Glauser
Hannes Binder, Friedrich Glauser

Glauser

Sieben gezeichnete Geschichten von, zu, mit und um Friedrich Glauser. Um eine Geschichte erweiterte Neuausgabe von "Nüüd appartigs ..."

Mit Texten von Frank Göhre / Mit Illustrationen von Hannes Binder / Mit einem Vorwort von Peter Zeindler / Mit einem Nachwort von Kurt Gloor

560 Seiten, gebunden
Dezember 2011
SFr. 68.–, 68.– €
sofort lieferbar
978-3-85791-652-6

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1988 erschien mit grossem Erfolg ein ‹Krimi-Comic› von Hannes Binder nach dem Roman ‹Der Chinese› von Friedrich Glauser. Es folgte ein zweiter, ‹Krock & Co.› (‹Die Speiche›), ein dritter, ‹Knarrende Schuhe›, ein ‹Bilder-Krimi›. Dann ging Wachtmeister Studer ins Tessin, wohin ihn Friedrich Glauser gar nie geschickt hatte: ‹Eine Fiktion›. Auf den weiteren Bänden fehlten die Gattungsbezeichnungen. In ‹Glausers Fieber› schreibt Friedrich Glauser fiebrig ‹Die Fieberkurve›, dann tauchen Glauser und Studer als Kippfiguren am Himmel von Tegna auf. Und schliesslich fasste 2005 ‹Nüüd appartigs …› Binders siebzehnjährige Auseinandersetzung mit Friedrich Glauser in einem Band zusammen. Von Werk zu Werk hat sich Hannes Binder zunehmend von Vorlagen gelöst, von Glauser selbst hat er sich nie lösen können. Und so erscheint nach 23 Jahren der ‹vorläufig endgültige› Gesamtglauser, ergänzt um ein Werk, in dem der Unterschied zwischen Glauser und Binder ganz verschwindet.

Hannes Binder

Hannes Binder, geboren 1947 in Zürich, studierte an der Kunstgewerbeschule Zürich, arbeitete als Grafiker und Illustrator in Mailand und in Hamburg. Lebt heute als freischaffender Illustrator und Künstler in Zürich. Sein Werk ist vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis, dem Hans Christian Andersen Award und mit einer Anerkennungsgabe der Stadt Zürich. 2022 erhielt er für sein künstlerisches Schaffen den Kulturpreis des Kantons Zürich. Im Limmat Verlag sind neun Bücher von Hannes Binder erschienen, zuletzt «Dada», «Born des Bösen» und «Der digitale Dandolo».

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Friedrich Glauser
© Gotthard Schuh / Fotostiftung Schweiz

Friedrich Glauser

Biographie

1896 4. Februar: Friedrich Karl Glauser wird in Wien geboren.
1900 Die Mutter stirbt.
1902 Eintritt in die Evangelische Volksschule am Karlsplatz.
1906 Eintritt ins k. u. k. Elisabeth-Gymnasium.
1909 Berufung des Vaters an die
Handelshochschule Mannheim.
1910 Eintritt ins «Schweizer Landerziehungsheim
Glarisegg» am Bodensee.
1913 Selbstmordversuch; Rauswurf aus Glarisegg und Eintritt ins Collège de Génève. 
1915 Freiwillig vorgezogener Wehrdienst in der Schweizer Armee. Erste Veröffentlichungen.
1916 Volljährigkeit. Abbruch der Beziehungen zum Elternhaus.  Matura am Institut Minerva in Zürich. Immatrikulation als Chemiestudent an der Universität Zürich. Bekanntschaft mit Dada-Künstlern.

