Highmatt
Steff Signer

Highmatt

Allerlei schräge Geschichten, Traktate, Seelenprotokolle, Sprüche und Lieder aus dem Hinterland

148 Seiten, gebunden, zahlr. Abb. u. Fotos
1., Aufl., September 2008
SFr. 29.80, 29.80 €
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978-3-85791-560-4

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Schlagworte

Schweiz
     

Steff Signer durchwandert immer wieder die Luftsäule zwischen Alpstein und Bodensee, deckt sich auf Höfen mit Alpkäse, Suppenhühnern und Gitzi ein, sammelt Rezepte und vor allem Geschichten. In diesem Buch präsentiert er seine Funde mit fantasiesprühender Sprachkraft. Entstanden ist ein Panoptikum des Landlebens, ein modernes Heimatbuch, das die Fremdheit im Zuhausesein nicht verschweigt. In der Tradition des Appenzeller Kalenders bringt das Buch ein Sammelsurium von Traktaten und 'Seelenprotokollen', engagierten Reportagen über Aussenseiter der kleinräumigen Idylle, von Gedichten, Liedern, Rezepten, real existierendem wie erdichtetem Brauchtum. 'Verwunschene und kurzweilige Gestalten' bevölkern dieses Universum, Krähen oder Wolken sind Zeichen für Magie und Abgründe im ländlichen Kosmos.

Steff Signer
© Toni Schwitter

Steff Signer

Steff Signer, geboren 1951, aufgewachsen im ausserrhodischen Hundwil, besuchte die Kantonsschule in Trogen. In den darauf folgenden Jahren Komponist (Infrasteff) und Produzent von Rock-, Jazz- und zeitgenössischen Musikprojekten, die im In- und Ausland zur Aufführung gelangten.

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Berichte und Geschichten

Blinken vor Freude
Hinterländisches Brauchtum und Leben

Radio Bergwand
Alle hören Radio Bergwand

Epfelbomm-Hannes
Tragisch-komische Volkstheater-Geschichte

Wer war dieser Mann, der Koster hiess?
Aus einem Leben um Nütz

Musicus
Aus einem musischen Leben

Elisabeth Elfriede Lieppensack

Gantenbein
Aus einem wunderländischen Leben

Sprüche, Zeichen, Lieder und Gedichte

Schpröchli
I de Hemet
De Wolchewinker
Oss em Obedland (an Alan Ginsberg)
Öber s Bete
D Chraie (fö de Regierigsroot Wiisshopt)
Wiit e wegg
Zäche
Judenjodel
Hämetlied
S neu Hämetlied
S Butterblueme-Liedli vom Hans Johannes Koster
Zäche
Gnueg devoo
D Chüe wönd hee
Holderlied
Regepflotere

Traktate

Z Frede z Muet
Bömm ond Dämone
Karbid ond Petrol. Fascht e philosophisches Traktat
Gschicht-Schtau-These
Kinderknast
Drachesaat
Büezer-Gschicht
Traktat zor Landsgmend

Rezepte

Quöllfrisch-Bier-Hausbrot
Die Freudwärm-Suppe
Rosenblüten-Nudeln
Fliederessig
Baummnuss-Pesto
Falsche Kapern
Jüdischer Maibluemehung
Kürbiskuchen
Schlüsselblumensirup
Gitzi-Hackbraten
SägereiBuebe Rüscher-Drink
Seelenbrühe
Gapf-Gonten-Kaffee
Alpenschmalz-Chrömli
Erdepfeltorte
Einfache Zimtplätzchen

Radio Bergwand

Alle hören Radio Bergwand

Dort, wo ich herkomme, aus dem tiefsten
Hinterland, aus der Highmatt ganz
oben hinten links, dort haben wir unser
eigenes Radio! Radio Bergwand heissts,
und das Motto lautet:

Für alle einen Berg
und für jeden Berg eine Wand

Und auf die Frage, wo denn dieses Radio
sei, lautet die gängigste Antwort: Dai,
wo de Wedegeente (Muskelkater) aafangt!
Weit, weit oben. Oberhalb der Baumgrenze.
Oberhalb der Schneegrenze.
Oberhalb der Moralgrenze. Gesendet
wird meist zu den Melkzeiten. Ein völlig
freies und unabhängiges Radio. Das
heisst, abhängig sind sie eigentlich schon,
der Joe Manser und seine Helfer: aber
nur vom Wetter! Denn gesendet wird aus
einem Rucksack von zwei Freaks, die sich
in den Steilwänden zwischen Äschenbogen
und Wildkerchli verschanzt haben.
Wurden aber auch schon an Kirchturmwänden
gesichtet.

