Jeder Krüppel ein Superheld
Christoph Keller

Jeder Krüppel ein Superheld

Splitter aus dem Leben in der Exklusion

216 Seiten, 12 Abb.
August 2020
SFr. 28.–, 24.– € / eBook sFr. 24.–
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978-3-03926-003-4

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Die Diagnose heisst «Leben»

Siebzehn Jahre nach seinem erfolgreichen Erinnerungsroman «Der beste Tänzer» über sein Leben mit Spinaler Muskelatrophie (SMA III) unternimmt Christoph Keller eine ebenso unorthodoxe wie provokative Befragung dessen, was es im 21. Jahrhundert bedeutet, ein Mensch mit körperlicher Behinderung zu sein. Was es bedeutet, den Alltag zu bewältigen, zu lieben, zu schreiben, zu reisen (oder eben nicht), wenn man nicht wie die anderen ist. Wie man auf der Sitzfläche von der Grösse eines A4-Blattes in ein Flugzeug kommt. Wie es sich anfühlt, wenn man im Museum für eine Strecke, die in ein paar Minuten zurückzulegen wäre, fünfzig braucht. Warum man im Gorillagehege in einem Zoo ein Rollstuhlschild am Rollstuhl tragen muss, damit klar ist, dass man in einem Rollstuhl unterwegs ist.

Angelegt als Collage verschiedenster Texte und einer Kafkas «Verwandlung» widersprechenden, erschreckend komischen Erzählung, ruft «Jeder Krüppel ein Superheld» zu Mitgefühl und Empörung auf und zeigt auf berührende Weise, wie auch mit einer Behinderung ein volles Leben gelebt werden kann, wenn man akzeptiert, dass die Diagnose «Leben» heisst.

Christoph Keller

Christoph Keller, geboren 1963, ist der Autor zahlreicher Romane und Theaterstücke und eines Essaybandes. Sein bekanntestes Werk ist der Erinnerungsroman «Der beste Tänzer» (S. Fischer Verlag, 2003). Zusammen mit Heinrich Kuhn hat er drei Romane sowie die Kürzesterzählungen «Alles Übrige ergibt sich von selbst» (Keller+Kuhn, Edition Literatur Ostschweiz, St. Gallen, 2015) veröffentlicht. 2016 erschienen der Erzählband «A Worrisome State of Bliss: Manhattan Tales and Other Metamorphoses» (Birutjatio Press, Santiniketan, Indien, 2016) sowie «Das Steinauge & Galápagos. Ein Roman und sechs Erzählungen» (Isele, Eggingen, 2016).

Als Herausgeber hat er «We’re On: A June Jordan Reader» (mit Jan Heller Levi, Alice James Books, USA, 2017), «Hip Hops: Poems about Beer» und «Russian Stories» (beide bei Everyman’s Library, New York, 2018 respektive 2019) veröffentlicht. Im Frühjahr 2021 erschien der von ihm mit Jan Heller Levi herausgegebene «The Essential June Jordan» bei Copper Canyon Press (USA) und Penguin Modern Classics (UK). «Jeder Krüppel ein Superheld» ist seit 2022 in Englisch (Penguin Random House UK, London) erhältlich. Keller, der auf Deutsch und Englisch schreibt und über zwanzig Jahre in New York verbracht hat, lebt mit der Lyrikerin Jan Heller Levi in St. Gallen.

Sein Roman «Der Boden unter den Füssen» wurde mit dem Alemannischen Literaturpreis 2020 ausgezeichnet.

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Textauszug Seiten 1-23

Die Zeit, 13. August 2020
Saiten, 20. August 2020
Südostschweiz, 20. August 2020
Deutschlandfunk Kultur, 24. August 2020
Blick, 20. August 2020
Tagblatt, 31. August 2020
Aargauer Zeitung, 20. August 2020
Tagesanzeiger, 7. September 2020
SRF Sachbuchtrio Kontext, 8. September 2020
St.Galler Tagblatt, 15. September 2020 (Interview)
St.Galler Tagblatt, 15. September 2020 (Kolumne)
SRF 1 Kulturplatz, 16. September 2020
Curaviva, Buchtipp 9/20
Rollstuhl-Kurier, September 2020
zhaw, 14. September 2020
Radio Ö1, 19. September 2020
Literaturclub Buchtipp, 8. Oktober 2020
St.Galler Tagblatt, 15. Oktober (Kolumne)
kulturzeitschrift.at, Oktober 2020
literaturblatt.ch, 28. Oktober 2020
ekz. Bibliotheksdienst, November 2020
St.Galler Tagblatt, 12. November (Kolumne)
Magazin SozialAktuell, November 2020
Südkurier, 20. November 2020
Büchermagazin, Heft 1 2021
taztalk, 3. Dezember 2020
St.Galler Tagblatt, 3. Dezember 2020 (Kolumne)
St. Galler Tagblatt, 16. Dezember 2020 (Kolumne)
Kunstportal Baden-Württemberg
St. Galler Tagblatt, 13. Januar 2021
St. Galler Tagblatt, 21. Januar 2021 (Kolumne)
Vorarlberger Nachrichten, 30. Januar 2021
St. Galler Tagblatt, 11. Februar 2021 (Kolumne)
OÖNachrichten, 17. Februar 2021
Deutschlandfunk Kultur, 19. Februar 2021
Procap Magazin, Februar 2021
St. Galler Tagblatt, 18. März 2021 (Kolumne)
VHN, März 2021
Physiopraxis Magazin, April 2021
Radio Stadtfilter, April 2021
St. Galler Tagblatt, 16. April 2021 (Kolumne)
St. Galler Tagblatt, 10. Juni 2021 (Kolumne)
Menschen, Juni 2021
Sunday Times, 17. Juli 2022
Morning Star, 03. Oktober 2022
Podcast Kulturzyklus, 23. Februar 2023
St. Galler Tagblatt, 16. März 2023


