Hotel Venus
Anne Cuneo, Anne Cuneo, Luc Chessex

Hotel Venus

Übersetzt von Tobias Wyss

92 Seiten, Paperback
Januar 1984
SFr. 18.–, 11.– €
vergriffen
978-3-85791-085-2

Schlagworte

Literatur
     

Hotel «Venus» – im Herzen von Santiago de Cuba. Hier lebt eine Frau, erlebt noch einmal Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ihre eigene Vergangenheit und die Vergangenheit der Stadt Santiago de Cuba; die Gegenwart ihrer Einsamkeit und jene in der brüderlichen Menge im Karneval. Und die Zukunft, wenn über dem blauen Meer Venus in der Morgenröte eines neuen Tages leuchten wird.

Ein Buch, entstanden in der Begegnung mit Kuba, indessen kein Buch über Kuba, sondern die Ermunterung und Aufforderung zu Ausdauer und Hoffnung, zu Geduld für die langsam fortschreitende Veränderung und Bewegung.

Anne Cuneo

Anne Cuneo

Anne Cuneo (1936–2015), geboren in Paris kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs als Kind italienischer Eltern. Ihre Familie verlässt Frankreich 1940. Kindheit in Norditalien. Nach dem Tod ihres Vaters in den letzten Kriegstagen, lebt sie mehrere Jahre in katholischen Waisenheimen und Internaten in Italien und später in Lausanne in der Schweiz, wo sie die französische Sprache lernen und sich in die neue Umgebung einleben muss. Nach dieser schwierigen Zeit verbringt sie ein Jahr in England, in Plymouth und London, und entdeckt die angelsächsische Kultur. Sehr viel später schöpft sie aus der Erinnerung an diesen wichtigen Lebensabschnitt für ihren Roman «Station Victoria» (1989). Zurück in Lausanne arbeitet sie zunächst als Telefonistin und Sekretärin, studiert anschliessend an der Universität Lausanne Geschichte, Englisch und Italienisch, arbeitet in der Werbung, unterrichtet Sprachen und reist quer durch Europa.

Sie beschäftigte sich mit nahezu allen Möglichkeiten der Literatur, mit Journalismus und Übersetzungen. Ihr Werk, sehr oft autobiographisch, ist geprägt von der Auseinandersetzung mit aktuellen Strömungen. Sie bewunderte Breton, den Surrealismus, die Tradition der grossen amerikanischen Romane, und hat versucht all ihre Vorlieben in ihr Werk einzubringen. Beispiele für ihre ästhetischen Neigungen werden sichtbar in «Gravé au Diamant», «Mortelle Maladie», «Passage des Panoramas», «Hotel Venus». In «La Vermine» ist sie Fürsprecherin für Menschen, die am Rande leben, und mit ihrer Autobiographie «Portrait der Autorin als gewöhnlicher Frau» führt sie die Welt der Emigranten in die schweizer Literatur ein. Sie schildert den Einbruch einer Krankheit in «Eine Messerspitze Blau», nachdem sie eine schwere Krebserkrankung überwunden hatte. Als Essayistin zeichnete sie die Welt des Theaters und des Films, der sie sich verbunden fühlte: «Le Piano du Pauvre», «La Machine fantaisie», «Le Monde des Forains», «Benno Besson et Hamlet».

Nachdem sie während mehrerer Jahre vor allem für Theaterproduktionen gearbeitet und eigene und fremde Theaterstücke inszeniert und produziert hatte, beschäftigte sie sich später wiederum mit Literatur. Dabei stand ihre Biographie nicht mehr im Mittelpunkt des Schreibens. Sie fügte allerdings hinzu: «Ich empfinde, das, was ich erzähle immer noch als autobiographisch, allerdings vertieft und stärker verarbeitet, möglicherweise auch weniger anekdotisch geschildert.»

Ihre Hauptfiguren, mit denen sie sich zutiefst verbunden fühlte, drücken sich immer in der Ich-Form aus, zum Beispiel Francis Tregian in ihrem letzten Roman «Der Lauf des Flusses». Durch Francis Tregian erleben wir das Europa zu Beginn des 17. Jahrhunderts, die gekrönten Häupter, die Wirren und Kriege, die Künstler und die einfachen Menschen, aber auch die Ursprünge unserer Kultur.

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Tobias Wyss

Tobias Wyss

Tobias Wyss, geboren 1942 in Dielsdorf. Studium der Romanistik und Komparatistik an der Universität Zürich. 1969 Filmkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich. Ab 1973 Autor und Regisseur beim Schweizer Fernsehen. 1981-2007 Dozent an der Schule für Gestaltung Luzern. Realisation diverser Dokumentarfilme, unter anderem «Flying Home» (2011) und «Franz Hohler» (2013).

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