Bettina Ugolini
Wegweiser Alter
kurz & bündig
Mai 2011
978-3-85791-633-5
Dieser Wegweiser richtet sich an alle, die selbst mit Fragen und Schwierigkeiten des Alterns konfrontiert sind, und an diejenigen, die in ihrem privaten Umfeld mit alten Menschen zu tun haben. Die zuversichtliche Grundhaltung dieses Buches lautet: Es gibt immer einen Weg. Menschen, denen ein Problem 'unter den Nägeln brennt', wollen und können oft nicht lange Abhandlungen zu einem Thema lesen und verarbeiten. Basierend auf der erfolgreichen 'Ratgeber'-Sendung auf drs 1 ist darum dieses kleine Buch mit dreissig kurzen, prägnanten Texten entstanden. 'Wegweiser Alter' ist ein kluger Kurzratgeber, der Mut macht, auch schwierige und unbehagliche Themen des Alters anzugehen. Geordnet nach den vier Themenkreisen Familienbeziehungen, Besonderheiten und Mythen des Alters, Autonomieverlust / Pflegeheim und Demenz geben die Texte jeweils eine kurze Übersicht und schliessen stets mit mehreren Vorschlägen für Auswege aus möglichen Schwierigkeiten.
© Frank Brüderli
Bettina Ugolini
Bettina Ugolini, geboren 1962 in Bochum. Arbeitete als ausgebildete Krankenschwester in verschiedenen Spitälern in Zürich und Luzern. Nach dem Studium der Psychologie an der Universität Konstanz hat sie an der Universität Zürich promoviert. Am Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich leitet sie seit 2002 die psychologische Beratungsstelle LiA, Leben im Alter. Im Radio ist Bettina Ugolini einmal monatlich jeweils dienstags um 11.10 Uhr in der Sendung «Ratgeber» auf DRS 1 zu hören.Einleitung
Besonderheiten und Mythen des Alters
12 Das liebe Geld – Altersgeiz
16 Erfolgreich altern
20 Sich helfen lassen
24 Das ewige Jammern
28 Ungeduld der Alten
32 Hilfsmittel annehmen
35 Körperhygiene
39 Sicherheit im Alter
43 Ruhestand/Pensionierung
48 Einsamkeit im Alter
Familienbeziehungen im Alter
54 Beziehungen von alten Eltern und erwachsenen Kindern
58 Bevormundung alter Eltern
62 Geschwisterbeziehungen im Alter
67 Geschwisterrivalität in der Betreuung alter Eltern
72 Die Söhne alter Eltern
76 Schuldgefühle
80 Gewalt – wenn Pflege überfordert
85 Familiengeheimnisse
89 Versprochen ist versprochen
93 Versöhnung
Autonomieverlust und das Pflegeheim
98 Entscheidungskriterien für einen Pflegeheimplatz
102 Eintritt ins Pflegeheim
106 Die Wohnungsauflösung
110 Besuch im Pflegeheim
114 Selbstbestimmung im Pflegeheim
118 Zusammenarbeit im Pflegeheim
122 Gespräch über Tod und Sterben
126 Im Sterben begleiten und letzte Wünsche erfüllen
Demenz – eine Herausforderung
132 Eine Herausforderung für uns alle
137 Dementen Menschen begegnen
141 Mit Demenzkranken sprechen
145 Demenz in der Partnerschaft
149 Demenz und Sexualität
153 Perspektiven bei Demenz
157 Anlaufstellen
158 Die Autorin
Einleitung
Dieser «Wegweiser Alter» richtet sich an alle, die selbst mit Fragen und Schwierigkeiten des Alterns konfrontiert sind, und an diejenigen, die in ihrem privaten oder beruflichen Umfeld mit alten Menschen zu tun haben.Wenn einem ein Problem auf den Nägeln brennt, will und kann man oft nicht lange und ausführliche Abhandlungen zu einem Thema lesen und verarbeiten. Basierend auf der monatlichen Ratgeber-Sendung auf DRS 1 ist darum dieses Buch entstanden. «Wegweiser Alter» ist also gedacht als ein Kurzratgeber, der Mut machen soll, auch schwierige und unbehagliche Themen anzugehen. Meine zuversichtliche Grundhaltung – «Es gibt immer einen Weg!» – zieht sich durch dieses Buch und versucht, wo immer möglich, beide Generationen im Blick zu behalten, die Alten und die erwachsenen Kinder.
