Franz Hohler, Noëlle Revaz, Giovanni Orelli
Gipfel − Col − Valle
Berggeschichten / Contes des montagnes / Racconti di montagna
Mai 2014
978-3-85791-731-8
In den Bergen geht es nicht nur hinauf und hinunter, sondern auch drunter und drüber. Die Westschweizer Schriftstellerin Noëlle Revaz, der Deutschschweizer Franz Hohler und der Tessiner Schriftsteller Giovanni Orelli haben ganz unterschiedliche Geschichten verfasst. Da radelt einer bestechend schnell den Gotthard hinauf und gibt einer Geiss seinen Namen, da erkennen die Schwestern im flachen Finnland die Vorzüge und Schrecken der Walliser Alpen, und ein anderer hinterlegt zuoberst auf dem Berg ein berührendes Gedicht. Der Verein Alpen-Initiative hat die drei Schreibenden eingeladen, während eines Jahres je fünf Geschichten zu verfassen; die Texte erschienen im Magazin 'echo'. Lassen Sie sich ein auf eine dreisprachige Bergodyssee mit drei Autorinnen und Autoren, die alle über ihre Sprachregion hinaus bekannt sind.
Franz Hohler
Franz Hohler, 1943 in Biel geboren und aufgewachsen in Olten, ist Autor, Liedermacher und Kabarettist. Er lebt in Zürich.Noëlle Revaz
Noëlle Revaz, 1968 in Vernayaz geboren, heute wohnhaft in Biel, ist als Schriftstellerin tätig. Ihr erster Roman «Rapport aux bêtes» wurde mehrfach ausgezeichnet.© Yvonne Böhler
Giovanni Orelli
Giovanni Orelli (1928–2016) geboren in Bedretto, studierte in Zürich und Mailand und war Lehrer in Lugano. Seine literarische Karriere begann 1965 mit dem Roman «L'anno della valanga/Der lange Winter», welcher mit dem Premio Veillon ausgezeichnet wurde. Neben seinen Publikationen auf Italienisch, zu denen Gedichte, Erzählungen aber auch Literaturkritiken gehören, hinterlässt er auch Übersetzungen im Dialekt des Bedrettotals. Orellis Gesamtwerk wurde 1997 mit dem Gottfried Keller-Preis und 2012 mit dem Grossen Schillerpreis ausgezeichnet. Er zählt bis heute zu den herausragenden Schriftstellern der Schweiz.
«Giovanni Orelli gehört gewiss zu den kühnsten, doch auch zu den heitersten Poeten dieses Landes. Ärmer wäre die italienische Literatur und wären die Literaturen der Schweiz ohne die melancholische Anarchie seiner Gedichte und seiner Prosa.» Neue Zürcher Zeitung
Franz Hohler
Mit den Schneeschuhen zu den drei Alphütten
Wandern und sich wundern an der Limmat
Das höchste Dorf
Unterwegs in die Öde
Agassizhorn
Noëlle Revaz
In die Berge gehen
Die Berglotsen
Ein Wochenende in Innsbruck
Im Flachgebirge
Der echte Wasserfall
Giovanni Orelli
Die Namen der Berge
Die Gletscherspalte am Blinden
Auf dem Gotthard mit Coppi und Koblet
Hoch zum San Giacomo
Zum Crusìn di Pizòcan
Franz Hohler
En raquettes vers les trois refuges
Emerveillement sur les bords de la Limmat
Le village le plus haut perché
Dans le désert de pierres
Pic Agassiz
Noëlle Revaz
Aller à la montagne
Les aiguilleurs des Alpes
Innsbruck, un week-end
La montagne à plat
La vraie cascade
Giovanni Orelli
Les noms des montagnes
La crevasse du Blinden
Sur le Gothard avec Coppi et Koblet
Allons au san Giacomo
À la Crusìn di Pizòcan
Franz Hohler
Con le racchette da neve verso tre capanne alpine
Camminare e meravigliarsi lungo la Limmat
Il villaggio più alto
Sulla montagna brulla
L’Agassizhorn
Noëlle Revaz
Andare in montagna
I controllori del traffico alpino
Innsbruck, un weekend
La montagna in -orizzontale
La cascata vera
Giovanni Orelli
I nomi delle montagne
Il crepaccio del Blinden
Sul Gottardo con Coppi e Koblet
Andare al san Giacomo
A la Crusìn di Pizòcan
Vorwort | Préface | Prefazione
VorwortWarum über die Alpen schreiben? Sie verdienen es, in ihrer ganzen Wucht und Verletzlichkeit wahrgenommen zu werden. Vielen sind sie nur noch ein Hindernis. Deshalb bohrt man unentwegt Löcher durch den Berg. Mensch und Ware sollen rapid befördert werden. Doch je weiter wir im Tunnel fahren, desto mehr vergessen wir, was über dem Fels liegt: ein empfindlicher Lebensraum, das bedeutendste Wasserreservoir Europas, eines der letzten grossen Naturgebiete des Kontinents.