 

 

«Literarisch gewieft bringt er das heikle Thema schonungslos direkt, zugleich mit Witz zur Sprache. In dieser Form ein gesellschaftspolitischer Appell und zugleich ein literarisches Experiment.»  Südostschweiz

«Das Buch hat es in sich.»  Saiten

«In dem jüngsten Buch schildert Christoph Keller, der mittlerweile gänzlich auf einen Rollstuhl angewiesen ist, unmittelbar und schonungslos, was es heißt, nicht nur behindert zu sein, sondern behindert zu werden durch defekte Gehsteige, durch entwürdigende Prozeduren, um in ein Flugzeug zu gelangen, durch die entmündigenden Reaktionen beim Einkaufen, im Museum, im Restaurant, sowohl in der Schweiz, aber auch in den USA.»  Deutschlandfunk

«Entstanden ist eine Collage aus Gedichten, Kurzgeschichten, Beobachtungen, die so ergreifend wie ernüchternd, oft schmerzhaft, aber nie weinerlich ist.»  Tagblatt

«Ein faszinierendes, literarisch anspruchsvolles Werk über das Leben mit körperlicher Behinderung.»  Rollstuhl-Kurier

«Das ganze Buch lohnt sich: locker-flockig amüsant und zentnerschwer im schnellen Wechsel, unterhaltsam und beklemmend. Nicht nur, weil wir beim Lesen miterleben, wie sich solche Situationen anfühlen müssen. Sondern auch, weil wir wissen: Wir können das Buch wieder weglegen und die Mühsal verdrängen. Keller nicht. Er schlägt uns das auch erbarmungslos ins Gesicht: 'Auch du bist der Andere'.»  Claudia Wiess, Curaviva

«Christoph Kellers Buch ist von einer Leichtigkeit, die einem die Tränen in die Augen treibt.»  Ingrid Bertel, kulturzeitschrift.at

«Ein Band, der betroffen macht und hoffentlich sensibilisiert.»  Marlies Butteweg, ekz. Bibliotheksdienst

«Christoph Kellers Buch hat nichts von Wehleidigkeit, keine Spuren von Sentimentalität und schon gar nicht Voyeuristisches. Christoph Keller sprudelt, sprudelt erst recht, auch literarisch und schöpferisch, wenn in seiner Wanzengeschichte aus einem Menschenbauch nicht nur Kribbeln zu spüren ist, sondern Ameisen schlüpfen.»  Gallus Frei-Tomic, literaturblatt.ch

«Keller verzichtet provokant auf Mitgefühl, weist stattdessen mit viel poetischem Gespür auf die Oberflächlichkeiten unserer Gesellschaft hin.»  Harald Schwiers, Kunstportal Baden-Württemberg

«Empörend, respektlos, lyrisch: Was Christoph Keller in seinem Buch ‹Jeder Krüppel ein Superheld› an Textsplittern zusammengetragen hat, rührt und fesselt zugleich.»  OÖ Nachrichten

«Christoph Keller will mit seiner Arbeit dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderungen gehört und ihre Anliegen nicht nur politisch korrekt benannt und dadurch in ihrer Bedeutung verharmlost werden. Sein Mittel dazu ist das Wort, denn in der Sprache beginnt das Denken, und mit dem Denken kommt vielleicht ein Handeln.»  Sonja Wenger, Procap Magazin

«Mit Berichten ‹aus dem Leben in der Exklusion› legt Keller eine überzeugende, autobiografisch orientierte, literarische Collage und Beziehungsgeschichte vor. Sie zeigt, dass die Komplexität der poetischen Fragestellungen doch grösser ist als erwartet – in diskreter Erinnerung an Max Frischs ‹Fragebogen›.  Christian Mürner, VHN

« ‹Every Cripple is a Superhero› lingers long in the memory after its final page». Morning Star über die englische Ausgabe

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