Erika Burkart
Am Fenster, wo die Nacht einbricht
Aufzeichnungen
Herausgegeben von Ernst Halter
März 2013
978-3-85791-696-0
«Eine Schule der Wahrnehmung» FAZ
Am Fenster des alten Hauses auf dem ‹Kapf› – einem ‹Ausblick› – steht Erika Burkart, blickt den Vögeln nach ins tote Moor und den aus Tieren zu Menschen und Engeln sich verwandelnden Wolken entgegen in den Abgrund der Zeit und der eigenen Vergangenheit. Durch Krankheit immer mehr an ihre zwei hochgelegenen Zimmer gebunden und konfrontiert mit dem eigenen Tod, zieht sie Bilanz, ungeschminkt und offen, als ‹Aktuarin einer Existenz ohne Fluchtwelten›. Notate über das Schreiben, die Liebe, das Erinnern und Vergessen, Erinnerungen an Menschen, an ihre Kindheit. Glücks- und Hadesträume begegnen ihr am Weg des Abschieds vom intensiv geliebten Leben. Sie geht ihn mit schonungsloser, endlich verzweifelter Klarheit: Das alles summiert sich zu einem eindrücklichen Protokoll der menschlichen Existenz in einer Sprache von präziser Schönheit.
Erika Burkart
Erika Burkart, 1922 in Aarau geboren. Für ihr Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so mit dem Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis, dem Johann-Peter-Hebel-Preis, dem Gottfried-Keller-Preis, dem Joseph Breitbach-Preis der Akademie der Wissenschaften und Literatur, Mainz, und dem Grossen Schillerpreis, den sie als erste Frau überhaupt erhielt. Sie starb im April 2010.© Werner Erne
Ernst Halter
Geboren 1938 Zofingen (AG), Schweiz
1958–1966 Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte in Genf und Zürich
1962–1963: Aufenthalt in England
1967–1968: Redaktionsassistent bei der Kulturzeitschrift «du»
1968–1969: Lektor des Verlags Fretz & Wasmuth, Zürich
1970–1985: Cheflektor des Verlags Orell Füssli, Zürich
ab 1986/87: freischaffend als Schriftsteller, Publizist und Herausgeber, Redaktor, Lektor, Berater beim Offizin Verlag, Zürich, auf den Gebieten Volkskunde, Photographie, Kulturgeschichte, Kunst
Verheiratet mit der Lyrikerin und Schriftstellerin Erika Burkart.
Gedanken zu einem Leben in der Schrift
Ernst Halter
Perspektiven. Ein Querschnitt
Kindheit, Jugend und ErinnerungÜber Erinnerung und Vergessen
Liebe
Garten und Landschaft
Witterungen
Geschöpfe
Menschen und Bücher
Existenz
Sprache, Schreiben, Kunst
Dichterin über Dichtung
In der Traumprovinz
Kind, Gesellschaft, Geschichte
Natur: Metapher der eigenen Existenz und Dämon
Der letzte Weg
Transzendenz
EditionsberichtDatierung der Hefte
Aus dem Vorwort von Ernst Halter
Der späte Abschied
Gedanken zu einem Leben in der Schrift
wie es sein könnte.» E. B
Während ihrer letzten Lebensmonate hatte Erika Burkart mich mehrmals, halb bittend, halb drängend, darauf aufmerksam gemacht, dass noch 24 Hefte Aufzeichnungen vorhanden seien. Ich wusste, dass sie in unregelmäßigen Abständen Eindrücke und Gedanken festhielt. Einsicht hatte sie mir nie gewährt. Sie scheute sich, wie wohl die meisten von uns, nicht Abgeschlossenes aus der Hand zu geben. Der Tod ist der Absicht zuvorgekommen, einen Folgeband zu Rufweite (1975) und Grundwasserstrom (2000, Neuausgabe 2012) zusammenzustellen. Ich habe nun versucht, diese Lücke zu schließen.Vierundzwanzig Hefte! Im Frühjahr 2011, nachdem die Edition der Gedichte von Nachtschicht abgeschlossen war, machte ich mich auf die Suche – bei der Überfülle von Schriftlichem in Schränken, Kommoden, Truhen und Büchergestellen, verteilt über drei Zimmer, eine Probe der Beharrlichkeit, auch eine Sache des Glücks. Im April 2011 hatte ich die numerierten Hefte 10 bis 24 beisammen, dazu noch ein Notizbuch [9], begonnen im September 1996, das keine Nummer trägt, zeitlich jedoch Heft 10 vorausgeht. Die Hefte 1 bis 8 blieben vorerst unauffindbar, auch im Schweizerischen Literaturarchiv. Sie lagen noch unentdeckt; im November 2012 sind Heft 2 bis 8 zum Vorschein gekommen. Für diesen Band kommen sie nicht mehr in Betracht; ihre Notate sind in Grundwasserstrom eingegangen. Noch fehlt Heft 1.
