Richard Dindo
Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S. – DVD
Ein Film von Richard Dindo nach dem Buch von Niklaus Meienberg
August 2013
978-3-85791-720-2
Eine ethnologische Meisterstudie
Richard Dindo und Niklaus Meienberg greifen in diesem 1976 uraufgeführten Dokumentarfilm das bis dahin tabuisierte Thema der im Zweiten Weltkrieg erschossenen Landesverräter auf. Die damals Beteiligten haben das Wort, die Brüder von Ernst S., seine Schlummermutter in St. Gallen, der Vormund und ein paar Dienstkameraden, die im November 1942 die Exekution durchführen mussten. Sie zeichnen das Leben eines «Verschupften» nach, eines apolitischen Lumpenproletariers, der für eine Spionageangelegenheit schwer zu büssen hatte.
«Getragen wird dieser Film von den Interviews mit Zeitzeugen, es sind ethnologische Meisterstudien über Intellektuelle, Arbeiter, Bauern, Richter, Henker und einen Sargmacher. Und in zwei Fällen gelingt es sogar, Verdrängung in Szene zu setzen.» Tages-Anzeiger-Magazin
Richard Dindo
Richard Dindo, geboren 1944 in Zürich, Dokumentarfilmer und Drehbuchautor von Porträts über weltberühmte Revolutionäre, Poeten, Literaten und kleine Rebellen. Internationalen Erfolg feierte er mit seinem Film «Ernesto Che Guevara: Le journal de Bolivie» (1994) oder mit «Genet à Chatila» (2000). Für politischen Wirbel sorgten in der Schweiz neben «Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S.» (1976), auch «Grüningers Fall» (1998) sowie «Verhör und Tod in Winterthur» (2001).Neue Zücher Zeitung, 17. Dezember 2013
«Als ‹Lackmusprobe› wurde Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S. bei der Uraufführung 1976 bezeichnet. Heute gilt der Titel als Schlüsselwerk des neuen Schweizer Films und frühes Beispiel für oral history. Zeitzeugen haben im Film das Wort. [...] Von rechtsbürgerlicher Seite wurde ein Kesseltreiben gegen Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S. entfacht, das darin gipfelte, dass dem mehrfach international prämierten Werk eine eidgenössische Qualitätsprämie verweigert wurde.» NZZ am Sonntag
«Der Film bleibt auch aus der Distanz von sieben Jahrzehnten zum Geschehen ein journalistischer und filmhistorischer Meilenstein.» NZZ