Walter Burkart
Der Reiherjäger vom Gran Chaco
Als Jäger und Goldsucher vom Amazonas zum La Plata
Herausgegeben von Ernst Halter / Mit einem Vorwort von Ernst Halter
August 2022
978-3-03926-045-4
«Das Buch seines Lebens.» Erika Burkart
Ein neunzehnjähriger Schweizer geht 1902 in Salvador de Bahia vom Überseeschiff an Land. Rund 18 Jahre später kehrt er zurück, schreibt um 1930 den Erfahrungsbericht «Der Reiherjäger vom Gran Chaco» und geht mit etwa hundert Schwarz-Weiss-Glasdiapositiven seiner eigenen Fotos auf Vortragstournee: Walter Burkart. Der Sohn des christkatholischen Rheinfelder Stadtpfarrers Sebastian Burkart war Grosswildjäger, Kautschukzapfer, Abenteurer aus Leidenschaft, Expeditionsbegleiter, Erdölsucher, Naturaliensammler, handelte mit Reiherfedern und Tierfellen, ein typischer «Gringo». Und er vermachte seiner Tochter, der Dichterin Erika Burkart, sein Schreibtalent.
Heute meldet sich der Verdacht auf Naturausbeutung und Rassismus. Walter Burkart kamen keine Gedanken zum Arten- und Umweltschutz. Er erwehrte sich der überwältigenden, Tag und Nacht bedrohlichen Fülle von Leben und Sterben im Gran Chaco: Jaguare, Krokodile, Riesen- und Klapperschlangen, Wildschweine, Gürteltiere, Affen, Raubfische, blutsaugende Insekten. Unter den Indios erfuhr er Hochachtung, er war oft ihr Geburts- und Nothelfer «Don Gualtiero».
Der «Reiherjäger» ist eine bis ins Detail verlässliche Kunde von Faszination, Gefahr und oft traumatisch knappem Entrinnen, aus denen der Autor nie wieder ganz herausfand. «Ein guter Jäger. Ein schlechter Vater», so seine Tochter Erika im Gedicht «Mein Vater»: «Mit den Indios, die er liebte, // ist er im Tod nach Westen gegangen.»
Walter Burkart
Geboren 1883 in Rheinfelden, reiste 1902 nach Südamerika: Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay, Bolivien. Erst Goldschürfer, dann Jäger auf Reiher und Grosswild, Händler mit Federn und Fellen, Naturaliensammler. Drei Erholungsaufenthalte in der Schweiz, endgültige Rückkehr 1919, Heirat mit Marie-Hedwig Glaser, 1921 Erwerb des «Hauses zum Kapf», wo er bis zu seinem Tod 1961 lebte, Vater zweier Töchter und Schriftsteller wurde sowie berühmter Wirt. Die Erstausgabe «Der Reiherjäger vom Gran Chaco» erschien 1931 in drei Auflagen bei F. A. Brockhaus, Leipzig.© Werner Erne
Ernst Halter
Geboren 1938 Zofingen (AG), Schweiz
1958–1966 Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte in Genf und Zürich
1962–1963: Aufenthalt in England
1967–1968: Redaktionsassistent bei der Kulturzeitschrift «du»
1968–1969: Lektor des Verlags Fretz & Wasmuth, Zürich
1970–1985: Cheflektor des Verlags Orell Füssli, Zürich
ab 1986/87: freischaffend als Schriftsteller, Publizist und Herausgeber, Redaktor, Lektor, Berater beim Offizin Verlag, Zürich, auf den Gebieten Volkskunde, Photographie, Kulturgeschichte, Kunst
Verheiratet mit der Lyrikerin und Schriftstellerin Erika Burkart.
Leseprobe Kapitel 1-3, inkl. Inhaltsverzeichnis
Schweizer Familie, 25. August 2022
Buchkultur, 26. August 2022
Badische Zeitung, 07. Oktober 2022
Salve, April 2023
«Eine faszinierende journalistische Reportagensammlung.» Simon Koechlin, Schweizer Familie
«Liest sich so farbig wie die einst populären Abenteuerromane des vielschreibenden mysteriösen B. Traven.» Alexander Kluy, Buchkultur
«Die sachlich klare Sprache verdichtet die Fülle der Ereignisse als unendliche Varianz des Immergleichen, durchdrungen von den Rhythmen der Natur und des Zufalls – in diesem gefahrvollen Erlebnisraum grösster Gegenwärtigkeit findet der Zivilisationsflüchtling seinen Platz.» Andreas Kohm, Badische Zeitung
«Burkarts Schreibtalent scheint deutlich auf in seinen Erinnerungen. Er beschert uns in diesem lesenswerten Buch eine spannende helvetische Horizonterweiterung!» Salve