Herr Blanc
Roman Graf

Herr Blanc

Roman

220 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
August 2009
SFr. 29.80, 29.80 €
vergriffen
978-3-85791-585-7

Schlagworte

Literatur
     

Der sehr zurückhaltend lebende Anton Blanc, der pünktlich zur Arbeit erscheint, bis ins mittlere Alter alleine Als junger Mann verlässt Herr Blanc am Ende des Studiums in Cambridge seine Freundin Heike, die, ohne dass er sich dessen bewusst wäre, seine große Liebe ist, mit der er glücklich werden könnte. Nach vielen einsamen Jahren in der Schweiz heiratet er Vreni, eine Vernunftehe. Als Herr Blanc kurz vor seiner Pensionierung steht, führt ihn das Schicksal nach Polen und zu Heike, die dort begraben liegt.
«Herr Blanc» ist das Psychogramm eines Sonderlings aus der gemäßigten Zone des Wohlstands; sein Leben wird in kleinen biographischen Einheiten in wahnwitziger Konzentriertheit erzählt. Man lächelt über diesen Herrn Blanc, doch seine Schwäche, sein Ernst, seine Persönlichkeit lassen plötzlich die Umwelt lächerlich erscheinen. Nach Heikes Tod ist für Herrn Blanc die vollkommene Liebe nur noch in der Utopie möglich. Am Ende seines Lebens macht er sich auf den Weg dorthin, er verlässt seine Wohnung, sein bisheriges Leben und den Roman.
Roman Grafs literarisches Debüt ist ein trauriger, skeptischer und zugleich leichter Roman mit einem eigenen, verhaltenen Humor. Er entwirft das Charakterporträt eines Menschen, den man mögen kann oder nicht, den man aber nicht wieder vergessen wird.

Roman Graf
© Jacques Le Goff

Roman Graf

Roman Graf, 1978 in Winterthur geboren. Nach einer Lehre als Forstwart und der Tätigkeit als Behindertenbetreuer studierte er Publizistik an der Schule für Angewandte Linguistik in Zürich und absolvierte das Deutsche Literaturinstitut in Leipzig, das er mit dem Diplom abschloss. 2007 Artist in Residence in der Villa Decius, Krakau, Aufenthaltsstipendium im Edith-Stein-Haus, Breslau. Verschiedene Publikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Roman Graf lebt als Autor in Berlin.

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Herr Blanc schritt auf die Haltestelle zu ...

Herr Blanc schritt auf die Haltestelle zu und setzte sich auf die Bank, die an der Rückwand des Häuschens befestigt war. Während er auf den Bus wartete, dachte er an Cambridge zurück, wo er jetzt gerne hingefahren wäre, wenn er gekonnt hätte. Damals hatte er nach einer kurzen Eingewöhnungszeit eine deutsche Studentin mit dem Namen Heike kennengelernt, die sich in ihn verliebte. Er konnte auch heute noch mit Recht sagen, dass er dazu, zumindest am Anfang, kaum Wesentliches beigetragen hatte; er war sich vom ersten Moment an bewusst gewesen, dass eine Beziehung, im Ausland begonnen, keine große Zukunft versprach, es sei denn, die Frau wäre bereit gewesen, mit ihm in die Schweiz zu kommen – aber selbst dann hätte es noch vieles zu beachten gegeben.