Am 17. April 2011 begann die Abschrift und elektronische Erfassung der Textmasse von Heft 24 bis Heft [9], insgesamt rund 500 Druckseiten mit geschätzten 1200 Einträgen. Beginnend mit den letzten Heften, um die Zeit des Leids und Leidens hinter mich zu bringen (H 21 bis 24), schrieb ich ab und mich selbst zurück in die helleren Jahre, für welche die Notiz gilt:
Durch drei dividiert, ergibt mein Alter (75) das Leben, das ich lebe.
Dies dauerte bis November 2011. Eine durch anderweitige Arbeiten erzwungene Pause war mir nicht unwillkommen; denn was ich vorgefunden hatte, ging weit über ein Tagebuch hinaus: Es war der Niederschlag und das Selbstbild einer ganzen Existenz.
Wenn ich schreibe, am Schreiben bin, über das zu schreibende nachsinne, bin ich bis zum Verlorengehen involviert in die Sprache, in den umzusetzenden
‹Stoff›, seine Orte, Zeiten, seine Zeit.
Ich musste versuchen, mir über das weitere Vorgehen und die Art und Weise der Auswahl klar zu werden.
Im Frühjahr 2012 begann ich mit der Auswahl – erneut zwei bis drei Monate des Erwägens und Nachdenkens. Während der mehrmaligen Lektüre des Gesamttexts kristallisierte sich ganz allmählich, fast selbstverständlich eine Einteilung in fünfzehn Kapitel heraus, deren jedes einem Schwerpunkt von Erika Burkarts «langsamem Sinnen» entspricht.
Um über die jetzige Zeit schreiben zu können, müsste ich neunzig werden, erschließt sich mir, schriftlich, eine Epoche doch meist erst nach Jahren, sie bedarf der Inkubation, der Ruhe in einer Tiefenschicht, wo organisch, geologisch, chymisch, in sich arbeitet, was eines Tages ins Wort kommen will.
Die letzte und schönste Arbeit endlich war die innere Komposition der Kapitel. Sie folgt intuitiv Erika Burkarts Gedanken- und Lebensgang, wie ich ihn erinnere und er mir immer neu vor Augen tritt. Ich versuchte, das Fluktuieren der Gedanken, wie wir es in jedem Gespräch oder Selbstgespräch erfahren, auf die Komposition zu übertragen. Die Schreibende verweilt an einem Ort, tut einen Schritt, zögert, relativiert, kehrt zurück, schlägt die Gegenrichtung ein, wendet sich um und geht endlich entschlossen in die soeben verlassene Richtung zum nächsten Verweilort.
Am Fenster, wo die Nacht einbricht unterscheidet sich merklich von den beiden vorausgehenden Werken mit Aufzeichnungen; Rufweite ist neunteilig, Grundwasserstrom in drei Teilen konzipiert. In beiden Büchern dominieren längere Einträge, die zuweilen – wie «Liebe» und «Landnahme» in Rufweite oder mehrere titellose Texte im dritten Kapitel von Grundwasserstrom – als Kurzgeschichten gelesen werden oder als Vorstudien zu einer Erzählung gelten könnten. Im neuen Buch gibt es genau zwei Texte dieser Art. Das kurze, konzise, meist lange bedachte Notat, das sich häufig zum Aphorismus verdichtet, überwiegt. Die Stimmung der Schreibenden und somit auch die Diktion des Geschriebenen haben, ohne hart oder abweisend zu wirken, etwas Endgültiges. Hier werden immer wieder Summen gezogen – nicht vielstellige, weder vor noch nach dem Komma. Aus diesem Grund scheint mir die jetzt vorgenommene Gliederung nach fünfzehn Themenbereichen mit fließenden Grenzen sinnvoll, und sie ist eine Hilfe für den Leser, der sich in Erika Burkarts unverkennbar persönlicher Art der Wahrnehmung zurechtfinden und sich in ihrer Bilder- und Gedankenwelt umsehen möchte.
