
© Karl Zbinden
Emil Zbinden
«Kunst ist also für mich eine, oder besser: die Möglichkeit, den Menschen zu helfen, zu sich selber zu finden, sich ihrer eigenen Persönlichkeit und ihres Wertes bewusst zu werden und sich gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu wehren.» Emil Zbinden
Emil Zbinden (1908–1991), geboren in Niederönz im Kanton Bern, aufgewachsen im Berner Mattequartier, lernte Schriftsetzer und ging Ende der Zwanzigerjahre nach Berlin und Leipzig. 1934, wieder in der Schweiz, erhielt er von der Büchergilde Gutenberg den Auftrag, Holzstichillustrationen zum Werk von Jeremias Gotthelf zu schaffen. Diese Arbeit beschäftigte ihn während fast sechzehn Jahren und hat ihn bekannt und populär gemacht.
Von Emil Zbinden sind Postkarten erhältlich.
Emil Zbinden im Limmat Verlag
Daten zu seinem Leben
1908 | Geboren am 26. Juni in Niederönz bei Herzogenbuchsee. Vater Postillon. Mutter von Arnisäge im Emmental. 8 Kinder. 5 erreichen das Erwachsenenalter. |
1916 | Übersiedlung nach Bern (Matte), Sekundarschule. |
1924–28 |
Lehre als Schriftsetzer. Lehrmeister Albert Ruppli. Erste Holzschnitte. «Die drei gerechten Kammacher» mit Emil Jenzer. Auszeichnung der Pro Juventute. |
1928–29 |
Lehrabschluss. Auf Vermittlung des kantonalen Departementes des Innern, als Schriftsetzer in Berlin. Abendkurse Kunstgewerbeschule Neukölln, Holzschnitt und Schrift bei Curt Reibetanz. Besuch der Museen, Theater und Konzerte. |
1929–31 |
Leipzig: Staatliche Akademie für Graphische Künste mit Bruno Skibbe. Meisterklasse Prof. Georg Belwe. Holzschnitt H.A. Müller, Radierung Prof. Alois Kolb. |
1931 | Bekanntschaft mit Bruno Dressler, Gründer der Büchergilde Gutenberg in Berlin. Reise mit Fahrrad nach Prag mit Ady Wuttke und Bernhard Geist. |
1931 | Rückkehr in die Schweiz. Arbeit als selbständiger Künstler und Graphiker. Beginn der «mageren» Jahre. |
1934 | Als Graphiker in Nizza. |
1935 | Beginn der Zusammenarbeit mit Emigrant Bruno Dressler, für die Büchergilde Gutenberg Zürich, Wien, Prag. |
1936 | Buchausstattungen für die Guilde du Livre, Lausanne. |
1936–53 |
Illustration der Gotthelfausgabe der Büchergilde mit insgesamt 910 Holzstichen. |
1943 | Aeschlimann-Stipendium: Malen in Graubünden. |
1944 | Gründung der Vereinigung Schweizerischer Holzschneider «Xylon» gemeinsam mit Emil Burki. |
1950–55 | Zeichnen und Malen beim Staumauerbau im Gebirge (Grimsel Oberaar, Albigna im Bergell) mit Eugen Jordi und Rudolf Mumprecht. |
1952 | Heirat mit Martha-Emma Bichsel (genannt Gritli). Geburt des Sohnes Karl. |
1953 | Gründung der «Xylon International» mit Frans Masereel. |
1957–66 | Buchausstattungen für die Büchergilde Gutenberg in Frankfurt. |
1959 | Plötzlicher Tod der Ehefrau. |
1960 | Zusammenarbeit mit dem Verein für Originalgraphik in Zürich. |
1965–89 | Studienreisen nach Griechenland, Korsika, Italien und Frankreich. |
1969–90 | Werktagungen der Xylon Schweiz. |
1977–91 | Motive aus Arbeit und Industrie rücken wieder ins Zentrum. |
1991 | Tod durch Herzversagen am 13. Dezember. |