Peter Hamm
Ins Freie!
Wege, Umwege und Irrwege in der modernen Schweizer Literatur
März 2014
978-3-85791-735-6
«Ein neues Licht auf Vertrautes.» NZZ
Seit seiner Jugend, die er in Oberschwaben verbrachte, ist Peter Hamm mit der Schweizer Literatur verbunden, als Dichter, Schriftsteller, Kritiker, Freund reiste er über den Bodensee nach St. Gallen und Zürich, Biel und Niederbipp. Aus einer idealen Mischung von Nähe und Distanz entstanden immer wieder grossartige Texte über Schweizer Autorinnen und Autoren, kenntnisreich, tiefgehend, begeisternd. Erstmals sind diese – teilweise unpublizierten – Texte nun versammelt und ergeben in ihren Bezügen bemerkenswerte Bilder der Schweizer Literatur und vielleicht auch ein kleines Psychogramm der Schweiz. Motive von Flucht und Rückkehr, von Wegen nach aussen und nach innen oder vom Verstummen durchziehen diese Galerie von Autoren, die von Robert Walser bis S. Corinna Bille reicht, von Regina Ullmann bis Philippe Jaccottet, von Jakob Schaffner bis Adelheid Duvanel. Und immer sind es Einladungen, Autoren zu lesen oder auch – allzu oft – Vergessene neu zu entdecken.
© Sophie Tanner
Peter Hamm
Peter Hamm (1937–2019) wurde in München geboren. Lyriker, Essayist, Herausgeber, Kritiker, war lange Kulturredaktor beim Bayerischen Rundfunk und zwanzig Jahre Kritiker im Literaturclub des Schweizer Fernsehens. Er veröffentlichte Gedicht- und Essaybände sowie Anthologien. Viele Dokumentarfilme, u. a. über Robert Walser, Fernando Pessoa, Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann, Alfred Brendel und Peter Handke.Wie Biel so klein, so groß oder «Wie wenig groß ist die große Welt»
Robert Walsers Ort und Ortlosigkeit
«Wie eine versunkene Glocke im Abgrund der Lieblosigkeit» oder Lob der Blödigkeit
Über Robert Walsers «Mikrogramme»
Die Zurückgebliebene
Über Regina Ullmann
Ein Schweizer Simenon
Über Friedrich Glauser
Ein Verstoßener oder Ordnung und frühes Leid
Über Jakob Schaffner
Gipfelsturm und Tiefseesog
Über Ludwig Hohl
Leben in der Frageform
Über Max Frisch
«Zur Freundschaft verflucht»
Der Briefwechsel Max Frisch–Friedrich Dürrenmatt
Der arme Mann von Niederbipp oder Das Wunder der Wiederholung
Lobrede auf den Heinrich-Böll-Preisträger Gerhard Meier
Ein Abhandengekommener
Der Dichter Walter Gross
Der Findling
Brambach & Geerk: «Kneipenlieder»
Der Fragwürdige
Lobrede auf den Volksschriftsteller Peter Bichsel
Eine Tochter der Angst
Über Adelheid Duvanel
Unter Lichtzwang
Über Philippe Jaccottet und die Schwierigkeit, heute Gedichte zu schreiben
Landlicher Schmerz oder Die Seele des Wallis
Zum 100. Geburtstag der Schriftstellerin Corinna Bille
Der Kritiker als Kunstler oder «Geselle Dich zur kleinsten Schar!»
Erinnerung an Max Rychner
literaturkritik.de, 31. Juli 2014
Neue Zürcher Zeitung, 30. August 2014
«Hamms 16 Porträts aus mehr als zweieinhalb Jahrzehnten zeichnen sich durch Kenntnisreichtum, Feinfühligkeit und psychologisches Gespür aus. Sie neben die Texte Peter von Matts, des derzeit wohl besten Kenners der Literatur der Schweiz, zu stellen, dürfte nicht übertrieben sein. ... Alles in allem wird, wer sich auf ‹Ins Freie!› einlässt, belohnt mit einem vorurteilsfreien, souveränen und – an seinem großen Vorbild Max Rychner, dem der letzte Text des Bandes gewidmet ist, geschulten – meisterhaft formulierten Blick auf die Schweizer Literatur der letzten hundert Jahre. Wenn Hamm in dem das Buch beschließenden Essay feststellt, dass Rychner ‹oft mindestens so gut und manchmal sogar besser› als die von ihm bewunderten Autoren schrieb, so gilt das wohl für ihn im gleichen Maße.» literaturkritik.de
«Dass Mikrogramme grosse Literatur sind, ist nur ein scheinbarer Widerspruch. Die Dialektik von gross und klein prägt nicht nur Robert Walsers Werk. Vielmehr ist es, in Peter Hamms suggestiver Darstellung, eine Konstante der Schweizer Literatur, das Kleine im Grossen und das Grosse im Kleinen zu suchen und zu spiegeln. Besonders schön zeigen das die Texte über Gerhard Meier, Philippe Jaccottet, Peter Bichsel oder Max Rychner, den ‹unnachahmlich geschmeidig› schreibenden Literaturkritiker. ‹Was für ein Irrtum des Wahlparisers Paul Nizon, die Schweizer Enge für die Enge und Dürftigkeit einer gewissen Schweizer Literatur verantwortlich zu machen!›, stellt Hamm fest. Seine Aufsätze beweisen das Gegenteil: Schweizer Literatur ist geprägt von Weite, Spielfreude und existenzieller Wucht.» Neue Zürcher Zeitung
«Immer gelingt es Peter Hamm, die Beschäftigung mit einem Autor in einen grösseren Zusammenhang zu stellen.» St. Galler Tagblatt