Perspektiven. Ein Querschnitt
Glaubte ich an Reinkarnation, möchte ich Emily Brontë gewesen sein. H 14Ungeheuer ist die Fülle von Leben, die stirbt, stirbt ein Erinnernder. Millionen von Büchern können nicht festhalten, was sekündlich sich verliert im Hades. Die Hoffnung, es sei bei Gott, in Gott ein kosmisches Wissen all dessen, ist eine Wunde. Schlösse sie sich, verkämen wir. Ein Leben ohne transzendenten Bezug ist, von mir aus gefühlt, eine Wiese ohne Blume, eine Stadt ohne Menschen, eine Nacht ohne Gebet, ein Auge ohne Licht, ein Raum ohne Luft. Es ist der Bezug, der uns lebendig erhält. H 18
Menschen, denen nichts heilig ist, sind langweilig. Es fehlt ihnen die Dimension, ohne die die meisten Menschen nichts anderes als gewitzte, weise oder bösartige Tiere sind. H 22
Jeder Mensch ist sein Geheimnis. Entreißt man ihm dieses, ist seine Integrität zerstört. Der Mensch kann nicht leben ohne Geheimnisse. Sie manifestieren sich früh als Heimlichkeiten des Kindes, das geheim «Schätze» verwaltet, seine Geheimsprache und Geheimschrift hat, das sich kundtut in Zeichen und Zeichnungen. Später beunruhigen die Rätsel der Liebe, die Verwandlungen, die dem Liebenden geschehen – La vita nova. Alle Geheimnisse und Rätsel unserer Existenz sammeln sich im Geheimnis Gott. Dass es als solches unzerstörbar perenniert, trägt und nährt unser Leben. Eine Welt ohne Geheimnis ist eine leere Nuss H 11
Das Bild-Echo, Echo-Bild einer Erinnerung. Immer leiser, immer ferner, blasser. Endlich die weiße Stille. Die Akustik des absoluten Schweigens. Der eigene Herzschlag ist das Echo eines großen, eines ungeheuren unhörbaren Klangs. H 12
Wunschbild, damals: Ich sitze, Arme um die Knie geschlungen, im Gras oder Heidekraut. Der Abend sickert ein als wolkenklar lichte Dämmerung. Stille. Ein Mensch tritt herzu, setzt sich neben mich und sagt ein paar liebe, den Herzensgrund erreichende Worte H 22
Erinnerungen verändern sich. Wie richtig: Sie «verblassen», verlieren Farbe und Kontur wie alte Fotos. Bis sie erlöschen zu einer gestaltlosen bleichen Wolke. – Andere haben ihren heimlichen Herd, wo sie weiterbrennen oder auch nur motten, einen brenzligen Geruch und schwärzlichen Rauch abgebend. – Und da sind auch Bilder, in die man wie durch Fenster eines fremden Hauses schaut. Durch die fremden Fenster kannst du hineinsehn, dich selbst sehn, agierend, schlafend, aufund abgehend, als Kind, als Frau. Die meisten, die mit dir im Haus sind, gibt es nicht mehr, sie sind gestorben oder verschollen. – Es bleiben die Landschaften, die Gärten, die Felder, durch die du gegangen bist, eine Landkarte im Hirn, deine persönliche Geographie und Topographie. Dass die dort Platz haben, die Wälder, die Städte, die der Traum abruft, um sie zu beleben, zu verwandeln und zu mischen! Stadt wird Wald, und Wald wird Stadt, beiderorts begegnen dir, ebenfalls mit vertauschten oder verwandelten Gesichtern, die Menschen, die du kanntest, kennst, zu kennen glaubtest, die du letztlich alle nicht kennst, Fremdlingin. H 12
Wenn bei Hölderlin etwas «rauscht», sei es ein in die Nacht wegfahrender Wagen, ein Baum in der Morgendämmerung, ein Brunnen um Mitternacht, ein ferner Fluss, der Gang der Gestirne, hat dieses Rauschen einen so eigenen Klang, dass man ihm ein Leben lang nachlauscht. H 23
