Oscar Peer
Hannes
Roman
August 2015
978-3-85791-748-6
Posthum: der letzte Roman von Oscar Peer
Hannes Monstein sitzt bei der städtischen Polizei und berichtet, dass er zu Hause zwei Tote vorgefunden hat: Franziska, seine Frau, und Paolo, seinen Stiefbruder. Er lebt sein gewohntes Leben weiter, aber in einem Schwebezustand, bis zu dem Tag, als er beim Anblick von Franziskas rotem Abendkleid, das an der Leine weht, zusammenbricht. Die Erinnerungen kommen hoch. Der kultivierte, empfindsame, nicht ganz gerade gewachsene Hannes wäre gerne Pianist geworden, ist aber aus Mutlosigkeit ins Geschäft seines Vaters eingestiegen. Als Mittdreissiger wird er zu seinem eigenen Erstaunen Ehemann der umschwärmten Franziska, die, ganz sein Gegenteil, schnell Auto fährt und gar gern mal aus der Kurve getragen würde. Kurz nach der Hochzeitsreise beginnt jedoch die Entfremdung, und Hannes muss mit ansehen, wie sich sein 'dunkler Engel' mehr und mehr zu seinem Stiefbruder Paolo hinbewegt. Die dunklen Seiten der Liebe reissen Hannes aus seinem scheuen Dasein in das verwirrende Labyrinth der Leidenschaft.
© Yvonne Böhler
Oscar Peer
Oscar Peer (1928–2013), geboren und im Unterengadin aufgewachsen, gehört zu den bedeutendsten rätoromanischen Autoren der Gegenwart. Eigentlich mit einer Lehre als Maschinenschlosser angefangen, drängte ihn sein Weg nach deren Abbruch zum Lehrerberuf. Nach dem Lehrerseminar in Chur begann er ein Studium der Romanistik, das er mit einer Dissertation zum surselvischen Schriftsteller Gian Fontana 1958 abschloss. Auch danach widmete sich Oscar Peer dem Rumantsch. Mit dem «Dicziunari rumantsch, ladin-tudais-ch» ist ein Basiswerk für die romanische Sprache entstanden. Viele Jahre unterrichtete er an Mittelschulen, daneben entstand kontinuierlich sein literarisches Werk.Zuerst wich mir Sonja aus ...
Zuerst wich mir Sonja aus, doch als wir eines Tages allein waren, fragte sie mich, ob es jetzt wirklich dabei bleiben werde. |
Berner Zeitung, 31. Dezember 2015
kulturtipp, 7/16
Neue Zürcher Zeitung, 31. März 2016
P.S. Zeitung, 13. April 2017
«Eine packende, fein geschliffene Geschichte.» Berner Zeitung
«Peer gelingt es, unterschiedliche Spannungsbögen miteinander zu verbinden und die Abgründe des menschlichen Seins offenzulegen. Dem anspruchsvollen Roman sind viele Leser zu wünschen.» ekz.bibliotheksservice
«Das berührende Psychogramm einer unglücklichen Beziehung, wo Leidenschaft auf Verrat und egoistischen Genuss treffen und es nur Verlierer geben kann. Die feine, gepflegte Sprache und die differenzierten Beschreibungen des 2013 verstorbenen Bündner Schriftsteller machen den Roman zu einem nachhaltigen Leseerlebnis.» Sempacher Woche
«Oscar Peers letzter Roman ist atmosphärisch dicht, eindrücklich, düster, phänomenal.» Schule und Leben
«Im Roman ‹Hannes› skizziert Peer seinen Helden mit sicherem Strich, gestaltet ein markantes Selbstbildnis von einem mann, der sich selbst immer wieder im Weg steht.» kulturtipp
«Für gelungenen ‹suspense› sorgt das Porträt eines rätselhaften Charakters, der, wie es einleitend heisst, ‹ein bisschen schief in die Welt geraten› ist und es niemals schafft, sein Fremdheitsgefühl gegenüber den Mitmenschen zu überwinden. Das Motiv des körperlichen Handicaps setzt Peer überaus kunstvoll ein.» Neue Zürcher Zeitung