Jakob Senn
Hans Grünauer
Roman
Januar 2024
978-3-03926-065-2
Neuauflage zum 200. Geburtstag
In seinem autobiografischen Roman schildert Jakob Senn mit umwerfendem Charme das Heranwachsen des Hans Grünauer, eines Bauernsohns, der früh an den Webstuhl gesetzt wird, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. Seine Leidenschaft aber gilt den Textgeweben: Süchtig liest er jedes gedruckte Wort, das er auftreiben kann, und bald beginnt er, selbst zu schreiben, mangels Papier auf jede erdenkliche Unterlage, von der Hemdmanschette bis zum Webstuhlrahmen.
«Senns ganz und gar eigensinnige Sprache, farbig, direkt und doch von zarter Umständlichkeit, schafft verblüffende Präsenz. Ein ungewöhnliches, kostbares Buch.» Die Zeit
Anlässlich des Jubiläums gibt es eine Wanderausstellung zum Buch (Januar bis Oktober 2024), ausserdem ist der Schauspieler mit seinem Theaterstück zu «Hans Grünauer» in der Schweiz unterwegs.
© Limmat Verlag
Jakob Senn
Jakob Senn (1824–1879), geboren in Fischenthal, Kanton Zürich. Nach dem Besuch der Primarschule Arbeit auf dem väterlichen Hof. Erste literarische Versuche mit zwanzig Jahren, Bekanntschaft mit dem Volksschriftsteller Jakob Stutz. 1856 angestellt in einem Zürcher Antiquariat, ab 1862 freier Schriftsteller, 1864 Heirat und Übersiedlung nach St.Gallen. 1867 Ausreise nach Südamerika, Rückkehr 1878, 1879 Freitod in der Limmat.LeseprobeS.1-13
NZZ am Sonntag, 24. September 2006
Schaffhauser Nachrichten, 3. Oktober 2006
P.S., 5. Oktober 2006
WochenZeitung WoZ, 2. November 2006
DIE ZEIT, 7. Dezember 2007, Weihnachts-Literaturbeilage
P.S., 7. Dezember 2007, Buchbeilage
Tages-Anzeiger, 7. Dezember 2006
züritipp, 7. Dezember 2006
Neue Zürcher Zeitung, 8. Dezember 2006
Thurgauer Zeitung, 18. Dezember 2006
Luxemburger Tageblatt, Literaturbeilage, Januar 2007
Aargauer Zeitung, 10. Januar 2007
Heimatspiegel, Beilage von «Zürcher Oberländer» und «Anzeiger von Uster», Nr. 4, April 2007
Schweizer Monatshefte, Mai 2007
Stadtblatt Osnabrück, September 2007 (Nr. 344)
Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Band 10/2008
CH Media, 09. Januar 2024
SRF Blick in die Feuilletons, 11. Januar 2024
Züritipp, 12. Januar 2024
Kulturtipp, 03/2024
reformiert.info, 16. Januar 2024
zürioberland24, 07. Februar 2024
SRF Kontext, 09. Februar 2024
Tagblatt, 12. Februar 2024
Herisauer Nachrichten, 14. Februar 2024
P.S., 15. März 2024
«Senns ganz und gar eigensinnige Sprache, farbig, direkt und doch von zarter Umständlichkeit, durchsetzt mit altfränkisch-kauzigen Wortschönheiten und Helvetizismen, schafft verblüffende Präsenz. (...) Einsam ist dieses Kind, wie James Joyces Stephen Dedalus, wie Jules Vallès' Jacques Vingtras oder der Junge in Thomas Bernhards Erinnerungsbuch Ein Kind. Und wie all diese wach und voller Lebensgier. Gedemütigt und willenstark, mitleidend auch. Zugleich aber mit kaltem Blick begabt. (...) Erinnerung, sagt Jean Paul, ist das Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Schön bemerkt. Erinnerung aber ist auch die Hölle, aus der es kein Entkommen gibt. Von beidem erzählt dieses ungewöhnliche, kostbare Buch.» Die Zeit
«Der Roman ist eine rührende Lektüre mit sozial- und mentalitätsgeschichtlicher Brisanz.» Hansruedi Kugler, CH Media
«Die Geschichte des Bauernsohns, der als Weber die Familie ernähren soll, aber nichts als Schriftsteller sein will, vermag durch ihre Kraft und Anschaulichkeit sowie durch ihre Mischung aus Lokalkolorit und existenziellem Aufbegehren zu fesseln.» NZZ am Sonntag