Eine geliebte Landschaft ist der Himmel auf Erden. Mit ihren Bäumen ist man aufgewachsen, diese Wege ist das Kind gegangen, als ihm das Gras am Wegrand bis zum Mund reichte. – Ihre Phänomene halten die Erinnerung wach; wecken sie; werden sie müde; die Landschaft enthält einen mit allem, was man mit ihr, in ihr, durch sie erlebte, auch die Leiden um und für sie in diesem Jahrhundert der Zerstörungen. Wenn ich sterbe, bleibt sie zurück als mein irdisches Teil. Wer mich sucht, suche mich in ihr. H 11
Allein über das Licht zu schreiben, ist ein unendliches Abenteuer. Sein Strömen jeden Tag am Himmel, zu jedem Wesen, durch Haus und Garten und Seele. – Überdenken die Zusammenhänge von Licht und Musik. Die dunklen Aspekte des Klangs. Schumanns wundervolle Szenen aus Goethes Faust. H 17
Selten spricht oder schreibt man über das, woran man am häufigsten denkt: an Tod und Liebe H 11
Auf einen Brief warten. Hat man lange auf einen Brief gewartet, der nicht eintrifft, wird der Schmerz der Enttäuschung erst jeden Tag größer, bis er, in nicht voraussehbarer Zeit, abzunehmen beginnt. Er nutzt sich ab wie ein Gegenstand, verbraucht sich wie ein Ding, mit welchem man täglich Umgang hat. Es kommt der Tag, da wir nicht mehr warten, und es kommt der Moment, da wir gar nicht mehr merken, dass wir nicht mehr warten. Warten und Nichtmehrwarten gehen unter im Vergessen; vielleicht erinnern wir uns zufällig, dass da eine Zeit war, da wir gewartet haben, wünschten vielleicht, noch zu warten, sind schon ein paar Minuten nach diesem aufflackernden Wunsch froh, nicht mehr warten zu müssen, weil Zeit und Leben und Vergessen den Schmerz, zu warten, ausgelöscht haben – und mit diesem auch die bange Freude, überhaupt auf etwas warten zu dürfen H 20
Wovon man lebt.
Die kurzen Glücksmomente, da man etwas begegnet, auf einen Menschen, eine Pflanze, ein Tier, ein Phänomen stößt, das einen innerlichst berührt, anspricht, ergreift, entzückt, chemischen Elementen gleich, die sich anziehen, sich nicht trennen möchten. Es kann ein solcher Moment ausgelöst werden durch eine musikalische Modulation (Mozart, Chopin, Wagner ...), die blitzartig «einschlägt», ins Herz trifft, so tief, dass man diesen Moment nie vergisst, wie kurz er auch sein mag. – In einem Lexikon blätternd, spricht uns das Porträtfoto eines längst Verstorbenen an, heftig wie eine Liebe auf den ersten Blick; ins Auge fällt uns die Gebärde eines Baumzweiges, die, scheint dem Betrachter, ihm gilt; die gewisse Farbe eines Tümpels auf einem Aquarell wird erfahren als «Seelenfarbe», ein Schmetterling als Bote, eine einsame Wolke als ein Wesen, das nur darauf wartete, dass man es wahrnahm; jäher Einbezug in eine andere Wesenheit; Wahlverwandtschaft, eingegangen im Nu mit Kreaturen oder Dingen völlig anderer Herkunft. Diese zaubrischen Verbindungen zwischen in der Regel Fremdartigem können durch Werke der Kunst bewirkt werden, in Augenblicken, da wir ganz offen sind bis zur Gefährdung oder körperlich geschwächt durch ein Leiden; die Nerven liegen bloß, der Geist ist hellwach, nimmt wahr, schafft Bezüge, die, ist man bei Kräften, unterblieben. – Gestern mit Jannis Zinniker über diese rettenden Momente gesprochen H 22
Die Distanz zur Frau, die ich einst war. Ihre herzzerreißende Freude, in der Welt und in der Liebe zu sein. Auf diese Gestalt blicke ich wie auf einen fernen Stern. – Blitzartig das Aufleuchten eines goldenen Fadens im dunklen Teppich. Selten und schmerzhaft. H 12
