Yari Bernasconi
Neue staubige Tage / Nuovi giorni di polvere
Gedichte Italienisch und Deutsch
Übersetzt von Julia Dengg / Mit einem Nachwort von Fabio Pusterla
Juni 2021
978-3-03926-014-0
Ein Roadmovie in Gedichten durch Europa
«Neue staubige Tage» besucht Gegenden voller Ruinen und Verlassenheit, in denen die Verwüstung nicht bloss Vergangenheit bleibt, sondern immer auch in die Gegenwart ragt. Mit Auto, Zug und Fähre reist der Dichter durch Europa vom zerrissenen Estland über die piemontesischen Berge und die französischen Küsten zu den irischen Mooren und zurück in die Landschaften der Schweiz. Dabei erzählt er in klarer und dringlicher Sprache von Entwurzelung, von der Herkunft aus dem krisenreichen zwanzigsten Jahrhundert und dem Unbehagen, das er überall vorfindet.
Yari Bernasconi ist ein genauer Beobachter. Er schildert die Mauern, den Schutt und den Staub jener vergangenen Tage und skizziert die Möglichkeiten, die der Zukunft bleiben. Wie gehen wir mit der Schuld an den Dingen um, die wir geerbt haben? Und wie leben wir heute im seltsamen Bewusstsein dessen, was uns das vergangene Jahrhundert überlassen hat?
© Yvonne Böhler
Yari Bernasconi
Yari Bernasconi, 1982 in Lugano geboren, ist Schriftsteller und Kulturjournalist. Nach Publikationen seiner Gedichte in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien erschienen 2009 «Lettera da Dejevo» und 2012 die Gedichtsammlung «Non è vero che saremo perdonati». Für den Gedichtband «Nuovi giorni di polvere» erhielt er 2016 den Terra-Nova-Preis der Schweizerischen Schillerstiftung. 2022 erhielt er den Schweizer Literaturpreis. Yari Bernasconi lebt in Hinterkappelen bei Bern.© Elisabeth Dengg
Julia Dengg
Julia Dengg, geboren 1986 in Steyr (Österreich), studierte Übersetzen und Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien, Genua und Tiflis.
Auszeichnungen
- Preis «Terra nova» 2015 der Schweizerischen Schillerstiftung für die Übersetzung von Giorgio Orellis «Un Giorno della vita»
- Förderpreis 2015 des Deutsch-Italienischen Übersetzerpreises für die Übersetzung von Giorgio Orellis «Un Giorno della vita»
© Archiv Marcos y Marcos
Fabio Pusterla
Fabio Pusterla, geboren 1957 in Mendrisio und Studium in Pavia, lebt in Norditalien und unterrichtet in Lugano am Gymnasium italienische Literatur. Er ist Lyriker, Essayist und Übersetzer aus dem Französischen und dem Portugiesischen, war Mitherausgeber der Zeitschrift «Idra». Mit seinem ersten Gedichtband «Concessione all'inverno» 1985 wurde er schlagartig bekannt. Aus dem Französischen hat er ein Grossteil des Werks von Philippe Jaccottet übersetzt.
Fabio Pusterla erhielt 1986 für sein Debüt den Premio Montale. Auch sein weiteres Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Premio Prezzolini und dem Premio Metauro, dem Gottfried Keller-Preis oder dem Vito Moretti Preis für sein Lebenswerk (siehe Bibliografie).
Porträt des Schriftstellers, SRF 1998: «Fabio Pusterla»
Dokumentarfilm von Francesco Ferri, 2018: «Libellula gentile – Fabio Pusterla»
nau.ch, 25. Mai 2021
nau.ch, 18. Juni 2021
lyrikatelierfischerhaus.com, 28. Juni 2021
signaturen-magazin.de
NZZ, 4. August 2021
Blue News, 7. Januar 2022
p.s., 11. März 2022
«Eine wunderbare, schonungslose Dichterstimme meldet sich hier zu Wort, mit melancholischem Esprit, der kraftvoll ist. Eine imponierende Poesie.» lyrikatelierfischerhaus.com
«Yari Bernasconis Verse klingen mitunter wie letzte Mitteilungen aus einer postapokalyptischen Welt, aus einer Welt, die kein Morgen mehr kennt – oder genauer: keine Zeit.» Roman Bucheli, NZZ
«In der stimmigen Übersetzung von Julia Dengg laden Bernasconis Gedichte ein zu einem Gang durch die Ruinen vergangener Jahrzehnte und den Staub unserer Tage. Der Autor fasst sie detailscharf und zugleich bildhaft offen in eine kantige Sprache.» Beat Mazenauer, Blue News
«Unterwegssein bewegt Bernasconi zum Dichten.» Hermann Koch, p.s.