Heike war dunkelhaarig und kleiner als viele der anderen Studentinnen, schlank, aber nicht mager, weshalb sie häufig einen Rock oder ein Kleid trug, das manchmal für seinen Geschmack ein wenig zu bunt und zu gewagt geschnitten, aber noch im Bereich des Anständigen war. Sie hatte ihm angegeben, und nach einigen Nachfragen seinerseits auch beteuert, dass sie aus einer adligen Familie stamme und ihre Mutter einen Teil ihrer Kindheit in einem böhmischen Schloss verbracht habe, und ihm war klar geworden, dass in diesem besonderen Fall ein extravaganter Kleidungsstil nicht unangemessen war. Natürlich war er zurückhaltend geblieben, hatte sich von der beteuerten, aber nie bewiesenen adligen Herkunft nicht blenden lassen, zumal er, als Schweizer, solange er betreffend seiner nicht sehr wohlhabenden Familie diskret blieb, angesehen war und sich vor niemandem verneigen musste. Selbst wenn sich die adlige Herkunft als ein Märchen hätte entpuppen sollen, Heike war zumindest reich, wie fast alle Studenten in Cambridge, von denen viele aus den verschiedensten Ländern angereist kamen. Sie kaufte sich die teuersten Kleider, aber niemals ohne vorher genau abzuwägen, ob die Qualität den Preis rechtfertigte, und da ihm, im Gegensatz zu ihr, für diese Beurteilungen die Fachkenntnis fehlte, wurde ihm bewusst, dass er es als junger Schweizer Student aus bescheidenen Verhältnissen mit einer Dame von Welt zu tun hatte. Noch mehr imponierte sie ihm jedoch, als er merkte, wie sehr sie bereit war, mit ihm zu teilen, ganz offensichtlich ohne auf daraus sich ergebende Vorteile ihrerseits zu achten, so dass er sich gezwungen sah, sich diesen Gepflogenheiten anzupassen, zuerst aus Gründen der Höflichkeit, dann nicht ohne eigenes Glücksempfinden und öfter sogar mit Stolz: er bot der unverheirateten, in Aussehen und Benehmen adlig wirkenden Tochter einer reichen Familie bei Nässe und Kälte seinen Regenschirm und sein Jackett an, half ihr abends bei den Essays und überlegte sich ständig, wie er ihr eine Freude machen konnte. Sie freute sich jedes Mal über seine Blumen, und wenn er nach einem Kuss ihre Wohnung betrat, versuchte er über den Geruch zu erraten, was es zu essen gab.

Schweizer Feuilletondienst, 11. August 2009
Schaffhauser Nachrichten, 11. August 2009
Der Landbote, 2. September 2009
Radio Stadtfilter, 4. September 2009
BuchZeichen, Schweizer Radio DRS 1, 11. September 2009
www.poetenladen.de, 17. September 2009
Kreuzer, Leipzig, September 2009
Schweizer Illustrierte, 28. September 2009
literaturkritik.de, 10. Oktober 2009
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Oktober 2009
MDR Sputnik, 22. Oktober 2009
Mittellandzeitung, 29. Oktober 2009
Neue Zürcher Zeitung, 5. November 2009
Ekz Bibliotheksdienst, 5. November 2009
Die Welt, 29. November 2009
Südkurier, 3. Dezember 2009
Basler Zeitung, 4. Dezember 2009
www.literaturnetz.com, 24. November 2009
Schweizer Monatshefte 973, November 2009
Welt am Sonntag, 29. November 2009
20 Minuten, 1. Dezember 2009
Literaturtipp des Monats von Roman Bucheli auf literaturhaus-bremen.de, Dezember 2009
BaZ, 4. Dezember 2009
Stadt Zürich, Laudatio zum Werkjahr, 5. Dezember 2009
Pressemitteilung zum Mara-Cassens-Preis des Literaturhauses Hamburg, 5. Dezember 2009
Süddeutsche Zeitung, 14. Dezember 2009
Beat Mazenauer auf www.culturactif.ch, 11. Dezember 2009
Szene Hamburg/Hamburger Morgenpost (Interview)
WDR 1 Live, 21. Dezember 2009
Hamburger Abendblatt, 31. Dezember 2009
zitty Berlin Nr. 3, 2010
Literaturmagazin Macondo Nr. 22
Der Landbote, 26. Mai 2010
kulturkurier.de, 4. Juli 2010
Coucou Kulturmagazin Winterhtur, 02/2017


«In dieser Hinsicht und in dem streng melancholischen Duktus, der genug Raum für Komik lässt und einen zuweilen fast befreit auflachen lässt, ist Herr Blanc den Figuren Wilhelm Genazinos verwandt. Damit ist das Buch keineswegs zu hoch gehängt. Ihm ist etwas streng Wissendes eingeschrieben, dem Ausflüge ins handelsüblich Kauzige vermutlich zu bequem, zu billig erschienen. Das ist bei Schriftstellern dieses Alters selten.» Frankfurter Allgemeine Zeitung (ganze Rezension auf buecher.de)