Wenn ich, nachts wachliegend, das Haus meines Lebens nach Räumen absuche, die ich nochmals bewohnen, Stunden, die ich wiederum leben möchte, finde ich nur wenige Nischen. Ich sehe sie genau, fällt aber in die meisten kein Licht, d. h. ich sehe sie, fühle aber nichts dabei, es sei denn, momentlang, den Stich einer brennenden Sehnsucht. H 12
Leben lernen in den Trümmern des eigenen, immer wieder revidierten Denkens. H 11
Aargauer Zeitung 23. März 2013
Schweizer Buchhandel, 25. April 2013
Kulturtipp, 4. – 7. Mai 2013
Neue Zürcher Zeitung, 4. Mai 2013
Schweizer Buchhandel 05/13
Literatur & Kunst, 1. Juli 2013
SRF 2 Kultur, 13. Juli 2013
Volltext 1/2014
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. Januar 2014
«Die Aufzeichnungen Erika Burkarts offenbaren einen Kosmos, der einmalig ist in der Literatur des 20. Jahrhunderts. In weiter Ferne erinnern sie an Ludwig Hohls Hauptwerk ‹Die Notizen›, aber in den Notaten Burkarts steckt so unendlich viel mehr Liebe zu den Menschen und zur Natur, dass man dieses Vermächtnis Stück für Stück als sprachliche und inhaltliche Kostbarkeit geniesst. Grossartige Prosa. Unwiderstehtlich.» Schweizer Buchhandel
«Ich zähle das von Ernst Halter einfühlsam editierte Werk zu den besten Büchern dieses Jahres. Und natürlich sind die Aufzeichnungen zu ‹Sprache, Schreiben, Kunst› und ‹Dichterin über Dichtung› etwas vom Tiefschichtigsten, das in den vergangenen Jahren publiziert wurde.» Carlo Bernasconi im Schweizer Buchhandel
Auch wenn die Autorin verzweifelt - ihre Sprache tut es nicht. Diese schwebt klar und licht über den Dingen. Erika Burkart ist vor allem eines geblieben, eine sprachmächtige Autorin.» Aargauer Zeitung
«Mit dem berührenden Band eröffnet sich der Leserschaft ein sehr persönlicher Zugang zur Schriftstellerin.» kulturtipp
«Wieder und erneut fällt auf, welch akribische Beobachterin Erika Burkart gewesen ist, wie hypersensibel Empathie und Wahrnehmungsvermögen sich offenbarten, wobei ihr äusseres Sehen mit einem inneren korrespondierte.» Neue Zürcher Zeitung
«Die ausgewählten Texte halten die Balance zwischen narrativen Passagen, Reflexionen und akribischen Befunden der Aussenwelt ein. Indessen verlangt die Lektüre mit ihren dichten Aussagen eine konzentrierte Leserschaft, geübt in der Kunst der Langsamkeit.» Literatur & Kunst
«Vier Jahre nach dem Tod von Erika Burkart publiziert ihr Mann einen berührenden Auswahl-Band aus den 24 Heften mit ihren Aufzeichnungen. Der in der Schweiz mehrfach ausgezeichneten Lyrikerin eröffneten sich aus ihrer Wohn- und Schreibstätte – und später Sterbestätte – hinaus Fenster in die sich dauernd verändernde Natur, immer neue Blicke in die Welt. Es ist eine Welt aus Schönheit, Freude und Schmerz, die sie dort findet.» Volltext
«Man darf von Glück reden, dass mit der Veröffentlichung die Spuren, die dieser Bleistift hinterlassen hat, nicht mehr so leicht zu tilgen sind wie ausradierbare Worte und Zeichnungen auf Papier. Hier war eine um Worte Ringende und Werbende, eine Liebende am Werk. Leidend erschreibt sich diese «brennende Seele im erkalteten Leib» bis an den Rand ihrer Kräfte neuen Raum in der Sprache. Erika Burkarts Aufzeichnungen sind eine Schule der Wahrnehmung.» Frankfurter Allgemeine Zeitung