«‹Hans Grünauer› – den Titel will Senn als Reverenz vor dem ‹Grünen Heinrich› verstanden wissen, und als Schutzumschlag hat der Verlag ein Bild von Kellers Hand gewählt – ist autobiografisch grundiert, literarisch gestaltet und weit mehr als ein bloss volkskundlich interessanter Rückblick. Sie ist zum Greifen, diese gut gewobene Geschichte vom wissbegierigen, Wort-ergebenen Webstuhl- Flüchtling, der nirgends hineinpasst, wenn er sich selbst nicht untreu werden will: eine formal zwar nicht vollendete, aber farbige, fühlbare Chronik.» Neue Zürcher Zeitung
«Warum der Volksdichter Jakob Senn (1824–1879) in der Schweizer Literatur nicht denselben Stellenwert hat wie Gottfried Keller oder Jeremias Gotthelf, ist nicht nachzuvollziehen.» Thurgauer Zeitung
«Sein autobiografischer Roman ist in keiner Weise reisserisch. Faszinierend ist viel mehr die Schilderung des Weges des jungen Jakob/Hans, der von klein auf entschlossen ist, sich nicht als Weber und Bauer durchs Leben zu schlagen. Sein Weg wird vielfach behindert, nicht einmal aus Bosheit, sondern eher aus Unverständnis darüber, dass jemand wie Senn/Grünauer aus dem ihm gesetzten Rahmen ausbrechen will.» Schaffhauser Nachrichten
«Ein Roman von literarischer Bedeutung.» Frank von Niederhäusern, Kulturtipp
«Es bleibt zu hoffen, dass dieser Sommernachtstraum in seiner Neuauflage eine breite Leserschaft findet und Jakob Senns literarisches Werk dauerhafte Würdigung erfährt.» Luxemburger Tageblatt
«Eine Stimme, die unüberhörbar die Schweizer Literatur des 19. Jahrhunderts bereichert.» Heimatspiegel
«Eindrücklich ist Senns Sprachkraft. Vom einfachen Bericht über Begebenheiten des Alltags oder die Reise nach Zürich, über die Schilderung seiner vom Oberländer Pietismus beeinflussen religiösen Initiation und des innigen Verhältnisses zum älteren Bruder Jakob (= Heinrich), bis zu ironischen und sarkastischen Charakterisierungen skurriler Persönlichkeiten verfügt er über zahlreiche Register und vermeidet es sorgsam, seine eigene Person in ein allzu helles Licht zu rücken. Wie etliche seiner Zeitgenossen, verwendet Senn gern Dialektausdrücke und –wendungen, doch gelingt es ihm, sie in der Figuren- wie in der Erzählerrede nicht bloss als folkloristisches Kolorit, sondern als Stilmttel einzusetzen. ‹Peters Jakob brachte die erste Nachricht von dieser Novität [Jakob Stutz' erste ‹Gemälde aus dem Volksleben›] zu uns und schalt den Verfasser scherzweise einen ‹Lekkersbub›, der die Leute ‹mordsdings› auszuschänzeln wisse.› – Nicht zuletzt deswegen hat Senns Lebensgeschichte auch nach fast anderthalb Jahrhunderten nichts an Reiz verloren.» Schweizer Monatshefte
«Ein kraftvoller, mit grossem Vergnügen zu lesender Bildungsroman...» Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte
«Was es bedeutet haben mag, in einen nassen und dunklen Webkeller gezwängt zu werden, zu einer Arbeit, bei der man sich wegen des Lärmes kaum unterhalten (...) kann und die von morgens um sechs bis abends um zehn dauert, wird in Senns Schilderungen mehr als anschaulich.» Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte
«Senn hat durchaus einen der bedeutenden Entwicklungsromane des 19. Jahrhunderts verfasst.» Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte