer Rheintal oder in die Surselva geniesst, wird überwältigt sein. Auch die Bergblumenwiesen in Dutjen sind einmalig. Ja, wir leben nicht am Ende der Welt, sondern in einer der schönsten Ecken Graubündens.
Die Gemeinde Valendas (Val-endà = Tal von der Seite) ist kein einfaches Gebilde. Die Gesamtfläche beträgt 2279 Hektaren; der tiefste Punkt liegt auf 635, der höchste auf 2605 m ü. M. Die 300 Einwohner, viele stammen von Walsern ab, die im 13. Jahrhundert aus dem Kanton Wallis eingewandert sind, verteilen sich auf das Dorf sowie auf die vier Fraktionen Brün, Carrera, Dutjen und Turisch. Dadurch entstehen unterschiedliche Wünsche und Ansprüche, die manchmal nur schwer unter einen Hut zu bringen sind. Auch müssen die Infrastrukturen für alle Fraktionen zur Verfügung gestellt und unterhalten werden. So betreibt die Gemeinde beispielsweise vier moderne Wasserversorgungen. Die Kosten, die daraus entstehen, sind sehr gross und mit unseren Steuereinnahmen von rund 300 000 Franken nicht zu bezahlen. Wir sind auf die Hilfe von Bund und Kanton, aber auch von der Patengemeinde Erlenbach ZH und weiteren Institutionen wie der Berghilfe und der Patenschaft für Berggemeinden angewiesen. Für diese finanzielle Unterstützung sind wir sehr dankbar.
Gerade in einer Gemeinde wie Valendas, wo die Landwirtschaft mit zwanzig Bauernbetrieben noch immer sehr stark vertreten ist, braucht es viel Verständnis für die unterschiedlichen Anliegen. Nebst den Bauernbetrieben haben wir in unserer Gemeinde noch eine Baufirma, eine Garage für Autos und Landwirtschaftsfahrzeuge sowie ein Forstunternehmen. Sie alle bieten Arbeitsstellen an und, was sehr wichtig ist, sie bilden Lehrlinge aus. Auch die weiteren Kleinbetriebe mit ein bis zwei Angestellten sind wertvoll und für das Dorfleben von grosser Bedeutung.
Mit Sicherheit wird die Landwirtschaft auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, doch sie alleine wird nicht in der Lage sein, neue Impulse zu geben und die Weiterentwicklung der Gemeinde zu gewährleisten. Der Tourismus ist eine zusätzliche Möglichkeit. Zusammen mit den drei Gemeinden Versam, Tenna und Safien sind wir bereits in die Tourismusregion Safiental eingebunden. Das Ziel ist es, insbesondere Menschen, die die Natur und die Ruhe lieben, zu uns zu locken. So wurde das Naturmonument Rheinschlucht (Ruinaulta) zusammen mit zehn weiteren Anliegergemeinden ins Leben gerufen. Auf Initiative einer Privatperson wurde in Carrera ein Campingplatz erstellt. Diverse Unterkünfte werden in der Gemeinde angeboten, wenn auch in bescheidener Anzahl und teilweise nicht mehr dem heutigen Standard entsprechend.
Nicht nur im Tourismus, sondern auch in den Bereichen Schule, Forst und Feuerwehr bestehen mit den Gemeinden Versam, Tenna und Safien Kooperationen. Denn viele Aufgaben kann eine kleine Gemeinde wie Valendas nicht mehr alleine bewältigen. Auch das sehr aktive Vereinsleben ist auf Mitglieder aus den umliegenden Gemeinden angewiesen.