Die Leute bei Radio Bergwand – im
Dialekt des Hinterlandes wirds eher wie
Begwand als Bergwand ausgesprochen –
sind sehr erfinderisch, und die Fantasie
kennt kaum Grenzen, wenns um die
Gestaltung neuer Sendungen oder Beiträge
geht, ganz nach dem Credo des
alten Volkliedes «Die Gedanken sind
frei». Vielleicht eine Art «wertkonservatives
Hippie-Dogma».

Für das eine oder das andere Ohr
klingt es wohl manchmal etwas ungewohnt,
wenn Radio Bergwand frisch und
ungestüm loslegt und auf Sendung geht.
Aber es ist immer eine erfrischende Attacke
auf Hörgewohnheiten, die seit Jahren
von einer kaum mehr zu überbietenden
Seichtheit und Oberflächlichkeit quotennymphomaner,
regionaler Privatsender
oder eines DDRS 3 geprägt worden sind.

In einer Zeit, in der es cool ist, Pakistan
mit dem Velo zu durchqueren oder in der
Verkäuferinnen weisse Massai werden
wollen, bleibt Radio Bergwand daheim
und entdeckt die Geheimnisse der nächsten
Umgebung. Da werden Beiträge über
allerlei kurlige Leute verfasst, wird über
Aussenseiter, deren Verhalten und Lebensweisheiten
oder über seltene, meist längst
vergessene Bräuche berichtet. Halt über
die kleinen Dinge im Leben, den Charme
des Alltages, der sich beim näheren Hinsehen
meist grossartig manifestiert. Geschichten
aus der Seelenfutterdeponie.

Fürs gute Bauchgefühl gibts die Essund
Kochsendung Alle Dreck macht fässt,
übersetzt in die geschriebene Sprache bedeutet
das «Aller Dreck macht feist»
(dick). Die wöchentliche Oldiesendung
trägt den Titel «Versteinerte Melodien»
und erfreut sich laufend wachsender
Popularität.

Im Zusammenhang mit «Versteinerte
Melodien» taucht immer mal wieder das
sonderliche Duo Sägerei-Buebe (Sägerei-
Buben) auf, deren Oldies, die meist einer
sehr fantasievollen oder eigenwilligen
Renovation unterzogen werden, immer
wieder gerne in den Äther der Highmatt
ausgestrahlt werden.

Songs wie der alte ac /dc -Hit Highway
to hell, der dann in die Kantonsschtross i d
Höll verwandelt wird oder Norwegian
Wood von den Beatles, das als Högge-
Wald über die Jugendliebe in einem Wald
nahe Highwil erzählt.

radiobergwand
Die Sägerei-Buebe, der Ezechiel Steff
Singer und der «Sändeler», umschwirren
mit exotischem Instrumentarium, mit
Saz, Moniphonium, Kunstbass und Heugeige,
highmattliche Inhalte wie Mücken
die Glühbirne. Immer nahe daran, sich
vor Inbrunst zu versengen. Ihr Repertoire
umfasst alte Lieder in neuem Gewand,
neue Lieder aus einer alten Welt, Gesänge
übers Leben und Leiden, über die Freude
und Trauer auf den Spuren von Tradition
und Herkunft.

Frisch von der Leber weg und frech wie
ein Dachs entwirft Sägerei-Bueb Ezechiel
Steff Singer so seine eigene, highmattliche
Welt, fernab beschaulicher Kalenderidylle,
voll von skurrilen und verdrehten
Gestalten, angereichert mit starken
Gefühlen und wonnigen Ausführungen
in Liedern, Texte, Theäterli und Musik,
und immer wieder taucht mal ein solches
Traktakt oder eine trömmlige Begebenheit
in Radio Bergwand auf.

Ein ganz anderes Sendegefäss, das
schon fast kultig-gespaced, avantgardemässig,
um es mal salopp in einer
urbanen Ausdrucksweise zu beschreiben,
daherkommt, nennt sich: «Tönende
Hightgenossen».

