Peter Schneider
Unrecht für Ruhe und Ordnung
Januar 1982
vergriffen
978-3-85791-049-4
Ein liberaler Zeit- und SP-Genosse überprüft eine bedenkliche Gesellschaftsentwicklung. Ausgangspunkt: die Krawalljustiz der jüngsten Zeit. Der Verfasser hat Akten aus über 100 Strafverfahren bei einem Dutzend Zürcher Rechtsanwälte gesammelt. An diesen Dokumenten zeigt er: die Grund- und Freiheitsrechte sind bedroht.
Die Polizei behandelt heute nicht mehr Einzeltaten. Sie weiter ihre Erfassungsnetz zur ‹vorbeugenden› Gesellschaftsüberwachung aus. Dabei verletzen ihre Einsatztaktiken die verfassungsmässigen Rechte der Bürger massiv.
Das Strafprozessrecht wird autoritär gehandhabt. Das Untersuchungsverfahren wird zum Einfallstor einer demokratiefeindlichen Politik.
Die Unabhängikeit der Gerichte ist gefährdet.
Die Massenmedien beteiligen sich zum Teil willig an Kriminalisierungskampagnen und treiben Lynchjustiz.
Die ‹Krawalle› bieten lediglich den erwünschten Vorwand, den Staat energischer zum Polizeistaat umzubauen.
Der Verfasser spricht eine Sprache, die nicht nur im Juristenklüngel verstanden werden kann. Trotzdem lässt sich sein Buch wie ein alternatives Lehrbuch zum Strafprozessrecht benutzen: es misst die Rechtswirklichkeit durchgehend an den (heute noch) geltenden gesetzlichen Vorschriften.