Aus dir wird nie etwas!
Dorothee Degen-Zimmermann

Aus dir wird nie etwas!

Paul Richener – vom Verdingbub zum Gemeindepräsidenten

176 Seiten, 34 Abb., gebunden
August 2017
SFr. 34.–, 36.– € / eBook sFr. 19.90
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978-3-85791-830-8

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Strassenkind, Heimkind, Verdingkind – Gemeindepräsident

An der Hand seines sechsjährigen Bruders fühlt sich der vierjährige Pauli sicher. Die Familie ist arm, die beiden schlagen sich wie zwei Stadtfüchse auf Nahrungssuche durchs Kleinbasel. Doch dann bricht die achtköpfige Familie auseinander, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf, die jüngeren Kinder werden «versorgt». Für Paul heisst das: Pflegefamilien, Kinderheim, Kinderknecht auf einem Bauernhof, schliesslich gar Jugendknast, auch wenn bis heute niemand weiss, warum.

Aus Paul Richener ist trotz allem doch etwas geworden, zuerst Polizist, und heute ist er Gemeindepräsident exakt jenes kleinen Baselbieter Dorfes, in dem er verdingt war. Er hat lange geschwiegen. Erst als der Umgang der Fürsorgebehörden mit bevormundeten Kindern in den Medien und danach in der Politik zum Thema wird, steht auch Paul Richener auf: Das muss jetzt endlich einmal gesagt werden!

Dorothee Degen-Zimmermann hat ihm zugehört, die Akten studiert und gibt jetzt dem Verdingkind die Stimme, die es nie hatte.

Dorothee Degen-Zimmermann

Dorothee Degen-Zimmermann, geboren 1946 in Olten, Ausbildung zur Primarlehrerin, arbeitet als freie Journalistin. Sie lebt in Zürich.

mehr...

SRF Regionaljournal Basel, Interview mit Paul Richener
NZZ am Sonntag, 24. September 2017
Basellandschaftliche Zeitung, 30. August 2017, Interview mit Paul Richener
P.S. Zeitung, 1. Dezember 2017
Riehener Zeitung, 22. Dezember 2017
Fachzeitschrift Curaviva, Februar 2018


«Am Sonntagnachmittag fährt die Familie weg, wohin, weiss Paul nicht, denn der Achtjährige wird jeweils bis zum Abend im dunklen Estrich eingesperrt. Es ist heute unfassbar, wie gedanken- und gefühllos, ja sadistisch, in den 50er und 60er Jahren Kinder ‹versorgt› worden sind, sowohl von Eltern und Pflegeeltern wie von Amtspersonen. Nach zwei Pflegefamilien kommt Paul Richener ins Kinderheim, in welchem die der Zweitklässler tagtäglich bis spät abends putzen muss. Dann als Verdingbub aufs Land, schliesslich für Jahre in ein Erziehungsheim – eine Begründung dafür hat er in seinen Akten bis heute nicht gefunden. Endlich frei, macht Richener die Polizeischule, später wird er Gemeindepräsident in Baselland. Die Jounalistin Dorothee Degen-Zimmermann erzählt dieses Leben schlicht, klar und ergreifend.»  NZZ am Sonntag

«Es gab Lichtblicke. Wenige, wichtige. Subtil und gekonnt geschrieben stellt sie Dorothee Degen gegen das viele Bittere.» P.S. Zeitung

«Herausgekommen ist ein eindrückliches Buch, das die Zeitumstände aus den Augen eines Kindes und später eines Jugendlichen schildert, hin und wieder durchaus mit Humor, aber doch schonungslos offen und ungeschminkt.»  Riehener Zeitung

«Es ist ein Dokument, wie in der Schweiz bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus mit Kindern und Jugendlichen umgegangen wurde, die aus sogenannten zerrütteten Familien kamen.»  Curaviva

«‹Aus die wird nie etwas!›: Das hörte Paul Richner als Kind und Jugendlicher immer wieder. Und so wurde er auch behandelt. Nun ist seine Lebensgeschichte zwischen Buchdeckeln erschienen. Ein Ruhmesblatt für die Schweizer Sozialpolitik sind die bis in die siebziger Jahre üblichen Zwangsmassnahmen gegenüber Kinder und Jugendlichen nicht.»  Curaviva

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