Dora Koster
Tanz der Soliden
Briefe
Herausgegeben von Stefan Howald
Januar 1994
978-3-85791-223-8
Vor dreizehn Jahren erschien Dora Kosters erstes Buch «Nichts geht mehr», in dem sie ihren Ausstieg aus dem Milieu schilderte und mit dem sie die Bestsellerlisten eroberte. Seither schreibt sie und hat in dieser Zeit rund ein Dutzend Bücher veröffentlicht. Schreiben ist ihr Leben und Überleben.
Jetzt erscheint ein neuer Band: zornige und zärtliche, satirische und polemische Texte aus den letzten sieben Jahren, gerichtet an unterschiedliche Empfängerinnen und Empfänger. Einzelne sind aus dem Moment entstanden, andere haben den Charakter breit angelegter Bestandesaufnahmen. Ob sich Dora Koster an ihren Hund richtet, an den Schweizer Bundesrat, an den Sonderbeauftragten für Staatsschutzakten oder an einen Freund auf Helgoland – stets zeugen die Texte von einem Leben voller Energie, in ständiger Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt. Dora Koster schreibt über ihre Mühen, sich zu etablieren in der Welt der Soliden; sie schreibt über ihren Kampf gegen die Kulturmafia, die sie als Schriftstellerin auszugrenzen sucht; über ihre Auseinandersetzung mit Politik und Frauensolidarität.
Dora Koster sticht durch falsche Rücksichtnahmen hindurch. Ihrem Zorn entsprechen Kraft und Witz ihrer Sprache. Und zuweilen leuchtet auch Hoffnung auf, in den Farben der Kunst, in der Natur, in Freundschaften.
Dora Koster
Dora Koster (1939–2017), geboren in St. Gallen, schrieb und lebte in Zürich-Niederdorf und unterwegs. Bekannt wurde sie mit ihrem autobiografischen Bericht «Nichts geht mehr» (Unionsverlag). Sie engagierte sich in Zürich über Jahrzehnt in Freiwilligenarbeit für Aidskranke und Menschen in schwierigen Situationen. Für ihre literarischen Leistungen und ihr soziales Engagement wurden ihr von der Stadt und dem Kanton Zürich und der Insel Helgoland Preise verliehen.«Das Buch ist ein Sozialreport von unten, die scharfsinnige, präzise Bestandesaufnahme durch eine Frau, welche Verlogenheit und Ausgestossensein, ‹grossgekotzte Mittelmässigkeit» und diese ‹grossgeschriebene Freiheit, die gar keine ist›, bei leerem Geldbeutel und Kühlschrank am eigenen Leib erfahren hat.» Zürichsee-Zeitung
«Zorn, Sehnsucht, Humor und Politik liegen so offen da, wie Briefe eben persönlich sind. Unerbittlich im ersten, versöhnend im letzten Satz, immer aufs Ganze gehend – auch mit sich selbst.» Programm-Zeitung, Basel
«Dora Koster schreibt in einer sehr direkten Sprache. Hinter ihren Worten steckt sehr viel Temperament, sehr viel Wut, aber auch viel Verletzbarkeit.» Der kleine Bund, Bern
«Dora Koster ist eine genaue Beobachterin, ihre Briefe ergeben eine Art Bestandesaufnahme unserer Gesellschaft, ihrer Kultur, und zwar vom Rand her, von unten.» VPOD Zeitung, Zürich
«So bleibt Dora Koster zumeist kämpferisch. Dieses Kämpferinnentum durchziehen aber auch zärrtliche, geradezu schwärmerische Momente. Dann wird dieses Buch zu einem Tanz der Lebensfreude.» VPOD Zeitung, Zürich
«Ihrem Zorn entsprechen Kraft und Witz ihrer Sprache. Und zuweilen leuchtet auch Hoffnung auf, in den Farben der Kunst, in der Natur, in Freundschaften.» Züri Woche