Der Stammbaum
Piero Bianconi

Der Stammbaum

Chronik einer Tessiner Familie

Übersetzt von Hannelise Hinderberger / Mit einem Nachwort von Renato Martinoni

224 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, 9 Fotos und Dokumente
August 2017
SFr. 34.–, 38.– € / eBook sFr. 20.–
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978-3-85791-801-8

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Neuausgabe des Klassikers – mit Fotografien

«Der Stammbaum»: Anhand der eigenen Familie erzählt Bianconi vom Schicksal der Bewohner des kleinen Tessiner Bergdorfs Mergoscia. Als er im März 1966 in das fast verlassene Dorf hochsteigt, findet er zerfallende Mauern und darin eine Truhe mit Dokumenten, Verträgen und vor allem Briefen. Briefe von jungen Tessinern, die seit dem 19. Jahrhundert ausgezogen waren, um anderswo das Glück zu finden, angezogen von den magischen Namen Australien und Kalifornien, von der Hoffnung auf Gold und Wohlstand.

Kaum einer fand das Glück, viele kamen zurück. Aber die warnenden und beschwörenden Berichte der Heimgekehrten verhinderten nicht, dass die nächste Generation wieder aus der Armut und Kargheit ihrer Dörfer floh, um das Abenteuer zu suchen.

Bianconis Vorfahren waren allesamt brillante Briefeschreiber, ob sie nun Kleinigkeiten über den Ozean austauschten, sich Ratschläge erteilten oder bittere Vorwürfe machten. Es entsteht ein ungemein plastisches und präzises Bild des Lebens der Auswanderer wie des Bergdorfs: ein faszinierender Blick in die Geschichte des Verzascatals.

Piero Bianconi
© Alberto Flammer

Piero Bianconi

1899–1984, geboren in Mergoscia, war ein Tessiner Schriftsteller. Bianconi galt als Nestor der Tessiner Autoren. Er bildete sich zum Primarlehrer aus und promovierte später an der Universität in Fribourg in französischer Literatur. Bevor er ins Tessin zurückkehrte, verbrachte er kurze Zeit in Florenz und Rom. Nebst einem reichen Prosawerk verfasste er auch zahlreiche kunstgeschichtliche Texte und arbeitete als Übersetzer. Bianconi starb 1984 an den Folgen eines Autounfalls in Minusio.

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Renato Martinoni
© Paolo Di Falco

Renato Martinoni

Renato Martinoni, geboren 1952 in Muralto, emeritierter Professor für italienische Sprache und Literatur an der Universität St.Gallen, hat neben zahlreichen literaturwissenschaftlichen Publi­kationen auch belletristische Werke veröffentlicht. Renato Martinoni lebt in Minusio.

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SAX, Dresdner Stadtmagazin, November 2017
P.S. Zeitung, 1. Dezember 2017

«Die Briefe der Auswanderer und der zurückgebliebenen Frauen gehören zu den beeindruckenden Passagen des Buches. Die gegenwärtige Migrationswelle verleiht der Neuausgabe im Zürcher Limmat Verlag eine bedrückende Aktualität.» SAX

«Die stärksten sprachlichen Bilder finden sich im einleitenden, den radikalen Zeitenbruch zeigenden Text.» P.S. Zeitung, 1. Dezember 2017