«Roman Graf ist mit diesem Début ein eindrücklicher, ein glücklicher Wurf gelungen: Fast ausschliesslich aus einem fortgesetzten inneren Monolog heraus entsteht das Porträt eines Unglücksraben, der sich in seiner Gedankenwelt verbohrt und in eruptiven Wortschwallen wiederum das Innerste nach aussen kehrt. Herr Blanc erweist sich auf seinen gedanklichen Höllenritten als begnadeter Künstler der unfreiwilligen Komik; aber Roman Graf gibt seine Figur nicht etwa dem Hohn und Spott des Lesers preis. Mit grosser Empathie vielmehr lässt er den Lebensweg dieses Einsamen aus dem bald komischen, bald trotzigen, bald boshaft argwöhnischen Selbstgespräch hervorgehen. Die Schwerkraft dieses Schwerenöters scheint Roman Graf mit einer Sprache aufzuheben, die das Schrullige der Figur ebenso greifbar macht, wie sie es mit virtuoser Sprachkraft in fast schwebende Leichtigkeit verwandelt.» Neue Zürcher Zeitung

«In seinem Debüt erzählt Roman Graf von einem Sonderling – sprachgewaltig und berührend.» Kreuzer, Leipzig

«Roman Graf schildert in seiner literarischen ‹Anleitung zum Unglücklichsein› das Leben als eine Sinfonie verpasster Gelegenheiten: Anton Blanc ist das Mittelmass auf zwei Beinen. Mit leichter Hand, vitaler Erzählkraft und sensiblem Witz berichtet Roman Graf von vierzig Jahren im Leben des Herr Blanc. Und keine Sekunde lang verrät er seinen kauzigen Helden, sondern verleiht dem mittelmässig Gescheiterten Gesicht und Seele – mit einer unpolemischen Liebenswürdigkeit, zu der nur grosse Menschenkenntnis fähig ist. Herr Blanc – das sind wir. ‹Herr Blanc› ist eine literarische Delikatesse: Anton Blanc, moderner Verwandter des Oblomow, steht sich selbst im Weg. Roman Graf aber verwandelt in seinem ersten Roman das in der Unentschlossenheit verpasste Leben seines schrulligen Antihelden in eine Hommage an den Eigensinn und an das Alter. Tiefernst und todkomisch, vor allem aber mit feinstem literarischen Taktgefühl lässt er die Leser in seinem Protagonisten kein Abziehbild sehen, sondern einen echten Menschen.» Pressemitteilung zum Mara-Cassens-Preis des Literaturhauses Hamburg

«Obwohl wenig sympathische Seiten an Anton Blanc zu entdecken sind, leidet der Leser doch mit ihm. So grotesk sein Dahinvegetieren vor dem Fernseher und in den Belanglosigkeiten des Alltags auch sein mag, so realistisch ist das kleinbürgerliche Gefängnis, das Roman Graf in seinem glänzend erzählten Psychogramm entworfen hat.» Welt am Sonntag

«Das wunderbare letzte Kapitel zeigt auf einmal einen neuen, ganz unfuturistisch renitenten, selbstironisch lockeren Blanc. Dem 90-jährigen Greis ist vieles egal, weil ohnehin alles zu spät kommt.» Süddeutsche Zeitung

«Nicht die Figur macht dieses Buch zum Lektüreerlebnis. Seine Raffinesse besteht vielmehr darin, dass der Autor den Helden in einen träge sich verquirlenden, verdichtenden Kokon von Beobachtungen und Gedanken einspinnt. » www.culturactif.ch

«Eigentlich müsste ‹Herr Blanc› ein trauriges Buch sein, eine frustrierende, schlimmer noch: eine langweilige Geschichte. Dass es das nicht ist und dass Herr Blanc, dieser mutlose Misanthrop und ängstliche Einzelgänger, weder bemitleidenswert ist noch auf effektheischerische Weise lächerlich, dass er stattdessen als eine – erstaunlicherweise nicht unsympathische – eidgenössische Melange aus manch kauziger Loriot-Figur, dem Besserwisser Stromberg und dem norwegischen Eigenbrödler Elling daherkommt, ist das Verdienst seines Schöpfers.» Hamburger Abendblatt

«So sind es vor allem die luziden Beschreibungen der Beziehungen des Protagonisten zu Gegenständen und Abläufen, das Teekochen, eine defekte Duschkabine, der Weg zum Friedhof, die ein dichtes Psychogramm schaffen und berühren. So sehr der Leser Grafs Antihelden gerne schütteln und seinem Weg eine andere Richtung geben wollte, liegt die Widerständigkeit und Faszination dieser Figur in den Details seiner eingeschränkten Existenz.» zitty Berlin

