Yusuf Yeşilöz
Die Wunschplatane
Roman
Februar 2018
978-3-85791-848-3
Eltern und die Wege ihrer Kinder
Der Icherzähler ist Schriftsteller und reist in ein Schweizer Städtchen, um eine Schulklasse eine Woche lang in kreativem Schreiben zu unterrichten. Im einzigen Kebabladen des Orts trifft er Safir, den Wirt. Die zwei pflegen ihre Sehnsucht nach dem Dorf, erzählen sich Geschichten, und allmählich erfährt der Erzähler Safirs Geschichte. Safir und seine Frau Narin hatten einst die Homosexualität ihres Sohnes Beyto nicht akzeptieren wollen und ihn im Heimatdorf überraschend mit einer Cousine verheiratet. Aber Beyto hat sich aus dem für ihn vorgesehenen Leben abgesetzt und lebt heute in London.
Verschiedene Erzählebenen flechten sich ineinander. Geduldig hört der Erzähler zu, wie Safir gelernt hat, mit der Homosexualität seines Sohnes zu leben, und er hat ein Ohr für seine emanzipierte B & B-Gastgeberin Regine Dalcher, die ihr Leben ganz auf ihren behinderten Bruder ausgerichtet hat. Behutsam begleitet er die Schüler in ihren Versuchen, mit ersten Texten dem eigenen Leben Ausdruck zu geben.
Als der Erzähler wieder nach Hause reist, schickt ihm Safir eine sms nach: «Wenn du meine Geschichte schreiben willst, stell sie so dar, als wäre sie auch deine eigene.»
Yusuf Yeşilöz
Yusuf Yeşilöz, geboren 1964 in einem kurdischen Dorf in Mittelanatolien, kam 1987 in die Schweiz. Heute lebt er mit seiner Familie in Winterthur und arbeitet als freier Autor, Übersetzer und Filmemacher. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Sein Roman «Hochzeitsflug» wurde 2020 von Gitta Gsell unter dem Titel «Beyto» verfilmt.
20 Minuten, 6. März 2018
Der Landbote, 7. März 2018
Luzerner Zeitung, 24. März 2018
St. Galler Tagblatt, 24. März 2018
ekz Bibliotheksservice, 24. April 2018
Neue Zürcher Zeitung, 11. Juni 2018
Eidgenössische Migrationskommission, 7. Juli 2018
Schweizer Buchjahr, 12. Juli 2018
Riehener Zeitung, 14. September 2018
Kultura-Extra, 10. Oktober 2018
Der Evangelische Buchberater, Heft 4, Dezember 2018
P.S. Zeitung, 8. Februar 2019
«In der Erzählung kommen Fiktion und Realität zusammen wie Regen- und Quellwasser in einem Bach. Und am Ende zählt nur eines: dass das Wasser fliesst.» Neue Zürcher Zeitung
«Yesilöz ist ein warmherziger Geschichtenerzähler, der in wenigen Worten eine ganze Welt entstehen lassen kann. Scharf, aber auch humorvoll ist sein Blick auf eine Schweiz, in der das Fremde längst seinen gebührenden Platz eingenommen hat.» 20 Minuten
«Die traditionelle Familienvorstellung verbindet sich im Kontext des Romans mit dem umfassenderen Wunsch nach Geborgenheit in heilen Beziehungen, den alle Figuren in der einen oder anderen Weise in sich tragen. Indem er das Leben und die Welt vorurteilsfrei beschreibt, gelingt es Yesilöz, diesen Wunsch auf eine direkte Weise darzustellen, ohne jemals ins Moralisierende zu verfallen oder zu sagen wie es ‹richtig› zu sein hätte.» Der Landbote
«In dieser Literatur fühlt man sich sofort wohl. Auch weil man mit den Figuren über das Tragische und Lächerliche im Leben mitlachen kann.» Luzerner Zeitung
«Wer die satirischen Szenen, die metaphernreiche Sprache, die augenzwinkernden Anekdoten und die befreiende Kraft des Humors schätzt, ist bei diesem Roman gut bedient. Yesilöz nutzt den Charme orientalischen Erzählens auf sympathische Weise. Insbesondere ist die offenherzige und gleichzeitig diskrete Männerfreundschaft zwischen dem Erzähler und dem Kebabbesitzer sofort stimmig. Nicht zuletzt erfährt man hier viel über Schweizer Realitäten, Mentalitäten und Migrantenleben.» St. Galler Tagblatt
«Der Impuls, Geschichten zu erzählen, um sich das eigene Leben zu erklären, verbindet die verschiedenen Erzählebenen des Romans, und sie bilden ein reiches Geflecht.» P.S. Zeitung
«Mit einem gewissen Mut, Anekdotenreichtum und einer metaphernreichen Sprache erzählt der Winterthurer Schriftsteller warmherzig davon, wie sich eingeschränkte Sichtweisen von der Welt weiten und Eltern sich mit der Lebenswirklichkeit ihrer Kinder abfinden können.» Kultura-Extra
«Der positive und versöhnliche Grundton verleiht diesem Roman seinen besonderen Reiz.» Riehener Zeitung
«Ein ganz eigener Blick auf die Schweiz.» Der Evangelische Buchberater
«Eine äusserst empfehlenswerte Erzählung für alle Bibliotheken.» Deutscher Bibliotheksservice
«Verschiedene Erzählebenen flechten sich ineinander. Geduldig hört der Erzähler zu, wie Safir gelernt hat, mit der Homosexualität seines Sohnes zu leben.» Eidgenössische Migrationskommission