1917

Weigerung des Vaters, Glausers Schulden weiter zu bezahlen; Antrag auf psychiatrische Untersuchung. Teilnahme an den ersten beiden Dada-Soiréen. Entmündigungsverfahren. Tätigkeit als Milchausträger. Beginnende Lungentuberkulose,
Morphiumbehandlung.
1918 Flucht und Entmündigung durch die Amtsvormundschaft Zürich in Abwesenheit. Anfang Juni Verhaftung in Genf nach kleineren Diebstählen. Einweisung in die Psychiatrische Klinik als Morphiumsüchtiger. Diagnose: Dementia praecox. 
1919 Flucht aus der Anstalt.
1920 Zusammenleben mit Elisabeth von Ruckteschell in einer alten Mühle bei Ronco. Erneute Morphiumabhängigkeit und Verhaftung in Bellinzona, Selbstmordversuch. Nach heftigen Entzugserscheinungen und einem Blutsturz Einlieferung ins Inselspital Bern.
Nach versuchter Rezeptfälschung Einweisung in die Irrenanstalt Hollingen.
Flucht mit Hilfe Elisabeth von Ruckteschells zu Hans Raschlenach nach Baden. Eintritt in die Psychiatrische Klinik Burghölzli in Zürich. Ab Oktober mit Billigung der Behörden bei Hans Raschle in Baden.
1921 Aushilfe bei einem Lebensmittelhändler. Volontär bei der «»Schweizerischen Freien Presse». Erneute Morphiumsucht, Flucht zum Vater nach Mannheim. Eintritt in die Fremdenlegion. 
1922 Selbstmordversuch, Malaria.
1923 Ausmusterung wegen eines Herzfehlers. In Paris längerer Spitalaufenthalt und Arbeit als Tellerwäscher-Arbeit in einer Kohlegrube in Charleroi (Belgien).
1924 Malaria, Morphiumsucht, Selbstmordversuch. Nach einem im Morphiumdelirium verursachten Zimmerbrand Einweisung in die Irrenanstalt Tournai.
1925 Rückschaffung in die Schweiz; Psychiatrische Klinik Münsingen. Einweisung in die Haft- und Arbeitsanstalt Witzwil.  Selbstmordversuch.
1926 Entlassung aus Witzwil. Handlanger in der Gärtnerei Heinis in Liestal. Erneute Morphiumsucht und Rezeptfälschungen.
1927 Verhaftung wegen fortgesetzten Opiumdiebstahls in einer Apotheke. Eintritt in die Anstalt Münsingen. Psychoanalyse bei Max Müller.
1928 Hilfsgärtner. Gemeinsame Wohnung mit Beatrix Gutekunst in Basel. Beginn der Arbeit am Legionsroman «Gourrama».  Opiumrückfälle. Zusage eines Kredits von 1500 Fr.
für «Gourrama» durch die Werkbeleihkasse des Schweizer Schriftstellervereins. Aufgabe der Gärtnerarbeit und Umzug nach Winterthur zu Beatrix Gutekunst, die dort eine Tanzschule eröffnet hat.
1929 Erneute Morphiumsucht.  Schwierigkeiten mit der Werkbeleihkasse, die ihre letzte Ratenzahlung von einer Überarbeitung des Romans abhängig macht. Arbeit als Gärtner und Verhaftung nach einer Rezeptfälschung.
1930 Anstalt Münsingen. Abschluss von «Gourrama». Gartenbauschule Oeschberg. Findet keinen Verlag.
1931 Gartenbauschuldiplom. Selbstentwöhnungsversuch. Anstalt Münsingen. Nachanalyse bei Max Müller. Beginn an «Tee der drei alten Damen».
1932 Übersiedlung nach Paris mit Beatrix Gutekunst. Versuch, als freier Journalist und Schriftsteller zu leben. Opiumrückfälle. Abbruch des Pariser Experiments und Besuch beim Vater in Mannheim. Festnahme wegen Rezeptfälschung. Antrag des Vaters, Glauser lebenslänglich in der Schweiz zu internieren. Ausweisung.  Anstalt Münsingen. Ende der Beziehung mit Beatrix Gutekunst.
1933 Beginn der Freundschaft mit Berthe Bendel.  Zusage für die Stelle als Verwalter eines kleinen Gutes in Angles bei Chartres. Zustimmung des Vormunds und der Anstaltsleitung, Versicherung Berthes, Glauser zu begleiten, sie kündigt.
1934 Weigerung der Anstaltsleitung und des Vormunds, Glauser nach Angles gehen zu lassen. Unbefristete Internierung. Verlegung in die Anstalt Waldau bei Bern. Erster Preis beim Kurzgeschichten-Wettbewerb des «Schweizer-Spiegel.» Verlegung in die Kolonie Anna Müller in Münchenbuchsee. «Tee der drei alten Damen» beendet. Entlassung, Opiumrückfälle, Rezeptfälschungen.
1935 Erneute Internierung in der Waldau. Versetzung in die offene Kolonie «Anna Müller» in Schönbrunnen bei Münchenbuchsee. «Schlumpf Erwin Mord» wird fertig, Einsendung an den Morgarten-Verlag. Flucht aus der Kolonie «Anna Müller». Lesung im Rabenhaus bei Rudolf Jakob Humm.  Berthe Bendel gibt ihre Stelle in Kreuzlingen auf und kommt zu Glauser nach Basel. Rückkehr in die Waldau. Beginn mit der Arbeit an der «Fieberkurve»
1936 Annahme von «Schlumpf Erwin Mord» durch die «Zürcher Illustrierte» und den Morgarten-Verlag. Vergebliche Versuche, «Gourrama» bei der Büchergilde unterzubringen. Entlassung aus der Waldau. Kurzer Aufenthalt bei Josef Halperin in Zürich, «Matto regiert» wird fertig und von der Zeitschrift «Der öffentliche Dienst» angenommen. Lesung bei Humm im «Rabenhaus». Ankunft in Angles bei Chartres; in der Folge Bewirtschaftung des kleinen Gutes von Ernst Jucker, eines Schweizer Bankiers in Paris. Annahme der «Fieberkurve» durch den Morgarten-Verlag unter der Bedingung, dass Glauser den Roman überarbeite. Aufnahme in den Schweizerischen Schriftstellerverein. Auftrag für einen kurzen Studer-Roman vom «Schweizerischen Beobachter». «Wachtmeister Studer», Glausers erstes Buch, erscheint im Morgarten-Verlag, Zürich.
1937 «Matto regiert» erscheint im Jean Christophe Verlag, Zürich. Glausers Exposé zum Roman «Der Chinese» wird für den Wettbewerb des Schweizerischen Schriftstellervereins angenommen. Umzug nach La Bernerie (Loire). Beendigung der zweiten Fassung der »Fieberkurve».
Aufnahme einer Radiolesung. 
Beendigung von «Krock & Co.». Artikel über Gides «Retouches à mon retour de l'U.R.S.S.» und nach Erscheinen im «ABC» heftige Kontroverse mit Humm über Gides, den Stalinismus und die Linke. Tod des Vaters.
1938

