Corina Lanfranchi, Katharina Tanner, Arlette Schnyder, Annette Boutellier
Schulbesuch
Wie Lehrerinnen und Lehrer heute unterrichten – 14 Porträts
Oktober 2010
978-3-85791-618-2
Die Lehrperson trägt entscheidend dazu bei, wie ein Kind die Schule erlebt: als ein Ort von Glück oder Qual, ein Ort der Ermutigung oder der Demütigung, ein Ort der Auseinandersetzung mit sich, den Kameraden und der Umwelt.In der öffentlichen Debatte über die Schule rücken die Lehrpersonen in den Hintergrund. 'Schulbesuch' stellt sie ins Zentrum. Porträtiert werden erfahrene Pädagoginnen und Pädagogen, die ihren Beruf als Berufung verstehen, gerne und mit Leidenschaft unterrichten und mit ihrem Engagement täglich zeigen, wie Schule heute gelingen kann.Die Autorinnen setzten sich in ihre Klassenzimmer und schauten zu, wie sie ihre tägliche Arbeit mit den Kindern gestalten. Sie führten mit den Lehrenden Gespräche und liessen sie von ihrem Werdegang erzählen, ihrer eigenen Schulzeit, von ihren Visionen einer Schule, von aktuellen Reformen und reformpädagogischen Ideen.
Corina Lanfranchi
Corina Lanfranchi, geboren 1962, Studium der Germanistik und Journalistik in Freiburg i. Ue. und Basel. Lebt als Buchautorin, Journalistin und Lehrerin in Basel.© Yvonne Boehler
Katharina Tanner
Katharina Tanner, geboren 1962 in Schaffhausen. Ausbildung zur Buchhändlerin und Schauspielerin. Schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Prosa. Mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem «Lenz Preis für neue Dramatik der Stadt Jena». Für «Da geht sie» erhielt sie ein Hermann-Lenz-Stipendium. Katharina Tanner arbeitet als Autorin und in der Leseförderung der Stadtbibliothek Basel. Sie lebt in Basel.
Annette Boutellier
Geboren 1966 in Appenzell, ist freischaffende Fotografin in Bern. Studium der klinischen Heilpädagogik, autodidaktische Ausbildung in Fotografie, Assistenz bei Balthasar Burkhard und Lehrgang Pressefotografie am MAZ in Luzern. Seit 2002 fotografiert und reist sie für Zeitschriften, Magazine, NGOs und kulturelle Organisationen durch die nahe und weite Welt, realisiert Buchprojekte sowie freie Arbeiten. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Porträts und Reportagen.Markus Harzenmoser, Primarschule Theodor, Basel, 3. Klasse
Ein Leben ohne Schule? Unvorstellbar!
Sonja Seipler, Montessori-Schule, Luzern, 1.–3. Klasse
Lernkultur fördern statt Wissen aufdrücken
Ruth Baumann, Schülerclub Nordstrasse, Zürich, 4.–6. Klasse
Das Wesentliche ist unsichtbar
Sr. Johannes Maria Amrein, Primarschule, Gersau (SZ), 1. Klasse
Die Schule ist spannender geworden
Urs Hunziker, Primarschule, Oberdorf (BL), 4./5. Klasse
Ihre eigentliche Lehrerin ist die Natur
Martina Gerber Schariatzadeh und Caro Knoepfel Olibet, Waldschule, St. Gallen, Basisstufe
Die Leidenschaft mit dem Beruf verbinden
Alice Richard, Schulhaus Brühl I, Gebenstorf (AG), 5. Klasse
Unsere Schule ist eine Provokation
Ruth Oechsli und Matthias Held, Schule für Offenes Lernen, Liestal (BL)
Schule mit Zaubertricks und viel Herz
Barbara Oesch, Standortschule Schwabgut, Bern-Bethlehem, Einschulungsklasse/Integrationsfachkraft
Prävention pur
Brigitta Emmenegger, Steinerschule Scoula libra, Scuol (GR), 1.–3. Klasse
Schule geben ist kein Einzelkampf
Pia Wyss, Primarschule Kirchacker, Gerlafingen (SO), 1. Klasse
Vielleicht singen sie zum letzten Mal
Daniel Badraun, Volksschulgemeinde, Diessenhofen (TG), 7. und 9. Kleinklasse
Vorwort
Ein Lehrer muss wie ein Künstler sein.
Er muss seinen eigenen Stil und seine eigene
Stimme finden. Wahre Autorität ist ein
Mysterium. Eine Mischung aus Persönlichkeit,
Sensibilität, Wissen, Stimmung.
Frank McCourt
Vorwort
Wir suchten: beseelte, interessierte, begeisterte, mutige, leidenschaftliche, widerspenstige, emphatische, unerschrockene, verspielte, querköpfige, optimistische, warmherzige Lehrerinnen und Lehrer. Sie bauen zu ihren Kindern eine tragfähige Beziehung auf, die auf Akzeptanz und Zuneigung basiert. Sie werden von den Kindern verehrt und nachgeahmt, da sie sich von ihnen unabhängig von ihrer schulischen Leistung angenommen fühlen. Auf diesem Boden kann sich der Lernstoff setzen, in Wissenshunger und Neugier auf die Welt verwandeln.
Wir haben uns unter Müttern und Vätern und Pädagogen durchgefragt und haben einige von ihnen in einer multikulturellen Klasse in Zürich gefunden, in Agglomerationsgemeinden zwischen Basel und Bern, in einer altersdurchmischten Klasse im Unterengadin. In öffentlichen Schulen, einer Montessori- und einer Steinerschule ebenso wie in einer freien und einer Waldschule.