Dank Bewohnern und Bewohnerinnen, die um die Zukunft der Gemeinde besorgt sind, laufen verschiedene Projekte. So hat der Verein Valendas Impuls zusammen mit der Bevölkerung Ideen entwickelt, die viel versprechen: Aus dem geschichtsträchtigen Engihuus am Dorfplatz soll ein historisches Kleinhotel mit einer Infostelle für Valendas und die Rheinschlucht entstehen. Das barocke Herrschaftshaus Türralihuus hat die Stiftung Ferien im Baudenkmal des Schweizerischen Heimatschutzes erwor ben. Die Renovation hat im Sommer 2010 begonnen. Es werden grosszügige Ferienwohnungen eingerichtet, die ab Sommer 2012 bereitstehen sollen. Bereits seit einiger Zeit abgeschlossen ist die Renovation der Pfisteri im Oberdorf; seither wird sie wieder rege als Backhaus benutzt. Auch der Dorfladen konnte dank dem Engagement von Einwohnern erhalten werden. All diese Projekte beleben die Gemeinde und bewahren wertvolle Häuser vor dem weiteren Zerfall. Viele Ideen und Wünsche stehen noch im Raum, doch das Erreichte zeigt: Es geht vorwärts!
Das Buch «Valendas – Die Welt im Dorf» dokumentiert eine Phase des Aufbruchs. Es ist ein Glücksfall für unsere Gemeinde. Die hoffnungsvollen Gesichter, die auf den eindrücklichen Bildern von Paul Joos zu sehen sind, und die erfrischenden Zitate, die Christoph Schwyzer gesammelt hat, stimmen mich zuversichtlich.
«‹Valendas. Die Welt im Dorf› beginnt mit diesem alle Sinne umfassenden Ankommen, mit dem Rauschen der Rhätischen Bahn, dem Rauschen des Rheins, dem Rauschen der Bäume. Hier rauschen, berauschen auch Gerüche. Von ihnen steht nichts geschrieben. Aber die Bilder tragen sie in sich. Der in Will lebende Fotograf Paul Joos hat sich für klare, satte Schwarzweissaufnahmen entschieden. Kein digitales Gesäusel, sondern wackere Tiefen. Die Bilder blättern das Dorf auf, bauen das Porträt eines Ortes in den Bergen, das sich aus lauter Einzelporträts zusammensetzt.» Saiten
«Mit Geduld und subtilem Einfühlungsvermögen schuf sich der Fotograf das Vertrauen der Bevölkerung und kam so zu den aussagekräftigen Fotos des Bergdorfes und seiner Menschen. Die Bilder zeichnen sich nicht nur durch technische Perfektion aus, in ihren Kompositionen schwingt vor allem fein empfundene Menschlichkeit mit. Doppelseitige Abbildungen auf den ersten Seiten des Buches, nur mit kurzen Bildlegenden versehen, machen neugierig. Grandiose Naturaufnahmen, land- und wirtschaftliche Szenen und immer wieder exzellente Portraits der Einwohner, prägen das Buch. Abgesehen von wenigen redaktionellen und erläuternden Texten stehen bei den Bildern authentische Aussagen oder Zitate der dargestellten Personen. Dies haucht den Fotos ein sehr persönliches Flair ein. Zusammen mit dem Co-Autor Christoph Schwyter ist es Paul Joos gelungen, Texte und Bilder zu einem harmonischen Ganzes zu vereinen. Bewusst eingestreute leere Seiten steigern die Spannung und Neugier.» infowilplus.ch
«Die subtilen Schwarzweissfotografien geben einen Einblick wie im Dorf gelebt, gearbeitet und gefeiert wird. Paul Joos gibt mit seinem wertvollen Zeitdokument dem Dorf und den Bewohnern von Valendas ein Gesicht. Zudem lassen die spannenden Zitate von Christoph Schwyzer die Menschen zu Wort kommen. Sie erzählen von ihren Hoffnungen und Wünschen, sie erinnern sich an alte Zeiten, und sie machen sich Gedanken über die Zukunft. Das Buch ist nicht nur ein schöner Bildband über Valendas, sondern es zeigt, wie ein Dorf trotz seiner Randlage erfolgreich gegen die Abwanderung kämpft und mit mutigen Projekten Touristen und neue Einwohner anzuziehen versucht.» Wiler Tagblatt