Eintritt in die Klinik Friedmatt, Basel, zur Entziehungskur. Unfall im Baderaum der Klinik; Schädelbasisbruch und schwere Gehirnerschütterung. 1. Preis im Wettbewerb des Schweizer Schriftstellervereinsfür «Der Chinese». Vergebliche Bemühungen, in Basel zu heiraten. Die Schweizer Schillerstiftung spricht Glauser eine Anerkennungsgabe von 500 Franken zu. Übersiedlung nach Nervi bei Genua. Arbeit an drei verschiedenen Roman-Projekten (Ascona-Roman, Charleroi-Roman, «Mord in Angles»). Am 6. Dezember: Glauser bricht am Vorabend der Hochzeit beim Abendessen zusammen und stirbt am 8. Dezember

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Glauser im Kopf

Dada, Text Friedrich Glauser

Glausers Fieber

Wachtmeister Studer im Tessin

Knarrende Schuhe, Text Friedrich Glauser

Krock & Co., Text Friedrich Glauser

Der Chinese, Text Friedrich Glauser

Friedrich Glauser | Hannes Binder

Friedrich Glauser: Hannes Binder:

Durch Zufall

Hinter der Universität liegt ein großer Garten, in ihm ein Herrenhaus und ein alter, kleiner Pavillon. In diesem Pavillon bewohnte der Maler Mopp drei Parterreräume: ein großes Atelier in der Mitte zwischen zwei kleineren Räumen, deren einer als Schlafzimmer diente, mit einem alten Empirebett, von einer gelben Steppdecke bedeckt, deren anderer als Bibliothek gedacht war, mit einem Minimum an Büchern. Überhaupt schien der Maler Mopp dem Gesetz des Minimums zu unterliegen: seinen langen Namen Max Oppenheimer hatte er auf die notwendigsten Buchstaben reduziert, seine Arbeitszeit betrug täglich eine Stunde, und auch sein Schlaf war auf sechs Stunden beschränkt: von drei bis neun Uhr morgens.