Wir setzten uns in ihre Klassenzimmer und beobachteten. Wir versuchten durch genaues Hinschauen das ganz Eigene dieser Persönlichkeit einzufangen, zu beschreiben, wie die Pädagoginnen und Pädagogen ihre tägliche Arbeit mit den Kindern gestalten.
Wir haben mit ihnen über ihre eigene Schulzeit gesprochen, ihren Werdegang, über ihre Motivation, über Visionen und Ziele. Und wir haben von den Grenzen gehört, die Gesellschaft und Politik im Schulalltag setzen.
Im Mittelpunkt von «Schulbesuch» steht denn auch keine bildungspolitische Debatte, sondern die Begegnung mit verschiedenen Lehrpersönlichkeiten – Menschen, denen es gelingt, die Kinder über Kopf, Herz und Hand zu erreichen. Dafür – und für das uns entgegengebrachte Vertrauen – danken wir. Und wir danken allen Schülerinnen und Schülern, die natürlich ganz anders heissen als im Buch.
Die Autorinnen
«14 ausführlich-liebevolle Porträts von Lehrerinnen und Lehrern, die ihre Schüler mit Vertrauen und grossem pädagogischem Können unterrichten und damit zeigen, wie Schule heute gelingen kann.» NZZ am Sonntag
«Im Zentrum steht keine Bildungsdebatte, sondern der Mensch. Zwei Dinge sind allen gemeinsam: Sie mögen ihre Schüler, und sie sind gerne Lehrer. Ein Buch, das Mut macht.» SonntagsZeitung
«Entstanden sind 14 Porträts, die in ihrem Facetenreichtum einen Einblick ins heutige Lehrer-Dasein zu vermitteln vermögen. Sie reflektieren indirekt auch die aktuelle bildungspolitische Debatte - und zwar quer durch die sozialen Regionen und die Schulsysteme.» Tages Anzeiger
«Beim Lesen spürt man, dass da nicht nur für einzelne Kinder etwas lebenslang Wirksames passiert, sondern für eine ganze Gesellschaft. Sicher für eine, die nicht nur die Schule will, sondern auch ein Umfeld dafür. Ein unpolitisches Buch über die Schule, aber nur schon als solches ein Politikum? ― So kann mans auf den Punkt bringen. Aber vor allem ist es ein Buch, dass man mit innerer Bewegung liest und immer wieder denkt: Doch, genau so ist es ― oder sollte es sein. » Radio 1
«14 Porträts, die in ihrem Facettenreichtum einen Einblick ins heutige Lehrer-Dasein zu vermitteln vermögen. Sie reflektieren indirekt auch die aktuelle bildungspolitische Debatte.» ProgrammZeitung
«14 aussergewöhnliche Porträts zeigen: So macht Schule Spass für ― LehrerInnen und Kinder.In ihrem Buch zeichnen die Autorinnen ein ermutigendes Bild einer realen und gleichzeitig utopisch anmutenden Schullandschaft.» WochenZeitung WoZ
«Die Berichte und die unprätentiösen Fotografien von Annette Boutellier zeigen nicht nur eine bunte Vielfalt jenseits verordneter Lehrpläne, sondern erinnern auch eindrücklich daran, dass bei allen Reformen niemals die Menschen vergessen werden dürfen, die diese Lehrpläne erst mit Leben füllen.» ProgrammZeitung
«Ein Buch für alle, die lange nicht mehr in der Schule waren – also für sehr viele.» Basler Zeitung
«Die drei Autorinnen Corina Lanfranchi, Katharina Tanner und Arlette Schnyder haben mit wachen Sinnen, Stift und Notizblock noch einmal die Schulbank gedrückt - und lauter erfreuliche Beispiele gelingender, am Kind orientierter Schule gefunden. Schule kann toll sein .... Wenn sie engagierten Lehrern Freiräume gewährt.» St. Galler Tagblatt
«‹Schulbesuch – wie Lehrerinnen und Lehrer heute unterrichten›, diesen Titel trägt ein Buch, das der Leidenschaft im Schulbetrieb nachspürt. Geschrieben wurde es von Katharina Tanner, Corina Lanfranchi und Arlette Schnyder. In ihrem Werk porträtieren die drei Autorinnen vierzehn Lehrerinnen und Lehrer aus allen Ecken der Schweiz.» Schweizer Familie
«Die 14 unkommentierten Porträts können als Vexierbild zur Beantwortung der uralten Frage gelesen werden: Was macht den guten Lehrer aus? Wo liegt der gemeinsame Nenner? – Beziehung, Begegnung, Begeisterung erscheinen als Schlüsselwörter; der kindzentrierte Blick als pädagogisches Leitmotiv.» P.S.
«Die Autorinnen zeichnen ein Bild einer aktuellen Unterrichtssituation, geben aber auch Auskunft über den Werdegang und die Überzeugungen der betreffenden Lehrperson. Gemeinsam ist den Porttätierten, dass sie ihren Beruf mit Überzeugung und Herzblut ausüben. Mit diesem Band bieten die Autorinnen Gegenbeispiele zu den Berichten von überforderten und ausgebrannten Lehrpersonen. Das Buch bietet interessante Einblicke in verschiedenartige Schulzimmer, unterschiedliche Herangehensweisen und Herausforderungen. Die Schwarz-Weiss-Fotos von Annette Boutellier erlauben eine zusätzliche Perspektive. Die Texte sind flüssig geschrieben und sorgfältig gestaltet. Ein anregendes Buch.» vPod Bildungspolitik