«Unser Geheimtipp ist Roman Graf.» SonntagsZeitung

«Ein fulminantes Debüt.» Schweizer Illustrierte

«Obwohl wenig sympathische Seiten an Anton Blanc zu entdecken sind, leidet der Leser doch mit ihm. So grotesk sein Dahinvegetieren vor dem Fernseher und in den Belanglosigkeiten des Alltags auch sein mag, so realistisch ist das kleinbürgerliche Gefängnis, das Roman Graf in seinem glänzend erzählten Psychogramm entworfen hat.» Die Welt

«Das ist wunderbar sensibel, sprachlich elegant und trotz der Tragik immer wieder witzig. Wie ein gerade Dreissgjähriger ein so weises Buch schreiben kann, bleibt ein Rätsel.» Südkurier

«Das ist die unspektakuläre Geschichte eines unspektakulären Lebens eines unspektakulären Schweizers, der sich mit bemerkenswerter Energie dauernd darum bemüht, dass sich nichts verändert. Doch was macht Roman Graf daraus? Einen erstaunlichen, rund vierzig Jahre umfassenden und immer wiederironisch gebrochenen Roman, in dem viel geschieht, auch wenn wenig passiert. Roman Graf entwickelt mit einem nüchternen und präzisen und melancholischen Protokollton die Innenansicht dieses Herrn Blanc. ... Was erstaunt, ist, mit wie viel Empathie Roman Graf, der 31-Jährige, sich in die Psyche dieses bedeutend älteren Eigenbrötlers hineinfühlen kann, dass selbst der greise Blanc glaubwürdig bleibt.» Mittellandzeitung

«‹Herr Blanc›» ist das literarische Debüt des 30-jährigen, in Winterthur und Leipzig lebenden Autors Roman Graf. In diesem Porträt eines alternden Mannes verhilft er einem gut bekannten Thema sprachlich zu neuem Glanz.
‹Herr Blanc› ist ein in mehrerer Hinsicht erstaunliches Debüt. Auf den ersten Blick überrascht es, dass ein junger Autor einen biedern Kleinbürger zum Helden seines Erstlings macht. Es mangelt an Inspiration, liesse sich denken, wäre da nicht diese Sprache!
‹Herr Blanc› ist ein Buch, das ein gut bekanntes Sujet differenziert und gekonnt in neuem Licht erscheinen lässt. Die Sprache zwingt die Titelfigur in einen erzählerischen Sog, der ihn genauer darstellt als er sich selbst kennt.» Schweizerischer Feuilletondienst

«Ein virtuoser Roman von Roman Graf über das Vergehen der Zeit.» «Trost bietet dieses erstaunliche Debüt eines jungen Schriftstellers kaum, dafür eine Fülle von Einsichten.» Der Landbote

«Das Buch ist voller Humor und von einem feinen Witz.» BuchZeichen, DRS 1

«Für Fans von Lebens- und Liebesgeschichten – von Anfang bis Ende.» MDR Sputnik

«Eines der faszinierendsten Bücher, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Eine unglaublich wunderbare Zeichnung eines Charakters; man lernt diesen Menschen so gut kennen Wahnsinn!» Radio Stadtfilter

«Roman Graf liefert das überraschende Porträt eines Menschen, der pedantisch bis zur Zwanghaftigkeit agiert und lediglich seine Zeit mit Heike als unbeschwert und frei von seiner beharrlichen Ordnungsliebe erlebt hat. Die Charakterstudie dieses Mannes, der blass und fahrig durchs Leben geht, der fast immer Opfer ist und doch eine verhaltene Obsession nach Rebellion beweist, ist dem Autor hervorragend gelungen. Mit kleinen Details bekommen seine Figuren Stimme und Form, so dass man sie lebhaft in ihrem Element sieht. Mit seiner zurückgenommenen Ausdrucksweise und seinem stillen Humor beweist Roman Graf, dass in einem Leben als Sohn und Mann, in dem eher der versorgte Sonderling zu sehen ist, auch ein verborgener Herausforderer des Schicksals lauert, der am Ende siegen wird, und wie! Das Debüt ist herausragend und lässt auf ein Talent schliessen, auf dessen weitere Werke wir gespannt sein dürfen.» www.literaturnetz.com

