Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen
Mit Texten von Adeline Favre, Aline Valangin, Anne Cuneo, Burkhard Reber, Charles Ferdinand Ramuz, Charlotte L Staehelin-Burckhardt, Daniel de Roulet, Dora Stettler, Emil Zopfi, Erika Burkart, Ernst Halter, Evelyna Kottmann, Friedrich Glauser, Fritz Bär, Fritz Brupbacher, Jakob Senn, Jeannot Bürgi, Joli Schubiger-Cedraschi, Laure Wyss, Marcel Lévy, Maria Colombo, Marie R de Donno, Martha Farner, Meral Kureyshi, Niklaus Meienberg, Oscar Peer, Oskar Pfenninger, Otto Scherer, Paul Thürer, Tony Ettlin, Urs Schaub, Dorothee Degen-Zimmermann, Annette Frei / Herausgegeben von Erwin Künzli / Mitherausgeber Patrizia Huber
2.. Aufl., November 2015
978-3-85791-781-3
«Zwei wunderbare Bücher.» SRF Kulturplatz
Sie waren Wunschkinder, aber manchmal auch ein Esser zu viel. Sie wohnten an der Zürcher Goldküste oder im Tessiner Dorf, im Walliser Bergtal, in der Stadt. Sie kamen als Kind in die Schweiz. Sie wuchsen auf in der Fabrikantenvilla, im Pfarrhaus, in der Bäckerei. Auf dem Bauernhof, in der Arbeitersiedlung, im Kinderheim. Sie wurden gehätschelt oder verdingt, gefördert oder übersehen, verwöhnt oder geschlagen. Vierunddreissig Autorinnen und Autoren erinnern sich an ihre Kindheit an ihrem Ort in der Schweiz. Neben bekannten Namen wie Charles-Ferdinand Ramuz, Laure Wyss, Oscar Peer oder Aline Valangin schreiben viele Nichtprominente, denen allen eines gemeinsam ist: Sie erzählen packend und anschaulich von Schule und Arbeit, Religion und Spiel, von Grosseltern und anderen wunderbaren wie wunderlichen Erwachsenen.
Erwin Künzli
Erzählte Kindheit
«Wie es war – war es so?»
Laure Wyss
Vierunddreissig Personen erzählen aus ihrer Kindheit in der Schweiz
der letzten beiden Jahrhunderte. Der älteste, Jakob Senn, war ein Zeit-
genosse von Gottfried Keller, er wurde 1824 in Fischenthal in ärmlichs-
te Verhältnisse geboren, die jüngste, Meral Kureyshi, wurde 1983 in
Prizren im Kosovo geboren und kam mit zehn Jahren in die Schweiz.
Die Texte stammen aus Büchern, die im Limmat Verlag im Verlauf
der vierzig Jahre seit seiner Gründung erschienen sind. Sie sind alle in
der Ich-Form gehalten, Erwachsene erzählen selbst aus ihrer Kind-
heit – auch wenn sie das Erzählte manchmal nicht selbst aufgeschrie-
ben haben. Dabei wurden auch Auszüge aus Texten aufgenommen,
welche die Gattungsbezeichnung Roman tragen, aber erklärtermas-
sen autobiografisch geprägt sind. Die neuere Gedächtnisforschung
hat festgestellt, dass Erinnerung etwas sehr Bewegliches und Verän-
derliches ist und dass das Erinnerte im Augenblick des Erinnerns ge-
wissermassen ‹erfunden› wird. In diesem Sinn können wir mit Fug
und Recht feststellen, dass alles ‹wahr› ist, was in diesem Buch steht.
Die Anthologie versucht nicht, irgendeine Art Geschichte der
Kindheit in der Schweiz abzubilden, das ist einerseits kaum möglich,
andererseits ist es erstaunlich, wie sehr sich die Welten der Kinder vom
neunzehnten bis in die Sechzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts
noch ähneln – fast möchte man sagen, dass die Schichtunterschiede
prägender sind als die historischen. Das Auffallendste ist vielleicht,
wie selbstverständlich Kinder arbeiteten, wie stark das Leben geprägt
war von Religion und allerlei Autoritäten und wie selbstverständlich
Kinder gestraft und geschlagen wurden, zu Hause, in der Schule. Da-
neben taten sie das, was Kinder bis heute tun: Spielen, Lesen, Lernen –
nicht zuletzt durch das Beobachten der wunderlichen Welt der Er-
wachsenen.
Die Texte sind also nicht chronologisch angeordnet, der Reigen
beginnt mit Geburt und ersten Erinnerungen, dann gibt der eine
dem andern das Stichwort, als sässen die vierunddreissig Menschen
zusammen, erzählten sich ihre Geschichten, und eine Erzählung ruft
die nächste auf. Für die Leser und Leserinnen entsteht so ein weites
Panorama der Kindheit, das sie vielleicht im Kopf mit ihren eigenen
Erinnerungen ergänzen werden.
Erwin Künzli
Erinnerungen von
Fritz Bär
Fritz Brupbacher
Charlotte Louise Burckhardt
Jeannot Bürgi
Erika Burkart
Joli Cedraschi
Maria Colombo
Anne Cuneo
Marie-Rose de Donno
Tony Ettlin
Martha Farner
Adeline Favre
Friedrich Glauser
Ernst Halter
Evelyna Kottmann
Meral Kureyshi
Marcel Lévy
Niklaus Meienberg
Anny Morf
Gertrud Mosimann
Oscar Peer
Oskar Pfenninger
Charles-Ferdinand Ramuz
Burkhard Reber
Daniel de Roulet
Otto Scherer
Urs Schaub
Jakob Senn
Dora Stettler
Paul Thürer
Aline Valangin
Laure Wyss
Emil Zopfi
Radio SRF 2 – Kultur kompakt, 17. Dezember 2015
active live, Januar 2016
Radio SRF 2 – Kontext, 14. Januar 2016
Salve, 2/2016
Appenzeller Volksfreund, 11. Februar 2017
Tessiner Zeitung Magazin, 8. September 2017
«Wunderbar!» Sonntagszeitung
«Ein Buch, das bewegt, unterhält, nachdenklich stimmt und das von jedem einzelnen Erinnerungsfragment lebt.» Der Landbote
«Wunderbare Kindheitserzählungen von 34 Autorinnen und Autoren.» Appenzeller Volksfreund
«‹Kindheit in der Schweiz› ist ein eindrücklicher Zeitzeuge einer für jeden Erwachsenen längst vergangenen und oft verherrlichten Zeit.» Tessiner Zeitung
Radio SRF 2 – Kontext, 14. Januar 2016:
Wann | Was | Wo |
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09. Febr. 21 19:30 Uhr |
Jeder sucht sein Paradies Buchvernissage |
Livestream aus dem Literaturhaus 8001 Zürich |
23. März 21 19:30 Uhr |
Dienemann-Preis «Das zweite Buch» Übergabe und Lesung mit Meral Kureyshi |
Neubad 6003 Luzern |
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