Paul Thürer
Damals in Monstein
Wie ein Bündner Bauernbub zum «Skipfarrer» wurde. Erinnerungen 1878–1906
Herausgegeben von Andrea Mittelholzer, Thomas Gadmer
Neuausgabe, Juli 2019
978-3-85791-888-9
«Aufschlussreich und vergnüglich!» NZZ am Sonntag
Paul Thürer, geboren 1878, wächst als Bauernsohn vor den Toren Churs auf. Kindheit und Jugend oszillieren zwischen dem bäuerlichen Alltag und dem kleinstädtischen Leben in der Kantonshauptstadt, wo er die Schulen besucht. Dank der Fürsprache seines Religionslehrers am Gymnasium darf Thürer reformierte Theologie studieren. Das Studium führt ihn an die Universitäten der Städte Basel, Heidelberg, Berlin, Zürich und Florenz, wobei ihn eine unglückliche Liebe immer wieder ins Engadin zieht. 1904 tritt er im hoch gelegenen Bündner Bergdorf Monstein seine erste Pfarrstelle an.
Realistisch beschreibt er Eigenart und Dasein der Bauern, ohne das Dorfleben zu verklären: Zu hart sind die langen Winter, zu ungetrübt sein Einblick in Not und Kargheit des Alltags. Bald ist er wieder verliebt. Die halsbrecherischen Wanderungen zur lebenslustigen Wirtstochter in Filisur lassen sich bald nicht mehr vor den Einheimischen verheimlichen. Im Jahre 1906 heiratet er Nina Accola. Ins kollektive Gedächtnis eingegangen ist er als «Skipfarrer von Monstein», der den Skiunterricht in der Schule eingeführt hat.
© Limmat Verlag
Paul Thürer
Paul Thürer, geboren 1878, wächst als Bauernsohn vor den Toren Churs auf. Kindheit und Jugend oszillieren zwischen dem bäuerlichen Alltag und dem kleinstädtischen Leben in der Kantonshauptstadt, wo er die Schulen besucht. Dank der Fürsprache seines Religionslehrers am Gymnasium darf Thürer reformierte Theologie studieren. Das Studium führt ihn an die Universitäten der Städte Basel, Heidelberg, Berlin, Zürich und Florenz, wobei ihn eine unglückliche Liebe immer wieder ins Engadin zieht.1904 tritt er im hoch gelegenen Bündner Bergdorf Monstein seine erste Pfarrstelle an. Realistisch beschreibt er Eigenart und Dasein der Bauern, ohne das Dorfleben zu verklären: Zu hart sind die langen Winter, zu ungetrübt sein Einblick in Not und Kargheit des Alltags.
Bald ist er wieder verliebt. Seine oft halsbrecherischen Wanderungen zur lebenslustigen Wirtstochter in Filisur lassen sich bald nicht mehr vor den Einheimischen verheimlichen. Im Jahre 1906 heiratet er Nina Accola. Ins kollektive Gedächtnis eingegangen ist er als «Skipfarrer von Monstein», der den Skiunterricht in der Schule eingeführt hat.