«Herr Blanc ist einer der wunderlichsten Käuze, die 2009 einen Roman belebt haben. Roman Graf hat zu Recht etliche Auszeichnungen erhalten – darunter den Studer/Ganz–Preis für das beste Prosadebüt, den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2010 und den Mara-Cassens-Preis der Literaturhauses Hamburg.» WDR 1 Live

«Eigentlich müsste ‹Herr Blanc› ein trauriges Buch sein, eine frustrierende, schlimmer noch: eine langweilige Geschichte. Dass es das nicht ist und dass Herr Blanc, dieser mutlose Misanthrop und ängstliche Einzelgänger, weder bemitleidenswert ist noch auf effektheischerische Weise lächerlich, dass er stattdessen als eine – erstaunlicherweise nicht unsympathische – eidgenössische Melange aus manch kauziger Loriot-Figur, dem Besserwisser Stromberg und dem norwegischen Eigenbrödler Elling daherkommt, ist das Verdienst seines Schöpfers.» Hamburger Abendblatt

«Dieses Buch ist gut und vergnüglich zu lesen. Roman Graf gelingt ein kleines Kunststück, indem er selbst die Oberhand über seinen Helden behält und damit sorgfältig dessen Denkfiguren abzirkelt.» Schweizer Monatshefte

«Ein sehr trauriger und doch leichter Text, aus dem oft ein heilloser Humor scheint.» 20 Minuten

«Aus der Spannung zwischen der stocknüchternen Sprache des Autors und der zum Himmel schreienden Trostlosigkeit seiner Figur resultiert die irrwitzige Komik dieses Romans über einen kleinen Mann ohne Eigenschaften.» Literaturtipp des Monats von Roman Bucheli auf literaturhaus-bremen.de

«Mit seinem Roman ‹Herr Blanc› legt Roman Graf einen Bemerkenswerten Erstling vor. In der Geschichte wird die Lebensöde eines Schweizer Durchschnittsbürgers mit viel Feingefühl, hohem Kunstsinn und präziser Formschönheit zelebriert. Die Schlaglichter, die Herrn Blancs ereignisloses Leben geworfen werden, zeugen von dramatischem Gespür und einer gewichtigen Portion Humor. Sprache, Sprachrhythmus und Erzählduktus zeugen von hoher Begabung und machen sehr neugierig auf zukünftige Werke des Autors.» Stadt Zürich, Laudatio zum Werkjahr

«Roman Graf, aus Winterthur stammend, weit gereist und am Leipziger Literaturinstitut ausgebildet, schildert Herr Blancs Geschichte detailliert und mit sprachlicher Sorgfalt. Besonders in der Beschreibung Polens, wohin Herr Blanc reist, Um Heikes Grab zu besuchen und ihr hinterlassenes Geschenk in Empfang zu nehmen, entwirft er mit Empathie beobachtete, prägnante und bisweilen skurrile Szenen. Im letzten Kapitel erscheint Herr Blanc viele Jahre später in seiner Alterswohnung. Das Portät von Herrn Blanc als altem Mann zeigt ihn in einem anderen, freieren Licht. Eine berührende Hommage an das Altern.» literaturkritik.de

«Roman Graf entwirft gerade in der Schilderung dieser Ehe einige tragikomische Momente von ungeheurer Tiefe. Wenn zum Beispiel Herr Blanc darauf wartet, dass ihm Vreni einen versprochenen Eistee bringt und er in der unendlich anmutenden Wartezeit einem Erstickungsanfall anheimzufallen glaubt, dann liegen Loriots Szenen einer Ehe zum Greifen nahe. Doch der humoristische Einschlag dieser und anderer Szenen erhöht nur die Fallhöhe, aus der Graf seine Figuren auf den harten Beton der Realität zurückwirft.» Literaturmagazin Macondo

«Graf findet das Mass zwischen überzeugender Charakterisierung und Rhythmus und schreibt über ein ereignisarmes Leben dank Zeitsprüngen und harten Schnitten alles andere als monoton.» Der Landbote

«Mit leichter Hand, vitaler Erzählkraft und sensiblem Witz spannt Roman Graf einen Bogen über vierzig Jahre im Leben des Herrn Blanc und erweckt beim Leser eine eigentümliche Sympathie für diesen mittelmässig gescheiterten Helden.» kulturkurier.de

«Dieses Buch ist genauso traurig wie lustig; Herrn Blanc muss man einfach liebgewinnen ‒ trotz all seiner Marotten.»  Coucou Kulturmagazin Winterthur

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