Durch Zufall hatte ich ihn kennengelernt, am Ende des zweiten Kriegsjahres. Damals existierte noch das Café des Banques am Beginn des Rennweges: eine gute Kapelle spielte jeden Abend klassische Musik. Ich saß dort oft allein. Einmal setzte sich ein auffallendes Paar an meinen Tisch: der eine trug Reitanzug, sporenklirrende Stiefel und war dazu mit einer Reitpeitsche bewaffnet: mit dieser schlug er auf den Tisch, blinzelte mir zu und sagte laut und deutlich: «Schlagt den Bürger tot!» Der andere sah aus wie ein dekadenter germanischer Apoll, eine blonde Haartolle stand über einer faltenlosen weißen Stirn, sein großer, gelenkiger Körper war in einen Anzug von weichem blauem Stoff gehüllt. «Nicht doch!» sagte er mit gezierter Stimme zu seinem Gefährten. Dann ließ er sich sanft auf die gepolsterte Bank gleiten und blätterte ungeduldig im dritten Band des Romanes der Herzogin von Assy von Heinrich Mann.

Der Sporenklirrende bestellte einen «Berliner», der blonde Apoll einen Himbeersirup mit Kirsch. Wir sprachen einige Worte zusammen, dann stellte sich der Reitersmann vor: «Mopp.» Der andere brummte unverständliche Worte. Später erfuhr ich, er behaupte, ein unehelicher Sohn des österreichischen Kaisers zu sein (damals war dieser Kaiser sehr alt und hieß Franz Joseph II.). Der Blonde empfahl sich bald und ließ mich mit Mopp allein. Ich erinnerte mich gut an seinen Namen, den ich oftmals in den Schaufenstern der Kunsthandlung unter einer Radierung von Busoni gesehen hatte.

Mopp schleppte mich ins Terrasse mit, drückte mir dort die letzte Nummer der Aktion in die Hand und versprach, mich wieder abzuholen, wenn er mit seinen Besprechungen fertig sei. Ich war sehr stolz und ließ mir alles gefallen. Es war das erste Mal, daß eine «Berühmtheit» sich mit mir abgab. In jener längst verfallenen Zeit hatte das für einen Zwanzigjährigen einige Bedeutung.

Um Mitternacht kam mich der Maler abholen. Er bot mir an, eine Tasse Tee bei ihm zu trinken. Erst jetzt, im weißen Licht der Bogenlampen, wurde mir sein Gesicht deutlich. Eine kränkliche, käsige Gesichtsfarbe, die Haut wie aufgeblasen, dazu sonderbar geschlitzte Augen, die ziemlich ausdruckslos vor sich hin starrten. Wulstige Lippen über einem formlosen Kinn. Die Sprache näselnd, bewußt salopp, deutlich wienerisch gefärbt. Und während des ganzen Weges, dann während das Wasser zum Tee auf der Spiritusflamme langsam zu zischen anfing, strömten die Anekdoten, immer im gleichen Tonfall, nach der Pointe ein kurzes Schnaufen, das ein Lachen vorstellen sollte und eine Einladung zum Mitlachen. Anekdoten über Heinrich und Thomas Mann, über Wedekind: Wedekind hat eine Frau geheiratet, die nicht sehr gebildet ist. In ihrem Beisein wird in einem Gespräch mit Freunden der Name Goethe erwähnt. Dazu Wedekind: «Das war nämlich, mein Kind, ein großer deutscher Dichter.» Kurzes Schnaufen.