Da ertönen schlicht und einfach, ohne
erklärenden Kommentar, Geräusche von
Leuten und aus dem Alltag. Beispielsweise
das Ächzen und Stöhnen von Bäumen
im Herbstwind, das langsame Handsägen
von vierjährigen Buchenscheitern, das
Aufbrechen von vor sich hin röstenden
Marroni, das Rupfen von Hühnerfedern
oder das Summen der Drahtseile von
Schwebebahnen.

Richtig skurril wurde es bei der zwölfstündigen
Übertragung des «Atmens
eines Museumraumes mit Bildern des
Künstlers Erwin Wurm».

Bodenständiger dann die Geräusche
aus der Küche des Textverfassers und
Denkers Peterhans Spörrler, der zehn Kilo
Weisskabis hobelt, das er dann zu Sauer-
kraut knetet, und zwar so lange, bis der
entstehende Saft das Kraut bedeckt. Das
war am 20. Oktober. Zu diesem Zeitpunkt
produzieren alle ihr eigenes Sauerkraut
für die Chabissete, einen der wichtigen
henderländischen Feiertage, der
traditionell am vierten Sonntag nach
Allerheiligen stattfindet.

Überhaupt sind die henderländischen
Feiertage immer wieder Thema bei Radio
Bergwand: der Glüewörmler (Glühwürmchentag),
der Schlitteler (Schlittentag)
oder der Ku’schmüsler (Kuss und Schmustag),
um einige davon zu nennen.
Es wird gemunkelt, dass die Zeitschrift
«Du» in einer baldigen Ausgabe Radio
Bergwand zum Thema haben soll. Nicht
zuletzt aufgrund des nonkonformistischen
Konzeptes von «Tönende Hightgenossen».

Unterhaltsam und spannend gestaltet
sich die Sendung «Psychobeamer» oder
«Freie Bäche», die sich schwerpunktmässig
mit etwas anders gearteten Menschen
befasst. Menschen mit eigenen
Ideen, solchen, die mit Visionen und
kreativer Schöpfungskraft besetzt sind.
Künstler, Eigenbrötler und Denker.
Solchen, die sich an den moralischen
Vorstellungen der Gesellschaft reiben
und sich ihre eigenen Wege schaufeln,
ganz unter dem Motto: Ein Bach braucht
keine Verbauungen, um zu wissen, wohin
er fliessen soll.

Prinzipiell wird zwischen zwei Kategorien
von Leuten unterschieden:

1. die ägewillig Ägete (dt. die eigenwillig
Eigenen) – solche findet man immer
wieder gerne in der Highmatt – und
2. die verlädelig Verbäbelete (dt. die
zum Verleiden Verhätschelten) – solche,
die gerne im Dunstkreis beispielsweise
der Unterhaltungsdiktatur DDRS 3 anzutreffen
sind.

Davon mehr ein andermal!

Die Freudwärm-Suppe

Griessklösschen
100 g frisch geriebener Gruyère
100 g Hartweizengriess
1 Ei und ca. 50 bis 80 g Magerquark
Schnittlauch feingeschnitten
Abrieb von einer halben Zitrone

Bouillon
Lauch, Rüebli, Sellerie, Bölle, Wirz, Nägeli, Lorbeer, Pfefferkörner
in Pfanne mit kaltem Wasser ansetzen und mit leiser Hitze mehr
als eine Stunde köcheln lassen. Mit Salz und Muskat
abschmecken. Das Gemüse herausnehmen und zur Seite stellen.

Griessklösschen
Die Zutaten zu einer glatten Masse vermischen und eine halbe
Stunde geil werden lassen. Von der Griessmasse mit einem Löffel
baumnussgrosse Klösschen abstechen und mit nassen Handflächen
Bällchen rollen.

In der Bouillon knapp unter dem Siedepunkt garziehen lassen.
Das Gemüse beifügen und erwärmen.
Mit Freude geniessen.
Saiten, September 2008
Herisauer Zeitung, 10. September 2008
WochenZeitung WoZ, 11. September 2008
St. Galler Tagblatt, 12. September 2008
St. Galler Tagblatt, 15. September 2008
Appenzeller Volksfreund, 1. Oktober 2008
Appenzeller Magazin, Nr. 11, November 2008
schweizer-buchhandel.ch, Januar 2009
WochenZeitung WoZ, 18. Dezember 2008 (Geschenktipp)
Migros-Magazin, 24. November 08
20Minuten, 30. Dezember 2008
Ticket Buchversand, Nr. 32, Dezember 2008
St. Galler Bauer, 17. April 2009