Zur Biografie Paul Thürers (1878–1967) 9
Das Manuskript 13
Zur Textauswahl 16
Editionsprinzipien 16
Dank 17
I. Eine Kindheit in Chur 1878–1893
Jugend in «wilder Freiheit» 19
Sommerferien auf Valtana 22
«Du wirst gewiss einmal ein Pfarrer» 28
Der Haggenmann 30
Ein Brief geht nach Amerika 30
Alltag in Valtana 31
Von Trimmiser Raufbolden und Dämonen 36
Auf der Gaisweid 39
Bündner Jahrmärkte 47
Churer Alpfahrten 51
Hirtendasein 54
Gute Nachbarschaft 62
Felsberg und die Krüzlifresser von Ems 64
Kirchliche Festzeiten 67
«Comédie humaine» auf der Landstrasse 70
Das alte Chur 74
Churer Stadtoriginale 79
Ein kleiner, schüchterner Bauernbub 82
Schülerrabauke und Schokolade 85
Auf der Sekundarschule 88
II. Kantonsschulzeit 1893–1900
«Die grosse Wende in meinem Leben» 91
Uschi mit den Chriesi‑Augen 94
Der politisch interessierte Gymnasiast 97
Die Calvenfeier von 1899 102
Was ist Alkalimetrie? 104
Bergeller Tage 106
Die Bibliothek von Silvia Andrea 112
Letzter Abend im Jahre 1899 113
Matura in der Einzelzelle 115
Professorenköpfe 117
Eintritt in die Zofingia B Niedergang der Sektion Rätia 122
Hokuspokus am Waldrand 124
Erste Liebschaft 125
Wenig Zeit für schöne Literatur 127
Zur Kur in Tschiertschen 128
III. Studienzeit 1900–1904
«Das herrliche Engadin mit seinen verschneiten Bergen» und eine unglückliche Liebe in Pontresina 131
Die Versuchung 144
Studentenleben 145
Republikanisches und Süsses in Berlin 148
Die Spaltung der Zofingia Zürich 1903 151
Tod eines Couleurstudenten 153
Firenze la bella, la città dei fiori! 154
Am Hungertuch der Waldenser 157
IV. Pfarrer in Monstein 1904–1906
Erster Besuch in Monstein 160
Examen vor versammelter Pfarrerschaft 168
Ankunft in Monstein 175
Kühne Pfade der Liebe 179
Hengertreisen 186
Flucht vor häuslichem Leid 187
Pfarrherrlicher Alltag 193
Die erste Bestattung 198
Rückbesinnung am Altjahrabend 200
Ein langer Winter 201
Der Skipfarrer 206
Elterliche Brautschau 210
Die beste Frau Pfarrer 218
Davoser Landsgemeinde (*Bsatzig+) 222
Frühsommer in Monstein 224
Monsteiner Kurgäste 236
Furchtlos an Abgründen vorbei 238
Ehegeschichten 240
Eine unbeschreiblich schöne Aussicht 244
Das ersehnte Amen 246
«Gott ist den Liebenden gnädig» 252
Altjahrsbrauchtum 257
Und immer wieder predigen 258
Pfarrherrlicher Skipionier 260
Gewagte Skitour ins winterliche Hochgebirge 264
Einerlei und Vielerlei des Dorflebens 271
Bauernnöte am Wirtstisch 275
Erfüllung 278
Sachregister 287
Ortsregister 288
«Was diesen Lebensbericht so wertvoll macht, ist die Verbindung von Anschaulichkeit, durchs Tagebuch gestützter Detailtreue und einem warmen, sonnigen Humor. Aufschlussreich und vergnüglich!» NZZ am Sonntag
«Thürers Schilderungen sind lebendig und humorvoll, eingestreute umgangssprachliche Begriffe unterstützen dabei die Authentizität. Eindrücklich ist auch die Vielzahl enthaltener Fotos und Postkarten aus der Gegend in jener Zeit. Die zahlreichen Abbildungen im Schnee zeugen von den langen Wintern, die so grimmig kalt waren, ‹dass die Vögel in der Luft erfroren›.» P.S.
«Thürer schöpft aus einem riesigen Erfahrungsschatz. Man merkt, dass er seinen Gegenstand kennt. Und so breitet sich über diese spannenden und nie verklärenden Geschichten eine Kulturgeschichte der Peripherie aus.» Mittelland Zeitung
«Im Geist mit Paul Thürer bei jeder Witterung durch Mittelbünden zu streifen, zur Zeit des Bahnbaus, ist in jeder Beziehung anregend.» Klosterer Zeitung
«Eindrücklich.» Südostschweiz
«Thürers Aufzeichnungen, die im Übrigen trefflich illustriert wurden, sind nicht nur von einem ganz besonderen dokumentarischen Wert, sie bilden vor allem auch eine oft amüsante, aber niemals langweilige Lektüre.» Terra Grischuna