(…)

 

 

DADA01
DADA02
Biel-Benkemer Dorf-Zytig, 24. Februar 2012
Neue Luzerner Zeitung, 26. April 2012
Ticket Buchversand, Club-Ticket, Nr. 45, 3/2012
Kulturmagazin, Mai 2012
Neue Luzerner Zeitung, 6. August 2012
Tages-Anzeiger, 27. Oktober 2014

«Über Jahre hinweg hat sich die Beziehung zwischen Binder und Glauser immer mehr zu einem System von kommunizierenden Röhren entwickelt. Binder ist Teil von Glausers Werk geworden, und Glauser geht bei Binder ein und aus, wie es ihm beliebt. Dabei handelt es sich um mehr als eine blosse Kopfgeburt. Binders Glauser hat sich längst verselbständigt.» Neue Luzerner Zeitung

«Endlich sind Hannes Binders kunstreiche Glauser-Illustrationen in einem Buch versammelt, inklusive einer neuen.» Tages-Anzeiger

«Für LiteraturliebhaberInnen wie auch für Comicfreunde ein sommerliches Muss.» WochenZeitung WoZ

«Diese opulente Sammlung von sechs ganz verschiedenen Arten von Geschichten ist ziemlich sicher das schönste Schweizer Buch des Jahres.» 20 minuten

«Mit seinen kräftigen Schabkarton-Bildern schafft es Binder immer wieder aufs Erstaunlichste, Glausers sensible, mit unaufdringlicher Psychologie verfassten Geschichten adäquat ins Bild zu setzen..» Schweizer Familie

«Was Hannes Binder hier zusammenfügt, atmet Glausers Geist. Die Vermischung der Geschöpfe des Autors mit jenen seines kongenialen Zeichners geht bis zur UNUNTERSCHEIDBARKEIT: Ein Vexierbild. Ein Band, der vor lauter Druckerschwärze riecht – und in Wort und Bild in die Schwärze der menschlichen Seele stürzt.» St. Galler Tagblatt

«In den vergangenen 17 Jahren hat Binder dem Werk und der Person Glausers sechs grosse Arbeiten gewidmet, die jetzt beim Limmat Verlag in einem prächtigen Band versammelt wurden. Binders Glauseriana gewissermassen.» züritipp

«Mit seinen Illustrationen in Schwarzweiss trifft Hannes Binder genau Ton und Stimmung von Friedrich Glausers Krimis. Auch die von Glausers eigenem Leben.» Programmzeitung

«Ein intelligentes Lese- und Schauvergnügen.» Programmzeitung

«Es ist ein schön exotischer Wälzer geworden, zum einen, weil die düster-schwarzen Bilder einen einmaligen, unverwechselbaren Stil haben, zum anderen, weil die Sprache für Nichtschweizer man Rätselhaftes birgt..» Der Standard, Wien

«‹Nüüd appartigs...› ist ein nicht eben billiges, aussergewöhnlich schönes und sorgfältig gemachtes Buch. Auf dem dicken, eierschalenfarbenen Papier gewinnen die Zeichnungen eine fast dreidimensionale Plastizität. Die grosse Menge an Druckerschwärze, die für die Wiedergabe der Schabkartons nötig ist, sorgt für einen intensiven, anregenden Duft. Und auch als Zeugnis einer künstlerischen Entwicklung ist der Sammelband reizvoll.» Süddeutsche Zeitung

«Im 480 Seiten dicken Wunderwerk ‹Nüüd appartigs ...› sind Romane und Geschichten versammelt, aber auch frei flottierende Bildergeschichten nach Glauser-Motiven wie ‹Wachtmeister Studer im Tessin›, ‹Glausers Fieber› oder ‹Dada›. Gerade Letztere ist ein atemberaubender Bilderbogen von höchster Kunstfertigkeit. Dada geht hier in den Surrealismus über.» Strapazin

«Ein ganz grosser Glauser-Verehrer ist Hannes Binder. Seit über zwanzig Jahren setzt er dessen Werke in Comicbände um. Dabei bedient er sich einer speziellen grafischen Technik, indem er die Bilder aus schwarzen Schabkartons gewissermassen herausritzt, was eine eigenständige Ästhetik ergibt. Legendär ist zudem der mit schelmischem Seitenblick inszenierte Einbau heutiger Prominenz. Es lohnt sich, Binders Bilder genau zu betrachten!» Biel-Benkemer Dorf-Zytig

«Nichts ist so gut wie Hannes Binders Illustrationen der Kriminalromane von Friedrich Glauser, mit denen man in Zonen der Fantasie abtauchen kann, die man ohne seine Bebilderungen wohl nie erreichen würde.» Tages-Anzeiger