Mein Text so blau
Isolde Schaad

Mein Text so blau

Der Sound der Literatur. Essays, Stories und Dramen vom Tatort

312 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Februar 1997
SFr. 38.–, 38.– €
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978-3-85791-282-5

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Schlagworte

Literatur
     

Im Pfuhle der Einschaltquote räkeln sie sich, als die Mimen des Bedeutenden. Früher hiessen sie Kritiker und kritisierten. Nun sind sie Darsteller geworden, die Darsteller der Literatur. Denn der kleinste Teil des Literaturbetriebs ist die Literatur. In Klagenfurt versammelt sich der Betrieb, Dichter und Juroren, Vertreter und Mütter, Doyens und Adabeis, Platzhirsche und Groupies. Schriftsteller und Kritiker, eine unheilbare Beziehung, das letzte Passionspaar – oder handelt es sich um eine tragfähige Ehe?

Vom Tatort Literatur handelt dieses Buch. Von Nobelpreisträgern und schreibenden Frauen, vom Preis und vom Fleiss. Und natürlich von Ihnen, denn Sie kommen vor. Ob im Essay, der Erzählung oder im Drama, immer basiert die köstliche Lektüre auf der fundierten Recherche, auf der Analyse mit Scharfsinn und Ironie.

Isolde Schaad

Isolde Schaad, geboren 1944 in Schaffhausen, lebt seit 1967 in Zürich und gehört zu den namhaften Schweizer Autorinnen der 68er Generation. Ihre Spezialität ist die kritische Gesellschaftsbetrachtung, die sie mit Scharfsinn, Humor und hohem sprachlichen Können der nahen und fernen Umgebung widmet. Schon ihre Buchtitel zeugen davon: «Knowhow am Kilimandscharo», erschien 1984 und wurde vom heissen Eisen zum Ethnoklassiker. 1986 folgte die «Zürcher Constipation», 1989 «KüsschenTschüss», die beide zu helvetischen Bestsellern wurden. «Body & Sofa», die Erzählungen aus der Kaufkraftklasse, 1994, «Mein Text so blau» 1997, dann der Roman  «Keiner wars» 2001, der den Schillerpreis der ZKB erhielt, sowie die Porträtsammlung «Vom Einen. Literatur und Geschlecht», 2004. Es folgten der Roman «Robinson & Julia», 2010, dann die Erzählungsbände «Am Äquator», 2014, sowie « Giacometti hinkt», 2019, von der Presse mit grosser Anerkennung bedacht.

Isolde Schaad hat neben ihrer schriftstellerischen Arbeit stets auch publizistisch gearbeitet, bis zum Millenium war sie für renommierte Zeitschriften im In- und Ausland tätig, Unter anderen für «Transatlantik», für das legendäre «Kursbuch», für «Geo», «literaturkonkret», die «Frauenoffensive», oder «Text und Kritik», herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold. Ab 1974 bis in die Nullerjahre schrieb sie u.a. für das «Tages-Anzeiger-Magazin», die «NZZ am Wochenende», schwerpunktsmässig für die Wochenzeitung «Woz» und die Kulturzeitschrift «Du».

Von ihren Studienreisen nach Indien, Ostafrika und dem Nahen Osten stammen ihre lebendigen, mit dem ethnologischen Blick geschärften Reportagen, Essays und Kolumnen, für die sie den Schweizerischen Journalistenpreis erhielt. Im Frühjahr 1997 war sie Gast der renommierten Washington University in St. Louis, Missouri. Zu dieser Zeit entstand auch eine Dissertation der amerikanischen Germanistin Julia Scheffer: «Die Sprache aus dem Bett reissen: Feminist Satire in the Works of Elfriede Jelinek and Isolde Schaad» (Washington DC 2000).

Als Künstlerstochter hat Isolde Schaad ihrer Liebe zur Kunst in zahlreichen Künstlerinnenporträts Ausdruck verliehen, vor allem aber hat sie mit ihrer intensiven kunstsoziologischen Studie über ihren Vater Werner Schaad (1905– 1979) «Wie der Kunstmaler sich in der Provinz einrichtet» (Schaffhausen 1980), der Schweizer Kunstgeschichte der Nachkriegsjahre einen wesentlichen Beitrag gestiftet, ganz im Sinne des von Paul Nizons entfachten «Diskurs in der Enge».

Isolde Schaad war immer auch gesellschaftspolitisch aktiv, sie ist Mitbegründerin der selbstverwalteten Genossenschaft Neuland in Zürich Wipkingen, in der sie noch heute lebt. Ihre mehrfach preisgekrönten Bücher erscheinen seit 1984 im Limmat Verlag. Im Frühjahr 2014 erhielt Isolde Schaad sie für ihr literarisches und publizistisches Schaffen die Goldene Ehrenmedaille des Kantons Zürich.

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«‹Wenn das Gelingen am Können läge, hätte ich keine Angst um Sie›, hat Adolf Muschg einmal zu Isolde Schaad gesagt. Ein Satz wie ein Fluch. Denn die Autorin kann wirklich alles. Sie suhlt sich im Lifestyle-Genre, lässt Marcel Reich-Ranicki und Günter Grass aus dem Jenseits in einem Streitgespräch Bilanz ziehen, dass man dem Schweizer Fernsehen nur dringend raten muss, Isolde Schaad solle künftig Victor Giaccobos Dialoge schreiben - und lässt Liesl und Karl über den Bücherfrühling lästern, als wär die Szene von Karl Valentin. Das soll ihr zuerst einmal einer nachmachen!» Die WochenZeitung

«Sie hat reportiert, kolportiert, verdichtet. Und wieder ist sie eine Meisterin der Bildsphären, eine agile Spielerin auf dem Feld der Referenzen. Mit Vergnügen liest man ihre Tatortberichte ... Der Sound der Literatur klingt wirklich aus diesem Buch.»  Facts

«Die Essays, Erzählungen oder Minidramen basieren auf genauen Recherchen. Bei aller Ironie, Satire und witziger Posse.» Züritipp

«Alle Stärken der Isolde Schaad sind in ihrem neuen Buch versammelt: der ausgreifende Essay neben dem kurzen Poem. Sprachmächtig, geistreich, blitzgescheit, brillant, komisch. Und wunderbar poetisch ... Mich macht Isolde Schaad mit ihrem Stoff zur Komplizin.» Buchjournal

«Sie kann schreiben, beherrscht alle Register ihres Metiers.» Schweizer Monatshefte

«Mit Scharfsinn und Spott geht die Schweizerin ans Werk.» Neue Zeitung, Budapest

«Unterhaltsames, gehobenes Lesevergnügen für Literaturfreunde, die auch über sich selbst schmunzeln können.» Schweizer Bibliotheksdienst

«Komisch und traurig, weise und humorvoll.» Südkurier

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