«Vieles, was sie an Sorgen und Freuden in diesem Bündner Bergdorf erlebbar machen, könnte auch auf unsere Region zutreffen.» Willisauer Bote
«Valendas mit seinen rund 300 Einwohnern hat ein wundervolles, in vielen Teilen poetisches Zeitdokument erhalten.» Rhiiblatt
«Zwischen die Fotografien eingestreut sind literarische Skizzen des jungen Schriftstellers Christoph Schwyzer, lyrische Momentaufnahmen, die einen zweiten Blick auf den Gegenstand eröffnen. Es sind Texte, die von einem gewissen Staunen zeugen über die Menschen und die Landschaft dieses Dorfes.» Südostschweiz
«‹Valendas ― die Welt im Dorf›, so heisst ein neuer Fotoband über das Bündner Bergdorf oberhalb der Rheinschlucht. Schwarzweiss Aufnahmen und kurze Texte porträtieren die Menschen, die dort wohnen, zeigen wie man dort lebt, arbeitet und festet. Und sie entführen die Betrachter und Leser in die Welt im Dorf.» Schweizer Radio DRS 1
«Vielleicht ist das die Besonderheit seines Fotobuches ‹Valendas – die Welt im Dorf›: die vielen Geschichten, denen Paul Joos mit Liebe zum Detail über drei Jahre nachspürte. Der 67jährige Wiler mag sich nicht erklären, sein Buch soll für ihn sprechen. Und das tut es – auf jeder Seite offenbart sich eine staunenswerte Welt. Die von Christoph Schwyzer gesammelten Zitate und seine literarischen Skizzen unterstreichen die Geschichten hinter den Schwarzweissfotografien.» St. Galler Tagblatt
«Ein schön gemachtes, ein kluges, interessantes, überraschendes Buch über eine Berggemeinde. Über die Menschen dort; über diejenigen, die bleiben und nichts verändern wollen, über diejenigen, die bleiben und verändern möchten, über andere, die frisch hergezogen sind. Alte und Junge, Frauen und Männer von Valendas und den Weilern Brün, Carrera, Turisch und Dutjen. Sie kommen zu Wort, sind abgebildet auf den starken Fotos von Paul Joos. Dazwischen sind Texte von Christoph Schwyzer zu lesen, zum Beispiel zur rätselhaften Wasserjungfrau auf dem Brunnenstock mitten im Dorf.» bergliteratur.ch
«Vor rund drei Jahren kam der Fotograf aus Will SG als Unbekannter in das Dorf seiner Wahl. Dem Unermüdlichen ist es gelungen, Vertrauen bei der Bevölkerung zu gewinnen und besondere wie auch alltägliche Momente im Bild festzuhalten. Das Buch gewährt Einblicke in das Dorfleben und in die Privatsphäre einzelner Menschen. Valendas mit seinen rund 300 Einwohnern hat mit dem neuen Bildband ein wundervolles, in vielen Teilen poetisches Zeitdokument erhalten» Terra Grischuna
«Ein schönes Buch, verlockend zugleich: Dort möchte man hin!» P.S.
«Ein schön gemachtes, ein kluges, interessantes, überraschendes Buch über eine Berggemeinde.» Bianco
«Alles recht unprätentiös und für sich selbst ausstrahlend. Da braucht nichts beschönigt, nichts hinzugesetzt zu werden. Einfach so eine Dorfchronik.» Biel-Benkemer Dorfzytig
«Ein wunderbarer Bildband, der das Auge erfreut und der aufzeigt, dass Offenheit, neue Ideen und Initiativkraft einem Ort in einer schwierigen Randregion eine Zukunft eröffnen können.» Ferment
«Ein melancholisches und exemplarisches Buch über eine langsam untergehende Kultur. Aber auch ein Buch der Zuversicht mit Bildern von grossen Traktoren, heldenhaften Waldarbeitern, und pausbäckigen Kindern. Aufschlussreich ist ein angehängter Textteil mit einer Handvoll kurzer, praktischer und gescheiter Essays über regionale Entwicklung » Hochparterre