Mein beruflicher Alltag hat mich gelehrt, dass Altern mit vielen Herausforderungen, Problemen und Schwierigkeiten verbunden sein kann. Aber er zeigt mir auch täglich, dass es möglich ist, diesen zu begegnen und sie zu bewältigen – jeder Mensch muss darin seinen ganz eigenen Weg finden und diesen dann auch gehen.
Die Zusammenstellung der Themen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Trotzdem werden in den vier Kapiteln die wichtigsten Aspekte rund um das Thema Alter und Altern angesprochen. So geht es im ersten Kapitel um die Besonderheiten und Mythen des Alters. Daran schliessen sich die Veränderungen und Herausforderungen in den familiären Beziehungen an. Der dritte Themenblock behandelt den Autonomieverlust und den möglichen Eintritt in eine Pflegeinstitution, der für viele Menschen immer später, also mit zunehmendem Alter, erfolgt. Abschliessend wird dem Krankheitsbild Demenz noch ein Kapitel gewidmet, wobei hier weniger die Krankheit selbst als der Umgang mit dem Erkrankten und die Herausforderungen, die damit zusammenhängen, thematisiert werden.
Innerhalb jedes Kapitels werden einzelne Themen aufgegriffen. Wie in der Radiosendung sollen anhand konkreter Fragestellungen aus der Praxis Verständnis des Sachverhalts geweckt und mögliche Denkrichtungen zur Erleichterung einer anspruchsvollen Situation aufgezeigt werden. Am Schluss der Ausführungen wird das Wichtigste in jeweils drei Merksätzen kurz und bündig zusammengefasst. Es versteht sich von selbst, dass zu jedem Thema viel mehr zu sagen wäre – aber das Ziel des Buches ist es, erste Hilfestellungen und Denkanstösse zu geben. Die Erfahrung zeigt, dass häufig ein Anstoss bereits ausreichend sein kann, um ein individuelles Problem anzugehen oder gar zu lösen. Jeder kann dann immer noch selbst entscheiden, sich weiter in ein Thema zu vertiefen.
Man muss die einzelnen Kapitel und Themen auch in keiner bestimmten Reihenfolge lesen, sondern sollte da beginnen, wo einen selbst gerade der Schuh drückt oder die Neugier am grössten ist.
Alle, die mit ihren Fragen und Problemen meine Beratung in Anspruch nehmen, haben zu dieser Themensammlung, der Entstehung der einzelnen Sendungen und dieses Wegweisers beigetragen. Ihnen gilt mein herzlichster Dank.
«Knapp und präzise führen direkte Fragen und entsprechend klare praktische Antworten zu den Kernthemen des Alters: seine psychologischen und sozialen Besonderheiten, aber auch seine Mythen, veränderte Familienbeziehungen, eventuell Haushaltsauflösungen, Umgang mit Autonomieverlust und Akzeptanz von Pflege, Begegnung mit Demenz und dem Sterben. Sie bieten Anstöße zum Weiterdenken und zu näherer Beschäftigung unter persönlichen Aspekten und damit zu Gesprächen. Von der schnellen Übersicht profitieren sowohl die Älteren selbst, Töchter und Söhne wie auch professionell Tätige, besonders wenn ein anstehendes Problem zu lösen ist.» EKZ Bibliotheksservice
«Hier wird wirklich keine Frage ausgelassen, so tabuisiert sie auch sei.» Neues Deutschland