«Ein Kalenderbuch, ein Tagebuch, ein Kopfkissen legt Signer uns vor, das man sofort abonnieren möchte, weil es froh macht im Gemüt und das Appenzellische so schön tönt. Zu hören übrigens auf Signers Website www.steffsigner.ch – unbedingt empfehlenswert.» schweizer-buchhandel.ch

«Ein herzerfrischendes Buch.» WoZ

«Steff Signer widmet seiner Appenzeller Heimat ein knorriges Buch. ‹Highmatt› handelt vom Blinken mit Militärtaschenlampen, vom Epfelbomm-Hannes und anderen seltenen Vögeln. Ein Buch wie ein Rüüscher. (...)
Vor allem nah aber geht Signer zu den Leuten hin. Zum Beispiel zum Epfelbomm-Hannes, der schon bei der Geburt unten im Franzenmoos ‹eine Arschlochkarte aus dem Spiel des Lebens gezogen› hat und ständig mehr vom Karren fällt. Der dafür aber eine eigene Kunst entwickelt, ‹Reklamationen ans Leben› zu schreiben, die Schweiz mit Postleitzahlenakkorden zum Klingen zu bringen oder per Kantonsgrenzenverschiebung den Glarnern zu ihrem Walensee zu verhelfen – eine Figur wie aus einem barocken Narrenspiel, zum Totlachen traurig.
Andere Hinterländer Originale sind Hans Johannes Koster, genannt ‹Magronemannli›, oder Vrene, die Lindenwirtin in Enggenhütten. Sie gehören, wie der Sägerei-Bueb Steff selber auch, zu den ‹äägewillig Äägete› im Lande. Ihnen, die auch schon mal den ‹Trömmel im Grend› haben, gehört Signers ganze Sympathie und Sprachphantasie, ihnen und ihren Bräuchen wie dem Blinken mit alten Militärtaschenlampen als Zeichen der Freude.» St. Galler Tagblatt

«In Format und Aufmachung kommt ‹Highmatt› wie ein Kalenderbuch daher: mit Ornamenten, Stichen und verschnörkelten Titelschriften. Doch wer eine volksmusikalisch-heimatliterarische Parodie erwartet, täuscht sich. Signers Texte, Lieder und Rezepte erfinden Heimat fortlaufend weiter, schreiben, tönen und stechen sie um.
Das ist auf der einen Seite dieses Tal voller Singsang, Witz und Geselligkeit. Das Hinterland steht im ‹Highmatt› aber auch für schwere Vergangenheit, in die es einen an einem vernebelten Herbsttag verschlägt: Dämonisch verdunkeltes Land voller Missbrauch, Geheimniskram und Atemnot.
Signer weiss, wovon er spricht, wenn er unter die Nebeldecke schaut. Wenn er die ‹tragisch-komische Volkstheater-Geschichte› vom ‹Epfelbomm-Hannes› erzählt, jenem im Suff gezeugten Kind, das ‹von Geburt an eine Arschlochkarte aus dem Spiel des Lebens gezogen› hat und später, aus seinem ersten Lohn als Forstarbeiter, eine Motorsäge kauft, die er ‹Fitzeli› tauft und in seiner Freizeit in seiner Kammer vor sich hinbrummen oder -heulen lässt, als handle es sich um ein kostbares Musikinstrument.
In dieser Spannungszone ist Signer aufgewachsen. Es muss Zeiten gegeben haben, da es ihn beinah zerrissen hat. Nun aber scheint sich die Spannung zwischen himmelhochjauchzendem High und schwermütigem Matt in einen Fluss der Lieder und Erzählungen verwandelt zu haben. ‹Highmatt› ist mehr als ein Buch zum Lesen und Schauen. Es ist ein Buch zum Brauchen. Zum Kochen, zum Singen, zum Leben. Dazu gehören zahlreiche Kochrezepte von Signers Urgrossmutter. Natürlich hat er sie nicht einfach übernommen, sondern leicht variiert. So auch die ‹Seelenbrühe› (‹Kochen bis das Zeugs gar ist. Heisse Suppe hörbar vom Löffel schlürfen›). Auch die alten Lieder hat Signer weiterkomponiert. Eine lebendige Angelegenheit, die demnächst auch auf der Bühne zu hören ist. Der Musiker, Sänger und Sprachperformer tritt nach über zwanzigjähriger Pause wieder vor den Vorhang.» WochenZeitung Woz