Noëlle Revaz, Giovanni Orelli und Franz Hohler erleben die Alpen je anders. Nicht nur, weil die eine Französisch, der andere Italienisch und der dritte Deutsch denkt und schreibt. Es braucht Zeit, ihre Geschichten zu lesen. Doch wer liest, dem eilt die Zeit weniger leicht davon und dessen Aufmerksamkeit zersplittert nicht an den Instant-Informationen, die in rastlosem Takt die schönsten Winkel der Welt verdecken.
Der Verein Alpen-Initiative setzt sich seit seiner Gründung für den Schutz des Alpengebiets vor dem Transitverkehr ein. Wir hoffen, dass die Leserinnen und Leser nach der Lektüre des vorliegenden Büchleins die Bergwelt noch ein bisschen mehr schötzen als zuvor. Etwas Besseres kann den Alpen nicht passieren.
Thomas Bolli, Alpen-Initiative
Préface
Pourquoi écrire sur les Alpes? Parce qu’elles m éritent d’tre ressenties dans toute leur puissance et leur vulnérabilité. Pour beaucoup cependant, elles ne sont qu’obstacle. C’est la raison pour laquelle, on les perce constamment de trous car personnes et marchandises doivent tre transportées rapidement. Mais plus nous nous enfonçons dans le tunnel et plus nous oublions ce qui se trouve au-dessus du rocher: un espace vital sensible, le réservoir d’eau le plus important d’Europe et l’une des derni res grandes régions naturelles du continent.
Noëlle Revaz, Giovanni Orelli et Franz Hohler vivent les Alpes de mani re différente. Mais pas seulement parce que la premi re pense et écrit en français, le second en italien et le troisi me en allemand. Il est nécessaire de s’accorder du temps pour lire leurs histoires. Grâce la lecture, la roue du temps ralentit un peu et les informations instantanées qui de leur tact effréné masquent les beautés du monde, ne morcellent plus l’attention de celui qui lit.
Depuis sa fondation, l’association de l’Initiative des Alpes s’investit pour la protection de la région alpine contre le trafic de transit Nous espérons qu’apr s la lecture de ce plaquette, les lectrices et lecteurs apprécieront encore plus le monde alpin. Et que peut-on souhaiter de mieux aux Alpes?
Thomas Bolli, Initiative des Alpes
Prefazione
Perché scrivere delle Alpi? Meritano di essere percepite in tutta la loro potenza e vulnerabilit . A molti sembrano solo ancora un ostacolo. Perci si continua a scavare buchi attraverso la montagna. Si vuole che le persone e le merci circolino rapidamente. Ma tanto pi viaggiamo in galleria, tanto pi dimentichiamo cosa c’ sopra la roccia: un ambiente vitale sensibile, la pi rilevante riserva d’acqua d’Europa, uno degli ultimi grandi ambienti allo stato naturale del continente.
Noëlle Revaz, Giovanni Orelli e Franz Hohler vivono le Alpi ciascuno a modo suo. Non solo perché l’una pensa e scrive in francese, l’altro in italiano e il terzo in tedesco. Ci vuole del tempo per leggere le loro storie. Per chi le legge, sente meno sfuggire il tempo e la sua attenzione non s’infrange sulle informazioni istantanee, che con un ritmo implacabile fanno dimenticare uno degli angoli pi belli del mondo.
Fin dalla sua fondazione l’associazione Iniziativa delle Alpi si impegna per la protezione della regione alpina dal traffico di transito. Speriamo che, dopo la lettura, le lettrici e i lettori del presente libretto apprezzino ancora un po’ di pi di prima il mondo della montagna. Non c’ nulla di meglio che possa capitare alle Alpi.
Thomas Bolli, Iniziativa delle Alpi
Echo (Magazin des Vereins «Zum Schutz des Alpengebiets vor dem Transitverkehr»), 19. Juni 2014
TZ Magazin, 20. Juni 2014
P.S. Buchbeilage, 3. Juli 2014
Die Alpen, Juli 2014
Die Südostschweiz, 23. Juli 2014
Sächsische Zeitung, 20. Juli 2014
P.S., 12. September 2014
«Warum über die Alpen schreiben? Sie verdienen es, in ihrer ganzen Wucht und Verletzlichkeit wahrgenommen zu werden.» TZ Magazin
«15 Geschichten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, die aber als Ganzes die Vielfalt der Berge zum Ausdruck bringen.» Die Alpen