«Steff Signer hat das eigenartigste aller Heimatbücher verfasst. Seine Mischung aus Tief-, Trüb-, Hinter- und Frohsinn ist eigenartig. Sie könnte typisch sein für das Appenzellerland, vor allem das Ausserrhoder Hinterland (mit den Gemeinden Herisau, Hundwil, Schönengrund, Schwellbrunn, Stein, Urnäsch und Waldstatt), wäre sie nicht so radikal. Doch auch das Radikale, das auf die Spitze Treiben des Tief-, Trüb, Hinter- und Frohsinns, ist der Mentalität dieser Gegend nicht fremd. Highmatt ist deshalb ein Heimatbuch, auch wenn es wenig Liebliches, Nettes und Herziges enthält, wenn es Geschichten erzählt von Querköpfen, die von der Mehrheit der Dorfbewohner beargwöhnt, bespöttelt, missverstanden, missbraucht wurden.
Highmatt – enthaltend das Himmelhochjauchzende und das Matte, Ermattende – ist ein Heimatbuch, weil es schon auch von Liebe handelt, von der Sehnsucht nach Ferne, Weite, Freiheit, und von der Enge, die diese Sehnsucht erst schafft. Es ist gewissermassen ein Sammelband: mit verfremdeten, skurrilen, irritierend tragisch-komischen Geschichten, mit Sprüchen, Liedern und Gedichten, viele kreisend um «Zäche» (Zeichen), die gedeutet sein wollen. Ferner mit Traktaten, mit sinnierenden, teilweise sogar moralisierenden Interpretationen der Geschichten und Zeichen. Abgerundet wird das Allerlei mit Rezepten beispielsweise für Rosenblüten-Nudeln, Schlüsselblumensirup, Gitzihackbraten, Seelenbrühe oder Alpenschmalz-Chrömli. Auch diese Rezepte sind teilweise eigenartig, können aber wohl erfolgreich nachgekocht werden und einem Abend mit Freunden eine besondere, dadaistisch-appenzellische Note verleihen.» Saiten

«Am Samstagabend war Steff Signers Buch «Highmatt» gerade einmal zwei Tage im Buchhandel. An der Premiere gab es kein neues «Henderland» und doch hat wohl noch nie jemand so herrlich unverklausuliert darüber fabuliert wie Signer.
Allein der Buchtitel ist eine Offenbarung. Weder die Anglifizierung von «hei» noch der beigefügte Doppelkonsonant können es alleine richten. Das Spannungsfeld aber in der Luftsäule zwischen high und matt macht das Buch nach dem Titel zur absolut lesenswerten Zugabe. Solche Titel sind selten, und sie erzählen alleine Geschichten; im besten Fall ganz persönliche. Regierungsrat Matthias Weishaupts Einleitung geriet wohl auch deshalb schon von Beginn weg zur Laudatio in den höchsten Tönen, und sie gipfelte in einer Umarmung zweier Männer, die sich offenbar trotz einiger Jahre Altersunterschieds und einer beinahe diametralen Biographie gefunden zu haben scheinen. Und wie sehr Signer es versteht, den Menschen in seiner Zerrissenheit zu beschreiben, zeigen seine Texte im Beziehungsfeld von Identität und Entfremdung: fortgehen und zurückkommen, zwischen ‹äägewillig Äögete› und ‹verlädelig Verbääbelete› – high und matt.» St. Galler Tagblatt

«Ein Buch, welches Höhen und Tiefen verbindet und voller Ideen stekct. Persönliches wird darin mit Fiktivem verbunden, Lieder kommen ebenso vor wie Kochrezepte, und dem Umgang mit gesellschaftlichen Aussenseitern wird eine besondere Rolle zugeschrieben. Alles in einem Buch zusammengetragen ergibt ein Wtimmungsbild, welches die grossen Spannungen seines Lebens aufzeigt..» Herisauer Zeitung

«Ein Sammelsurium über das Landleben, ein modernes Heimatbuch, das die Fremdheit im Zuhausesein nicht verschweigt.» Appenzeller Magazin

«Heimat ist für den Querdenker keine Postkartenidylle, sondern das pralle Leben, intensiv freudig und verzweifelt zugleich. Eine widerborstige Welt, die uns Signer in Sprüchen, Traktaten und Erzählungen näherbringt.» Migros-Magazin

«Unzimperlich und von gewaltiger Sprachkraft.» St. Galler Bauer